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1. Bundesliga boomt
Fans zeigen sich unbeeindruckt von Problemen

1. Liga: Boom trotz zahlreicher Probleme
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Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen für die 48. Bundesliga zeigen sich die Fans unbeeindruckt und sorgen für einen neuen Rekord beim Absatz der Dauerkarten.

Die halbe Liga schreibt rote Zahlen, die WM-Stars Mesut Özil, Sami Khedira und Jerome Boateng sind ins Ausland abgewandert, die Dominanz von Rekordmeister Bayern München könnte schnell zur großen Langeweile führen: Doch obwohl diese Rahmenbedingungen für eine schwierige 48. Saison sprechen, boomt die Bundesliga. Die Fans zeigen sich unbeeindruckt von den Problemen und haben mit über 460.000 georderten Dauerkarten für einen Rekord gesorgt.

Rauball: "Eine Liga echter Top-Stars"

Das freut die Macher der Liga, die ihr Produkt vor allem nach der Werbung durch die deutsche Nationalmannschaft bei der WM ganz weit vorne sehen. "Wir haben jetzt eine Liga echter Top-Stars. Arjen Robben, Franck Ribery, Bastian Schweinsteiger - und auch Thomas Müller zähle ich nach der WM dazu. Um Philipp Lahm buhlen internationale Vereine, Manuel Neuer war meiner Meinung nach der beste Torwart in Südafrika", sagte Ligaverbands-Präsident Reinhard Rauball.


Die Aufzählung des Liga-Chefs hat nur einen Haken: Die von ihm genannten Profis spielten schon in der vergangenen Saison in der deutschen Eliteklasse. Mit Ausnahme der Verpflichtung des alternden spanischen Stars Raul durch Vizemeister Schalke 04 und der Rückkehr von Michael Ballack zu Bayer Leverkusen blieben spektakuläre Transfers aus. Der erhoffte Ansturm internationaler Topspieler, die der deutsche WM-Auftritt anlocken sollte, fand nicht statt.

Bayern-Dominanz scheint programmiert

Ganz im Gegenteil: Deutsche WM-Stars wanderten ins Ausland ab. Die Bayern konnten ihre Nationalspieler allerdings halten und sind deshalb in der anstehenden Spielzeit wohl kaum vom Sockel zu stoßen. Das sieht auch Bayerns französischer Topstar Ribery so: "Unsere Gegner sind immer besonders motiviert und aggressiv. Trotzdem muss Bayern München immer alle Gegner schlagen."

In der vom Dortmunder Meinungsforschungsinstitut promit durchgeführten SID SportMonitor-Umfrage ist Titelverteidiger FC Bayern mit 60,8 Prozent haushoher Favorit vor Vizemeister Schalke 04 (9,4) und dem Hamburger SV (3,1).

Bayern-Dominanz scheint programmiert. Denn im Gegensatz zum finanzstarken Meister haben die anderen Klubs die Auswirkungen der Wirtschaftskrise deutlich zu spüren bekommen. Knapp die Hälfte der Vereine hat in der vergangenen Saison rote Zahlen geschrieben. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst und Young.

Finanzprobleme sind größer geworden

Die Studie belegt, dass die Finanzprobleme in den vergangenen Jahren stark zugenommen haben. So hat in der vergangenen Spielzeit nur jeder dritte Verein (33 Prozent) Gewinn gemacht. Im Vorjahr lag der Anteil noch bei 38 Prozent, 2008 sogar bei 63 Prozent. Der Anteil der Klubs, die rote Zahlen schreiben, stieg gleichzeitig im Vergleich zu 2009 von 35 auf 44 Prozent.

Für zusätzliche Sorgenfalten bei den Klubmanagern sorgen die Finanzprobleme des Pay-TV-Senders Sky. "Wenn man zum Beispiel die Situation auf dem Fernsehmarkt sieht, fällt es mir schwer, den 36 Klubs blühende Landschaften zu versprechen", erklärte Rauball. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) musste schon zuletzt zugeben, dass aufgrund von finanziellen Engpässen "in der abgelaufenen Spielzeit die Aufrechterhaltung des Spielbetriebs bei einigen Klubs nicht immer durchgängig und zweifelsfrei gesichert war".

Die Vereine haben daraus die Konsequenzen gezogen und einen Sparkurs bei den Transfers eingeschlagen. Ausgaben in Höhe von 96,05 Millionen Euro für neue Spieler stehen Transfererlöse in Höhe von 104,25 Millionen gegenüber. Nur Ex-Meister VfL Wolfsburg will offenbar mit Macht an frühere Erfolge anknüpfen und hat sich mit knapp zehn Millionen Euro das größte Transferdefizit erlaubt. Dagegen steht bei Werder Bremen vor allem dank des Özil-Transfers zu Real Madrid ein sattes Plus von rund zwölf Millionen.

Die Klubs aus Wolfsburg und Bremen sind es auch, die neben Schalke, Leverkusen und dem Hamnburger SV am Thron der Bayern rütteln wollen. Gegen den Abstieg müssen sich voraussichtlich die beiden Aufsteiger FC St. Pauli und der 1. FC Kaiserslautern sowie der SC Freiburg, Hannover 96 und der 1. FC Nürnberg stemmen.

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