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Brutale Verletzungen
"Blut schoss pulsartig aus der Nase"

Serie: Brutale Verletzungen und die Folgen
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Wenn schwere Verletzungen im Profi-, sowie im Amateurfußball den Sport zur Nebensache werden lassen, beginnt für den Betroffenen meist eine lange Leidenszeit.

RevierSport hat sich einigen Beispielen gewidmet und nachgefragt: Wie ging es nach der Verletzung weiter? Teil 7: Ein offener Nasenbeinbruch, der eine Schiefstellung der Nase und Atemprobleme zur Folge hatte.

"Mein Trainer wurde blass, meine Hände waren voller Blut", beschreibt Mathias Banowski den Moment des Schreckens. Eigentlich hatte sich der Akteur diesen spätherbstlichen Sonntag im Jahre 2007 ganz anders vorgestellt. Sein BSV 66 Oberhausen kickte gegen den Revier-Nachbarn Preußen Duisburg und die Partie war noch gar nicht so alt, als es passierte. Banowski stieg ebenso wie ein gegnerischer Spieler zum Kopfball hoch und prallte dort mit ihm zusammen.

Mathias Banowski verlor viel Blut nach dem Unfall

Ein auf den ersten Blick typisches Luftduell mit einem zweiten Sieger, der nun am Boden lag und sich zunächst nicht regte. "Da hätte ich gar nicht hingehen müssen", ärgert sich Banowski im Nachhinein. Beim Anblick in das blasse Gesicht des Coaches und in die blutüberströmten Hände war dem Oberhausener schlagartig klar, dass irgendwas nicht stimmte. "Ich habe keine Luft mehr durch die Nase bekommen und das Blut schoss quasi pulsartig aus meiner Nase heraus", erklärt er die ersten Momente nach dem Unfall.

Schon beim Verlassen des Sportplatzes blickte er überwiegend in geschockte Gesichter der Zuschauer und als er sich wenig später im Spiegel betrachtete, bestätigte sich die schwere Verletzung. "Meine Nase war von mir aus gesehen nach rechts verschoben und ich habe sehr viel Blut verloren", beschreibt der Brandmeister sein Spiegelbild.

Die Ärzte im Krankenhaus brauchten nicht lange, um die Verletzung zu diagnostizieren: Ein offener Nasenbeinbruch, der sofort behandelte wurde, was für Banowski später zu einem der schmerzhaftesten Momente seines Lebens wurde. "Sie haben mir eine Spritze ins Nasenbein gesetzt, das war ein wahnsinniger Schmerz", erklärt er den ersten Eingriff. Unter Vollnarkose wurde das Nasenbein dann gerichtet und die offene Wunde schloss man mit einigen Pflastern.

"Haben mir eine Spritze ins Nasenbein gesetzt"

Vier bis fünf Wochen pausierte der leidenschaftliche Fußballer, bis er sich wieder an das runde Leder traute.Doch blieben neben den körperlichen Wunden auch einige seelische, denn von Seiten des Vereins erkundigte sich kaum jemand über das Wohlempfinden des Spielers. "Es dauerte sehr lange, bis sich überhaupt jemand vom Vorstand gemeldet hat. Das hat mich sehr enttäuscht", sagt er und zog seine Konsequenzen, indem er den Verein verließ.

Neuer Club nach enttäuschender Reaktion Im Dress vom Duisburger Club Hamborn 07 ging der "Feuerwehrmann" dann wieder an den Start. Mit dem gleichen Engagement und Willen, aber mit etwas mehr Vorsicht geht er seitdem Zweikämpfe in der Luft an, denn ein ähnliches Erlebniß möchte er zukünftig vermeiden. "Das ist im Kopf hängen geblieben und ich bekomme generell vom Empfinden her etwas weniger Luft durch die Nase", erklärt Banowski die Nachwirkungen der Verletzung, die ihn aber mit einer kleinen Ausnahme kaum noch beeinträchtigen. "Meine Freundin sagt manchmal, meine Nase sei etwas schräg!" Na, wenn es sonst nichts ist.

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