Vor drei Wochen gewann Borussia Dortmund das Revierderby gegen den FC Schalke 04 mit 1:0. Seitdem sorgt beim Schalker Fanclub-Verband ein Banner für Aufsehen. Das Tuch mit der Aufschrift „Königsblau – ein Leben lang“ wurde beim Spiel der beiden Erzrivalen von einem S04-Fan nach eigenen Angaben vor BVB-Anhängern gerettet und dann dem SFCV per Post zugesendet.
Seitdem wartet es auf seinen Besitzer. „Das Banner wurde uns mit den Worten „Blau-Weiße Grüße aus Saarbrücken“ zugestellt“, erklärt SFCV-Vorstandsmitglied Melanie Illburger. „Der Anhänger hat es nach dem Spiel an sich und dann mit nach Hause ins Saarland genommen, um es vor dem Zugriff von Dortmund-Fans zu schützen. Wir wissen nicht, wem es gehört.“ Aber man wolle es seinem Besitzer gerne zurückgeben. „Es hängen doch schließlich bestimmt Erinnerungen daran“, sagt Illburger. Ein Derbysieg gehört allerdings wohl nicht dazu.
Kommt so etwas oft vor? In den vergangenen Jahren sei es nur noch vereinzelt passiert, dass in den Fanszenen gegenseitig Banner entwendet worden sind, behauptet Illburger. Das war zu Beginn des Jahrtausends noch anders. Den größten Wirbel entfachte ein im November 2006 aus dem Signal Iduna Park entwendetes 60 Meter langes Banner der BVB-Fangruppierung "The Unity" mit der Aufschrift „Gelbe Wand“.
Jahre später wurde offenbar genau das Banner in einem Heimspiel gegen den BVB von Schalke-Fans in der Nordkurve präsentiert. Man hatte gemutmaßt, dass die Fans es zerschnitten und dann im Stadion wieder zusammengefügt haben. Ob es allerdings tatsächlich das echte Banner war, wurde öffentlich nie bekannt. „An der Echtheit des Banners kann eigentlich kaum ein Zweifel bestehen", sagte damals der Vorsitzende der BVB-Fanabteilung Götz Vollmann. "Es gibt mittlerweile hochauflösende Bilder, auf denen sogar eingebrannte Taubenkacke zu sehen ist.'
So kniffelig ist die Sache diesmal nicht. „Wir bewahren es aber erstmal noch eine Weile in der Geschäftsstelle auf, in der Hoffnung, dass sich noch jemand bei uns meldet“, betont Illburger. Ansonsten könne der Retter es zurückbekommen.