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Essen: Kreisliga kompakt
VfL Kupferdreh statt RWE

Essen: Kreisliga kompakt
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Der Sonntag war für NK Croatia Essen einer dieser Tage, an denen die Spieler am besten nur im Bett geblieben wären. 1:8 hieß es für Croatia beim SV Schonnebeck II.

Kreisliga A Nord-West

„Über die Leistung brauchen wir nicht zusprechen, denn das war eine Nicht-Leistung, einfach desolat. Am meisten tut mir mein Vater leid, der 14 Tage im Urlaub weilt und aufgrund dieser Nachricht die Ferien kaum genießen kann“, sagt Geschäftsführer Martin Herms, dessen Vater Peter Herms der erste Vorsitzende des NKC ist. Ein ähnlich niederschmetterndes Wochenende erlebte Olaf Rehmann, Trainer von TuS Helene. „Ich kann mich nicht erinnern, wann ich so hoch als Trainer verloren habe. Wir haben katastrophale individuelle Fehler begangen. Die Gegentore waren demoralisierend. Das war eine große Katastrophe“, war der Schullehrer nach der 1:6-Packung gegen das bis dato sieglose RuWa Dellwig bedient.

„Die Harmonie, die Kameradschaft sind wieder da“

Eine ganz andere Laune herrscht dagegen bei den Verantwortlichen der SG Schönebeck. Nach dem 3:2-Erfolg der SGS lobte der Sportliche Leiter Dietmar Krippel sein Trainerteam. „Christian Petereit und Mike Tullberg leisten hervorragende Arbeit. Die Harmonie, die Kameradschaft sind wieder da. Das hat uns in der Vergangenheit gefehlt, deshalb sind wir auch abgestiegen“, sagt Krippel. Die Schönebecker belegen aktuell Rang zwei und stehen nur aufgrund des schlechteren Torverhältnisses hinter Tabellenführer DJK Katernberg 19. Die Crnogaj-Truppe feierte einen 4:0-Erfolg bei den Sportfreunden Altenessen 18. „Wir verpennen, wie schon gegen Libanon, wieder die erste Halbzeit. Da stimmt einfach die Konzentration nicht“, bemängelte 18-Coach Dietmar Krause.

„Fußballerisch stark, kämpferisch grandios, Teamgeist einfach unglaublich“

Nichts auszusetzen hat im Moment Dennis Herrmann. Der Erfolgstrainer des Aufsteigers Ballfreunde Bergeborbeck konnte sich am Sonntag über den vierten Saisondreier freuen. Vor 250 Zuschauern behielten die „Orangenen“ gegen TuS 84/10 mit 3:1 die Oberhand. „Das war ein super Derby. Meine Mannschaft ist aktuell nur schwer zuschlagen. Wir sind fußballerisch stark, kämpferisch grandios und der Teamgeist in einfach unglaublich“, schwärmt Herrmann. Doch der Coach der Ballfreunde, der aktuell mit seinem Team Platz drei belegt, will sich nicht zu einer Zielkorrektur hinreißen lassen. Herrmann: „Das sind alles Punkte gegen den Abstieg. Vor zwei Jahren standen wir zur Halbzeit auf Rang sieben und haben in der Rückrunde nur zwei Punkte geholt. Zwei Wochen vor Ende der letzten Saison wussten wir nicht, wie es mit der Mannschaft, dem Verein weitergeht. Jetzt genießen wir das alles nur. Wir nehmen alles mit Kusshand.“

Kreisliga A Süd-Ost

Das Saisonziel von Blau-Weiß Mintard ist unmissverständlich: der Aufstieg soll her! Doch langsam aber sicher wird es für die Mülheimer eng. Nach der Nullnummer gegen SuS Niederbonsfeld beträgt der Rückstand auf das Ausnahmeteam des FC Kray II bereits vier Zähler. „Wir haben uns das selber eingebrockt. Natürlich wissen wir, dass die Krayer wohl nicht viel liegenlassen werden, aber wir sind noch dran“, betont Mintards Übungsleiter Andreas Lüttenberg. Warum die Mintarder, die vor der Partie gegen Niederbonsfeld in sieben Spielen 30 Mal ins Schwarze trafen, am Sonntag kein Tor erzielten, erklärt Lüttenberg: „Unsere beiden Stürmer sind im Urlaub. Der eine in Wales und der andere auf dem Oktoberfest. Da kann ich als Kreisliga-A-Trainer nichts machen, schade eigentlich.“

Milaszewski muss in der Kreisliga ran

Nicht so erfreut dürfte wohl auch Dominik Milaszewski gewesen sein, als ihm mitgeteilt wurde, dass er in der Kreisliga A spielen soll. Der 27-Jährige, der dem Krayer Regionalligakader angehört, ,bestritt immerhin schon 106 Oberligaspiele (23 Tore) und musste am Sonntag für die FCK-Reserve gegen VfL Kupferdreh ran. Beim 3:0-Sieg steuerte „Mila“ einen Treffer bei. Trotzdem wäre er viel lieber einen Tag vorher im großen Derby gegen Rot-Weiss Essen dabei gewesen. So hieß der Gegner am Wochenende für Milaszewski nicht RWE, sondern VfL Kupferdreh.

Die ESG 99/06 schien zuletzt so richtig auf dem Vormarsch zu sein und hätte vielleicht sogar in den Titelkampf miteinsteigen können. Doch nach der 1:3-Niederlage gegen Yurdumspor werden wohl auch die größten Träumer an der Hubertusburg den Wiederaufstieg abgehakt haben. „Wir sind noch nicht so weit. Das ist ein Aufbaujahr. Wir müssen uns erst einspielen und viel lernen. Ich habe eine ganz junge Truppe beisammen, da macht jeder mal seine Fehler“, sagt Trainer Michael Posenau.

„Meisterschaftsspiel?“ Ich kann nicht, meine Tante hat Geburtstag!“

Sieben Spiele, ein Remis, sechs Niederlagen, 8:27 Tore, so lautet die verheerende Bilanz des einstigen Landesligisten Fortuna Bredeney. Am Sonntag gab es eine 1:3-Niederlage bei der Reserve des SV Burgaltendorf. „Uns fehlen permanent fünf, sechs Leistungsträger. Beim Training sind nur zehn Mann, manchmal aber auch nur sechs oder sieben Spieler. Die Mannschaft ist in dieser Form nicht Kreisliga A tauglich. Aktuell haben nur drei Spieler dieses Niveau. Ich fühle mich nicht als Trainer, sondern Mitarbeiter einer Verwaltung. Ich bin nur am herumtelefonieren und muss die Spieler fragen, warum sie nicht zum Training erscheinen“, redet sich Trainer Kai Berges den Frust von der Seele und gibt ein Beispiel: „Wenn ein Spieler ein Meisterschaftsspiel absagt, weil seine Tante Geburtstag hat, dann ist das schon zum Verzweifeln.“ Der angesprochene Florian Bruskolini, der mittlerweile für die Reserve der Fortuna aktiv ist, wehrt sich gegen die Vorwürfe seines ehemaligen Trainers. "Es darf nicht sein, dass man sich über das Gebrechen anderer Menschen hinwegsetzt und eine persönliche Angelegenheit als nichtig erklären möchte. Desweiteren ist es eine Frechheit, diese Aussage als Grund für die Situation des Vereins zu nennen - stattdessen sollte man sich doch mal lieber selber hinterfragen", sagt Bruskolini.

Anders ist die Lage in Eiberg. Nach dem 4:2-Erfolg beim RSC Essen stehen die Preußen auf einem überraschenden vierten Tabellenrang. "Wir sind über den Erwartungen. Trotzdem ärgere ich mich ein wenig, denn unsere drei Niederlagen waren knapp. Da haben wir die Gegner aus den unteren Tabellenregionen aufgebaut. Wir hätten sie aber totschießen müssen, damit da Unruhe reinkommt und wir im Endeffekt davon profitieren", bilanziert Eibergs 1. Vorsitzender Bernd Dutschke.

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