Kreisliga A Essen Nord-West:
Die Liga wird’s freuen. Fast drohte der SC Frintrop bereits zu enteilen, nun haben aber ausgerechnet die zuletzt schwächelnden Sportfreunde Altenessen den Spitzenreiter wieder ein wenig eingefangen und melden nach dem 4:2-Sieg ihrerseits neuerliche Ansprüche im Aufstiegsrennen an. „Wir haben mal wieder 90 Minuten Fußball gespielt. Die letzten vier Spiele haben wir einfach zu leicht genommen. Aber jetzt sind wir von der ersten Minute an in die Zweikämpfe gegangen“, berichtet „18“-Trainer Dietmar Krause. Sonderlich beeindruckend sei die Vorstellung des Tabellenführers aber auch nicht gewesen: „Ich hatte von Anfang an den Eindruck, dass die nur auf ein Unentschieden aus waren.“ Zum Sturm auf die Spitze will er dennoch nicht blasen, „denn die Tabelle interessiert mich erst am letzten Spieltag. Wenn wir so auftreten wie am Sonntag, sind wir aber auf einem guten Weg.“
Doch dabei nicht allein. Dem Stadtteilnachbarn SG Altenessen ist die Pause offenbar genauso gut bekommen. Nach zuletzt zwei Niederlagen in Serie besiegten die Kicker von der Kuhlhoffstraße Aufsteiger Ballfreunde Bergeborbeck mit 3:1 und verteidigen damit Platz drei.
Einen unerwarteten Dämpfer musste dagegen der VfB Frohnhausen hinnehmen. Eigentlich hatte sich das Team nach der Übernahme von Trainer Dirk Jäger zur Mannschaft der Stunde gemausert. Am Sonntag nahm diese Entwicklung nun jedoch eine jähes Ende. Mit 6:2 fertigte SuS Haarzopf II die Frohnhauser ab.
In das Klagelied über den aufmüpfigen Aufsteiger vom Föhrenweg können aber noch ganz andere seinstimmen. TuS 81 Essen-West etwa. Zwar ist es bereits zwei Spieltage her, dass sich die ambitionierten „Westler“ nach vier Gegentreffern in zehn Minuten eine 2:4-Heimniederlage gegen die Haarzopfer einfingen. Doch diese Pleite sollte Folgen haben. Bereits vor der Partie gegen die Ballfreunde Bergeborbeck gab Co-Trainer Frank Isert seinen Rücktritt bekannt. „Ich habe als Thorsten Funder (Spielertrainer, d. Red.) im Urlaub war für 14 Tage interimsweise das Training in eigener Regie übernommen. Doch nach diesem Spiel und der mangelnden Akzeptanz, die ich gespürt habe, habe ich meinen Rücktritt erklärt. Denn wenn ich etwas mache, dann mit den entsprechenden Ambitionen und dann muss die Chemie insgesamt passen“, erklärt Isert. Allerdings hege er keinen Groll gegenüber seinem Ex-Klub. „Ich werde wahrscheinlich noch bei den Alten Herren spielen. Und ansonsten widme ich mich in der fußballlosen Zeit meiner Familie und meiner Tochter Sophie.“
Kreisliga A Essen Süd-Ost:
Wenn die ersten zwei Punkte liegen lassen, freut sich der Dritte. Und das ist seit Sonntagabend Blau-Gelb Überruhr. Spitzenreiter SV Kupferdreh (1:1 beim SC Steele 03/20 II) und Verfolger Blau-Weiß Mintard (2:2 gegen SV Burgaltendorf II) haben Federn gelassen. Spätestens nach dem die Kunde von der 3:4-Niederlage des ESC Rellinghausen II gegen ESG 99/06 die Runde machte, rieben sich die Blau-Gelben aus Überruhr die Hände. Der 2:0-Sieg bei den Sportfreunden Steele 09 war bereits der fünfte aus den letzten sechs Partien. Nun hat der Klub von der Ruhrhalbinsel natürlich Blut geleckt. „Bevor ich die Mannschaft übernommen habe, habe ich mir insgeheim schon gedacht, dass sehr viel Potenzial in der Truppe steckt und es vielleicht möglich wäre, oben anzugreifen“, offenbart BGÜ-Coach Christian Braukmann. Nun sieht es aus, als können das Team diese Potenzial durchaus abrufen, also ist der Trainer nicht um eine forsche Zielvorgabe verlegen. „Wir spielen jetzt gegen Eiberg und dann beim direkten Konkurrenten in Mintard. Sollten wir aus diesen Spielen sechs Punkte holen, bin ich überzeugt, dass Kupferdreh bis zum Winter noch Punkte liegen lässt und wir die Möglichkeit haben, bis zum Saisonende ganz oben mitzumischen. Aber ich bin lange genug im Fußballgeschäft. Es kann genauso anders herum laufen, wenn man zum Beispiel Verletzungspech hat.“
Immer finsterer sieht es für die Zweitvertretung des SV Kray aus. Vor heimischer Kulisse setzte es eine 0:6-Klatsche von SuS Niederbonsfeld. Ebenfalls völlig anders als geplant, verläuft die Spielzeit für Wacker Steele. Nach der 2:5-Auswärtspleite beim FSV Kettwig geht es an der Wolfskuhle um die A-Liga-Existenz statt um den Bezirksliga-Aufstieg.
Kreisliga B 1 Essen Nord-West:
Es bleibt dabei. Dem Führungsduo kann derzeit einfach niemand das Wasser reichen. Zumindest bei der SG Schönebeck II (2:4 bei Eintracht Borbeck) und FC Alanya (0:2 beim SC Phönix) scheint dieser Eindruck unzweifelhaft. Zwar trabt die SpVg Schonnebeck noch hinterher. Trotz des 4:2-Erfolgs bei Tusem Essen sieht es jedoch nicht danach aus, dass daraus mehr als Geleitschutz werden könnte.
Kreisliga B 2 Essen Nord-West:
Lange hat der BV Altenessen mit den Hufen gescharrt und auf eine Gelegenheit gewartet. Nun hat Al-Arz Libanon gepatzt (2:2 gegen Karnap II) und der Klub vom Kaiserpark war da, als es drauf ankam. Um erst gar keine Zweifel aufkommen zu lassen, machte es der BVA gleich möglichst deutlich. Mit 7:2 fertigte der neue Spitzenreiter SC Phönix II ab. Nach der Pause geht es für den Holsterhauser SV II genauso erbarmungslos weiter wie zuvor. Die neueste Episode des Horrorstreifens: Ein 0:6 gegen SG Schönebeck III. Damit durchbricht das Schlusslicht am 12.(!) Spieltag die 100-Gegentreffer-Schallmauer.
Kreisliga B 1 Essen Süd-Ost:
Nur ein Punkt aus den letzten drei Spielen: Der SC Werden-Heidhausen II durchschreitet aktuell ein Formtief. Zu allem Übel mussten die Volkswald-Kicker nicht nur eine 1:2-Schlappe gegen den Heisinger SV II hinnehmen, sondern den HSV zudem in der Tabelle vorbeiziehen lassen. Ein wenig zuversichtlich stimmt vielleicht, dass auch der VfL Kupferdreh nicht unverwundbar ist. Jedenfalls musste der Spitzenreiter beim 3:3 gegen TC Freisenbruch III Federn lassen. Auf die erste Niederlage des Tabellenersten muss die Konkurrenz aber weiterhin warten.
Kreisliga B 2 Essen Süd-Ost:
Besser kann es sich der neutrale Beobachter gar nicht ausmalen. Nach dem zwölften(!) Spieltag liegen sage und schreibe drei Mannschaften mit jeweils 25 Punkten gleichauf an der Tabellenspitze. Von den Sphären einer ESG 99/06 II, des SV Leithe oder BG Überruhr II sind die Zweitvertretungen des SV Kray und TC Freisenbruch zwar ein ganzes Stück entfernt, am Sonntag waren beiden Teams aber auch die Hände gebunden, etwas daran zu ändern. Ganze 13 Minuten durften beide gegeneinander kicken, ehe der Schiedsrichter die Partie vorzeitig beendet. Ursächlich waren dafür allerdings keine Ausschreitungen, gleichwohl ging es nicht weniger schmerzhaft zur Sache. TCF-Kapitän Dustin Witter erlitt einen glatten Schienbeinbruch. Nach langer Unterbrechung brach der Referee die Partie schließlich ab.
