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96: Poldi vor der Brust
Messi im Hinterkopf

96: Poldi vor der Brust, Messi im Hinterkopf
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"Prinz Poldi" vor der Brust, "König Messi" schon im Hinterkopf: Vor dem Punktspiel beim 1. FC Köln wagten die Profis von Hannover 96 einen Blick in die Zukunft.

Am Dienstag traf sich ein Großteil der Mannschaft zum gemeinsamen Champions-League-Abend. Barcelona gegen Arsenal. Lionel Messi gegen Cesc Fabregas. Die große Bühne. In der kommenden Saison könnten Lars Stindl, Manuel Schmiedebach & Co. selbst dabei sein. Die Königsklasse ist zum Greifen nah.

"Natürlich sind wir reif für Europa. Die Mannschaft hat mit dem dritten Tabellenplatz nachgewiesen, dass sie diese Reife hat", sagt Trainer Mirko Slomka und lässt sich fast schon ungewöhnlich weit locken. Um die Erwartungshaltung nicht zu groß werden zu lassen, hat man bei den Niedersachsen zuletzt ein weiteres Zwischenziel auf dem Weg ins internationale Geschäft ausgegeben. 50 Punkte sollen es sein, bevor man offiziell Höheres ins Auge fast.

Mit einem Sieg in Köln wäre diese Marke und zumindest für ein paar Stunden sogar der zweite Rang erreicht. Dann gibt es wohl auch bei der Formulierung der Ambitionen kein zurück mehr. "Es wäre aber vermessen, über die Champions League nachzudenken. Noch haben wir ja nicht einmal den Europapokal als Ziel ausgegeben", sagt Slomka. Am Freitag könnte sich das ändern. Eigentlich muss es das auch.

Köln im Jahr 2011 zuhause unschlagbar

Wer soll die seit Wochen phänomenal aufspielende No-Name-Truppe stoppen und bis zum Saisonende noch von Rang drei verdrängen? Der FSV Mainz 05 ist nicht annähernd so konstant wie in der Hinrunde. Bayern München hat derzeit vor allem mit sich selbst zu kämpfen und wurde von Hannover am vergangenen Wochenende regelrecht zerlegt. Auf Platz sechs folgt der 1. FC Nürnberg. Rosige Aussichten an der Leine.

Zumal Slomkas Team, das weiter ohne den verletzten Top-Stürmer Didier Ya Konan auskommen muss, hungrig auf mehr ist. "Nach einem Sieg gegen Bayern München fällt es vielen Mannschaften schwer, das nächste Spiel konzentriert anzugehen. Diesen Eindruck habe ich bei den Jungs überhaupt nicht", sagt der Coach, warnt aber dennoch eindringlich vor dem Schlendrian: "Wenn wir in Köln nicht nachlegen, hat sich unsere Situation durch den Erfolg gegen die Bayern nicht verbessert. Dann wird sich der Abstand nach hinten tendenziell eher wieder reduzieren."

Einfach wird die Aufgabe beim weiterhin abstiegsgefährdeten FC nicht. Fünf Heimsiege in Folge stehen für Lukas Podolski & Co. zu Buche. "Das Spiel wird ein Kraftakt", sagt Kölns-Trainer Frank Schaefer, der das Team nach der 1:2-Hinspielniederlage in Hannover übernommen hatte: "96 ist die Überraschungs-Mannschaft schlechthin, aber sie steht zu Recht da oben."

Slomka spricht voller Hochachtung über seinen Kollegen, der 24 Punkte aus 16 Spielen holte und dem dahinsiechenden Geißbock wieder Leben einhauchte. "Die Mannschaft hat sich unter Frank Schaefer deutlich verbessert. Wir müssen unheimlich aufpassen", sagt der 96-Trainer. Champions-League-Abende soll es in Hannover schließlich auch in der kommenden Saison geben - nicht vor dem Fernseher. Nach Möglichkeit im Stadion.

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