St. Pauli dagegen muss sich nach der dritten Niederlage nacheinander weiter intensiv mit dem Kampf gegen den Abstieg beschäftigen.
Vor 45.109 Zuschauern stellten die Nürnberger vor allem in der ersten Halbzeit eindrucksvoll unter Beweis, warum sie nach dem designierten Meister Borussia Dortmund die zweitbeste Mannschaft der Rückrunde sind - seit sieben Spielen sind die Franken nun ungeschlagen, sie erreichten dabei fünf Siege und zwei Unentschieden. Der FC St. Pauli, mit zwei Unentschieden und drei Siegen in die Rückrunde gestartet, hat seit dem Sieg im Lokalderby gegen den Hamburger SV (1:0) offenkundig den Faden verloren und war in Nürnberg völlig harmlos.
Bis zum 3:0 in der 17. Minute spielte der 1. FC Nürnberg, bei dem Ilkay Gündogan nach seiner Verletzung in der Winterpause ab der 64. Minute zu seinem ersten Einsatz in der Rückrunde kam, fast wie im Rausch. Vom Anpfiff weg setzte Club die Gäste unter Druck und kam auch früh zum Erfolg. Eine Direktabnahme von Mehmet Ekici konnte Torhüter Thomas Kessler gerade noch zur Ecke abwehren, die anschließende Hereingabe Ekicis verwandelte Verteidiger Wollscheid per Kopf zu seinem ersten Bundesliga-Treffer (3.).
St. Pauli wirkte geschockt, die Unsicherheit in der Hintermannschaft wurde noch noch größer, als auch noch Innenverteidiger Carlos Zambrano verletzt vom Feld musste (6.). Der eingewechselte Marcel Jäger hatte noch gar nicht richtig ins Spiel gefunden, da endeckte der Slowene Robert Mak den alleingelassenen Eigler an der Strafraumgrenze - 2:0 (14.). Der angriffslustige und spielstarke Club kannte weiter kein Erbarmen eine Hereingabe des starken Ekici verlängerte abermals Eigler aus zwei Metern zum 3:0 ins Hamburger Tor (17.).
Danach ließen es die ballsicheren Nürnberger erwartungsgemäß etwas ruhiger angehen, St. Pauli bekam mehr Raum. Die Gäste konnten ein wenig Luft schnappen, wirkten aber recht unkoordiniert und brachten gegen die auch nicht immer sicher und kompakt wirkende Club-Abwehr nichts zustande. Einen Freistoß direkt von der Strafraumgrenze schoss Fabian Boll bezeichnenderweise in die Mauer (35.). Es blieb die einzig nennenswerte Chance für St. Pauli. Das Spiel verlor an Fahrt - zum Glück für die harmlosen Hamburger, die keineswegs wirkten, als stemmten sie sich gegen die Niederlage oder gar den Abstieg.
Die ballsicheren Nürnberger konnten sich in der zweiten Halbzeit darauf beschränken, das Ergebnis zu verwalten - versuchten aber dennoch, zu weiteren Treffern zu kommen. Almog Cohen (53.), Mak (74.) und Gündogan (75.) hatten die Chancen dafür. Verwandelt wurden sie schließlich von Eigler, der jeweils nach Vorarbeit des eingewechselten Marek Mintal seine Saiontreffer fünf (86.) und sechs (87.) erzielte.