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RWE: Wingerter
"Ich will in den Finals dabei sein"

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RWE: Neuzugang Wingerter will in die Finals
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Benjamin Wingerter, der seit Wochen bei Rot-Weiss Essen als Zugang gehandelt wurde, hat am Dienstagmorgen einen Dreijahresvertrag an der Hafenstraße unterzeichnet.

Nach Tim Hermes (SC Wiedenbrück), Marcel Platzek (Borussia Mönchengladbach II), Christian Knappmann (Borussia Dortmund II) und Christoph Sauer (Karlsruher SC) ist Wingerter (Sportfreunde Lotte) der fünfte Neue bei den Bergeborbeckern. RS sprach mit dem gebürtigen Gelsenkirchener, über seine Ziele mit Rot-Weiss, über den Begriff „Drecksau“ und darüber, was der 30-Jährige mit dem FC Schalke 04 verbindet.

Benjamin Wingerter, als Wir mit Ihnen am Freitag gesprochen haben, sagten Sie, Sie wollten sich das Wochenende dafür nehmen, um zu einer Entscheidung zu kommen. Was hat letztendlich für RWE und gegen Lotte gesprochen? Ganz ehrlich: Eigentlich war schon für mich in meinem Urlaub auf Mallorca klar, dass ich zu Rot-Weiss Essen wechseln werde. Die Gespräche mit Waldemar Wrobel und Damian Jamro waren sehr positiv. Ich bin von ihrer Vision total überzeugt und will ein Teil davon sein. Dass der Wechsel sich im Endeffekt so in die Länge gezogen hat, war der mangelnden Zeit geschuldet. Mal war mein Berater im Urlaub, mal ein RWE-Verantwortlicher und zuletzt eben ich. Am Dienstag haben wir dann alles in trockene Tücher gebracht.

Nach vier Jahren ist damit für Sie Schluss in Lotte. Was hat denn gegen die Sportfreunde gesprochen? Ich würde, dass anders ausdrücken: Es hat viel für Rot-Weiss Essen gesprochen. Ich bin sechs Mal die Woche von Gelsenkirchen nach Lotte gefahren. Die Autobahn war mein Zuhause. Das ändert sich jetzt natürlich. Ich lebe in Gelsenkirchen und nach Essen ist das ein Katzensprung. Zudem brauche wohl nicht zu erwähnen, welch ein fantastisches Stadion RWE hat. Ich habe jetzt in der Relegation mit Lotte vor 30.000 Zuschauern in Leipzig gespielt und dann das Rückspiel vor einem ausverkauften Haus in Lotte bestritten. Da habe ich richtig Blut geleckt und Bock darauf bekommen, so etwas wöchentlich zu erleben. In Essen wird das der Fall sein. Das Publikum an der Hafenstraße sucht in der Regionalliga seinesgleichen. Ich freue mich schon jetzt darauf.

Zahl des Tages: 1560 Kilometer legte Benny Wingerter in den vergangenen vier Jahren wöchentlich zurück. Denn Gelsenkirchen und Lotte liegen knapp 130 Kilometer auseinander. „Wir haben sechsmal in der Woche trainiert. Die Fahrten nach Essen werden entspannter“, lacht Wingerter. In der Tat: Wenn bei RWE sechsmal in der Woche trainiert werden würde, dann würde Wingerter bei einer Entfernung von knapp 15 Kilometern auf 180 Kilometer wöchentlich kommen.

Waldemar Wrobel hatte angekündigt eine „Drecksau“ für das Mittelfeld zu verpflichten. Sind Sie dieser Typ Spieler? Als ich am Freitag auf reviersport.de gelesen habe, dass die Entscheidung der „Drecksau“ naht, wurde ich etwas stutzig. Meine Bekannten haben mich sogar angerufen und gesagt, dass ich da in der Überschrift beleidigt werde (lacht). Ich würde mich selbst nicht so beschreiben. Ich sehe mich als harten, ehrlichen Arbeiter aus dem Ruhrgebiet und das versuche ich auf dem Platz über 90 Minuten zu zeigen – ohne unfaire Mittel, nur im Rahmen des Erlaubten. Ich muss aber zweifelsohne zugeben, dass ich auf dem Rasen ein ganz, ganz anderer Mensch bin, als im privaten Leben (lacht).

Im Privatleben sind Sie mit Freundin Carry liiert und wohnen in Gelsenkirchen. Diese Stadt hat keine großen Sympathien bei den RWE-Fans. Klären Sie doch die Essener Anhängerschaft auf, was Sie mit Gelsenkirchen verbindet? Ich kann nicht verleugnen, dass das meine Heimatstadt ist. Jeder weiß auch, dass ich knapp 15 Jahre beim FC Schalke 04 verbrachte habe. Ich habe in allen Jugendmannschaften und später in der Zweitvertretung gespielt. Aber eines ist auch klar: Ich bin definitiv kein großer Schalke-Fan.

Mit Dennis Lamczyk, Markus Heppke oder Kevin-Pires Rodrigues haben einige Spieler im RWE-Kader eine Schalker Vergangenheit. Kennen Sie einige Ihrer zukünftigen Kollegen besser? Nein. Ich muss gestehen, dass ich alle nur aus der Regionalliga kenne, aber mit niemanden privat im Kontakt stand.

Sie haben in Essen für drei Jahre unterschrieben. Welche Ziele verfolgen Sie mit dem Klub? Es ist ja ganz klar, wo Rot-Weiss Essen hin will und auch muss. Denn so ein Verein gehört einfach nicht in die Regionalliga. Ich bin mir auch sicher, dass Essen über kurz oder lang wieder im Profifußball vertreten sein wird. Für die kommende Saison muss für uns gelten oben mitzuspielen. Mein ehemaliger Trainer Maik Walpurgis hat uns in Lotte immer verinnertlicht, dass es wichtig ist am Ende mit dabei zu sein. Er sagte, dass wir in den Finals, er verglich das mit der amerikanischen Basketball-Profiliga NBA, dabei sein müssen. Und das ist auch mein Ziel. Am Ende entscheiden dann Kleinigkeiten. Leider steigt man als Meister noch nicht mal auf und muss in die Relegation. Es ist einfach sauschwer, aus dieser Liga herauszukommen.

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