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Der Fluch der guten Tat

Preußen Münster: Der Fluch der guten Tat
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Auf Rang vier schloss Preußen Münster die zweite Saison in der 3. Liga ab. Doch was ist das Ganze nach dem verpatzten Aufstieg wert? Und wie geht es weiter beim SCP?

Bereits unmittelbar nach dem letzten Saisonspiel, das die Preußen mit 4:1 mit einem Heimsieg gegen den SV Babelsberg versöhnlich gestalteten, war die Gelassenheit an die Hammer Straße zurückgekehrt. Babacar N' Diaye, Co-Trainer von Coach Pavel Dotchev, verschob in den Katakomben kurzerhand sein angedachtes Karriereende. Der Deutsch-Senegalese, der eigentlich im letzten Saisonauftritt des SCP zu einem Kurzeinsatz kommen sollte, war von Dotchev nicht eingewechselt worden. "Mich hat man vor dem Spiel auch nicht mit Blumen verabschiedet. Ich halte mich also bis zum Sommer fit und hoffe, dass ich vielleicht am Anfang der neuen Saison nochmal spielen darf", erklärte "Baba" mit einem breiten Grinsen im Gesicht.

SCP katapultiert sich selbst aus dem Aufstiegsrennen

Der Stürmer, der Ende diesen Jahres seinen 40. Geburtstag feiert, ist nicht nur ein wichtiges Bindeglied zwischen Trainer und Mannschaft, sondern tut dem SCP auch durch seine lockere Art gut. Womöglich hatte N' Diaye in dieser Spielzeit auch einige Konflikte im Team zu lösen. Über Missstände im Miteinander innerhalb der Mannschaft war geschrieben worden, ausgerechnet zur Unzeit im so engen Saisonfinale der 3. Liga, als die Münsteraner mitten drin waren im Kampf um den Aufstieg. Das Ende ist bekannt: Mit den Niederlagen gegen Unterhaching und gegen die Stuttgarter Kickers katapultierte sich der SCP selbst aus dem Rennen um die Plätze zwei und drei.


Die Enttäuschung im Münsteraner Lager war schon vor dem Saisonfinale gegen Babelsberg überbordend, sogar Trainer Pavel Dotchev, der die Preußen nach der Demission von Marc Fascher erst wieder von glorreichen vergangenen Zweitligazeiten träumen ließ, wurde kritisch hinterfragt. Was ist sie also wert, die Spielzeit 2012/2013, die mit einem vierten Rang für Preußen Münster endete? "Unter dem Strich haben wir eine großartige Saison gespielt, das darf man nun wirklich nicht verkennen. Der vierte Platz ist ein echtes Happy-End, auch wenn er nicht für die Relegation gereicht hat", zog Präsident Dr. Marco de Angelis stellvertretend für die Vereinsverantwortlichen ein positives Fazit.

Preußen wieder im DFB-Pokal dabei

Nach dem Wahnsinnsspiel in der letztjährigen ersten Runde im DFB-Pokal, in der der SCP Werder Bremen mit 4:2 niederrang, wartet wieder der Pokal auf die Münsteraner. "Wir haben die ganze Saison am Limit gespielt, das darf man nicht vergessen. Jetzt heißt es wieder Kraft zu tanken", sagt auch Torhüter Daniel Masuch. Die gestiegene Erwartungshaltung rund ums Preußenstadion ist aber da, sie resultiert aus den vielen guten Leistungen aus dieser Saison. "Leider sind wir zum Schluss mit dem Druck und der Favoritenrolle nicht zurechtgekommen, aber insgesamt war das eine super Saison", bilanziert Dotchev.

Damit das Prädikat "super" am Ende der kommenden Spielzeit womöglich durch "aufstiegsreif" ersetzt werden kann, haben die Adlerträger erste Veränderungen am Kader vorgenommen. Marco Königs (Wehen Wiesbaden), Cüneyt Köz (Dynamo Dresden), Philip Heise und Rico Schmider (beide Ziel unbekannt) verlassen den Verein. Bisher stehen lediglich Julian Riedel (Bayer Leverkusen II) und Philip Röhe (eigene A-Junioren) als Neuzugänge fest. Am kolportierten Interesse der Preußen an den Duisburgern Maurice Exslager und Sören Brandy ist zwar durchaus etwas dran, doch Sportvorstand Carsten Gockel nimmt den Gerüchten den Wind aus den Segeln: "Wir haben zwar Interesse, aber unsere Chance ist nicht besonders groß, wenn Zweitligisten mitbieten."


Kein Stammspieler geht

Gleichwohl müssen die Münsteraner noch etwas auf dem Transfermarkt tun, um insbesondere die Breite im Kader weiter zu verstärken. Von den Stammkräften wird wohl kein Spieler die Preußen verlassen, auch wenn immer wieder von Trennungsgerüchten zwischen Benjamin Siegert und dem SCP gesprochen wird. Dass die Enttäuschung über den verpatzten Aufstieg im Umfeld einer großen Euphorie und Vorfreude auf die neue Saison gewichen ist, ist für die Adlerträger wohl der Fluch der guten Tat. Auch in der kommenden Saison droht eine schwere 3. Liga mit den Aufsteigern Kiel und RB Leipzig sowie Heidenheim, Osnabrück sowie einem stark verbesserten SV Wehen. Die Preußen wissen nun allerdings um ihre Stärke.

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