Die polnischen Fußball-Nationalmannschaft steht [article=511002]mit ihrem neuen Trainer Paulo Sousa[/article] vor drei Qualifikationsspielen zur Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar.
Polen spielt in Ungarn (25.3.), gegen Andorra (28.) und am 31. März im Wembley-Stadion gegen England. Während Superstar Robert Lewandowski für die ersten beiden Begegnungen das Okay seines Arbeitgebers FC Bayern München erhielt, verweigerten die FCB-Bosse eine Lewandowski-Abstellung für das Duell mit den Engländern in London.
Das bestätigte Bayern-Sportvorstand Hasan Salihamidzic nach dem Stuttgart-Spiel (4:0) mit Hinweis auf die aktuellen Quarantäne-Regeln. "Wenn es so bleibt, dass die Rückkehrer aus England in Quarantäne müssen, werden wir Lewa nicht abstellen können", sagte Salihamidzic.
Bei unveränderter Lage, ergänzte Trainer Hansi Flick, "werden wir nicht zustimmen. Wenn sich was ändern sollte, dann werden wir das aber unterstützen." Das Problem: Müsste Topstürmer Lewandowski in Quarantäne, würde er das Bundesliga-Spitzenspiel bei RB Leipzig am 3. April (27. Spieltag) verpassen.
Mittlerweile, seit Sonntag, wurde die Quarantäne-Pflicht vom Robert-Koch-Institut für Einreisende aus Großbritannien ausgesetzt. Lewandowski erhielt also die Freigabe. Aber auch ohne Bayern-Freigabe wäre er wohl mit den Polen nach London gereist. Denn die "Causa" LewandowskI" wurde zum Politikum zwischen Polen und Deutschland.
Polnische Regierung nahm Kontakt zur Bundeskanzlerin auf
Die Polen wollten die nicht erteilte Bayern-Freigabe nicht auf sich sitzen lassen und wendeten sich in Person des Premierministers Mateusz Morawiecki an Bundeskanzlerin Angela Merkel. Wie polnische Medien unter Berufung auf Piotr Müller, Sprecher der polnischen Regierung, berichten, hat Morawiecki bereits am Freitag Kontakt zu Merkel in der "Causa" Lewandowski aufgenommen. Diese habe dann "grünes Licht" - bevor die Quarantäne-Pflicht für Großbritannien offiziell ausgesetzt wurde - für die Lewandowski-Reise nach London erteilt, heißt es.
"Vorgehen in solchen Angelegenheiten sind sehr selten. Aber aufgrund der großen Bedeutung des Spiels für unsere Nationalmannschaft und Fans haben wir entschieden, dass wir als Nation in diesem Fall auf der höchstmöglichen Ebene intervenieren sollten. So haben wir dann auch den diplomatischen Weg gewählt. Bei Bundeskanzlerin Angela Merkel hat Premier Mateusz Morawiecki persönlich interveniert", wird Pawel Jablonski, polnischer Sekretär für internationale Angelegenheiten, in den heimischen Medien zitiert.