Einen Tag nach dem Duell zwischen Schalke und Dortmund steht heute in der Bundesliga schon das nächste Derby an: Bundesliga-Tabellenführer Bayer Leverkusen will gegen den kriselnden Nachbarn 1. FC Köln (18.30 Uhr/live bei Sky und Liga total) Farbe bekennen und Verfolger Bayern München auf Distanz halten.
"Natürlich weiß ich um den besonderen Stellenwert dieser Partie. Aber wir sind Spitzenreiter, haben Ambitionen, uns für die Champions League zu qualifizieren, wir spielen gut", meinte Bayer-Trainer Jupp Heynckes und betonte: "Das alles sind Gründe, um motiviert ins Spiel zu gehen." Dass Heynckes an diesem Spieltag den neuen Bundesliga-Rekord von 24 Spielen in Serie ohne Niederlage aufstellt, interessiert ihn nach eigenen Angaben nicht.
Im Tabellenkeller hat Schlusslicht Hertha BSC gegen 1899 Hoffenheim die Chance, die "Rote Laterne" erstmals seit über fünf Monaten abzugeben. Nach dem 3:0 beim SC Freiburg herrscht Aufbruchstimmung, die auch das Ausscheiden in der Europa League in dieser Woche nicht beeinträchtigen konnte. "Die Aufholjagd in der Liga hat Priorität", sagte Hertha-Trainer Friedhelm Funkel und erhöhte den Druck auf den Tabellen-17. 1. FC Nürnberg (beim VfL Bochum) sowie den Drittletzten Hannover 96 (gegen den VfL Wolfsburg), der die letzten acht Spiele verloren hat. Leverkusen indes setzt nach dem Unentschieden in Bremen (2:2) auf die Rückkehr des zuletzt gesperrten Abwehrchefs Sami Hyypiä. Trotzdem warnt Angreifer Eren Derdiyok vor allzu viel Gedanken an die Meisterschale. "Wenn wir den zweiten Schritt vor dem ersten machen wollen, laufen wir Gefahr zu stolpern", sagte der Schweizer.
In Köln herrscht angesichts der 1:5-Pleite gegen den VfB Stuttgart und zuletzt drei Niederlagen in Serie Katzenjammer. Doch Trainer Zvonimir Soldo vertraut auf den Lokalcharakter des vermeintlich ungleichen Duells. "Leverkusen ist Favorit, aber es ist ein Derby. Da hat die Tabelle keine entscheidende Bedeutung."
Den Schwung aus der Europa League wollen auch die frischgebackenen Achtelfinalisten Werder Bremen (beim FSV Mainz 05) und Wolfsburg mitnehmen. Eintracht Frankfurt könnte mit einem Sieg beim VfB Stuttgart weiter an das internationale Geschäft heranrücken. "Bei der Eintracht redet niemand darüber. Aber sie schielen auf Platz fünf", behauptete VfB-Manager Horst Heldt.