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2:1-Sieg bei Teroddes Heim-Abschied, Hansa vor dem Abgrund

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Nochmal Grund zu Jubeln für Simon Terodde und Schalke 04.
Nochmal Grund zu Jubeln für Simon Terodde und Schalke 04. Foto: dpa

Ein versöhnlicher Saisonabschluss beim FC Schalke 04: Beim letzten Heimspiel von Simon Terodde und Danny Latza gibt es einen Heimsieg über Hansa Rostock.

Schon lange vor dem Abpfiff schunkelten die Fans des FC Schalke 04 einem Sieg im letzten Saison-Heimspiel gegen Hansa Rostock entgegen - einem Sieg, der für viele Sorgen im Laufe einer lange missratenen Saison entschädigte. Die Schalker gewannen mit 2:1 (2:1), kletterten auf den zehnten Platz und feierten vor allem einen: Simon Terodde, der zum letzten Mal in der Veltins-Arena das königsblaue Trikot trug.

Dieser emotionale Tag begann schon 45 Minuten vor dem Anpfiff bei der Verabschiedung von Klub-Legende Gerald Asamoah. Als Leiter der Lizenzspieler-Abteilung scheidet Asamoah aus, er erhielt kein neues Vertragsangebot. Nachdem ihn die Schalker gefeiert hatten, sagte Asamoah emotional: „Wir werden uns wiedersehen.“

Der Anpfiff war immer noch nicht ertönt, als Danny Latza und Terodde zum Mittelkreis gebeten wurden - auch sie erhielten viel Applaus, laute Anfeuerungsrufe und kleine Geschenke. „Vielen Dank, dass ich bei so einem geilen Verein meine Karriere beenden darf“, sagte der sichtlich bewegte Terodde, inzwischen 36 Jahre alt, emotional.

Die Arena trug an diesem besonderen Tag blau und weiß - die Fans trugen T-Shirts in den entsprechenden Farben, verteilt in Unter- und Oberrang. „Voller Stolz auf unsere Farben“, stand auf einem Transparent, enthüllt zu blauem und weißem Rauch. Es war schon bis zum ersten Ballkontakt so viel passiert, dass das Spiel das kaum noch übertreffen konnte.


Doch intensiv, emotional und manchmal zu aggressiv ging es auf dem Rasen zur Sache. Die Rostocker kämpften mit allen Mitteln um die vorletzte Chance, doch noch mindestens den Relegationsplatz zu erreichen - sie gingen hart in die Zweikämpfe, foulten, provozierten. Obwohl es für die Schalker um nichts mehr ging, ließen sie sich von der Unruhe anstecken und sich zu zwei wilden Rudelbildungen hinreißen. Schiedsrichter Tobias Reichel hatte viel Arbeit.

So haben sie gespielt:

Schalke: Müller - van der Sloot, Cisse (72. Mohr), Kaminski, Ouwejan (46. Matriciani) - Schallenberg, Seguin, Ouedraogo (82. Kabadayi), Karaman - Terodde (89. Lasme), Topp (89. Latza). - Trainer: Geraerts.

Rostock: Kolke - Neidhart (66. Strauß), David (81. Schumacher), Roßbach, Rossipal - Dressel, Singh, Vasiliadis (66. Hüsing), Bachmann (81. Junior Brumado) - Pröger (66. Perea), Ingelsson. - Trainer: Selimbegovic.

Tore: 1:0 Karaman (22.), 1:1 Singh (32.), 2:1 Seguin (45.+5).

Gelbe Karten: van der Sloot, Müller - Pröger, Strauß.

Rote Karten: Singh (70., nach VAR).

Schiedsrichter: Tobias Reichel (Stuttgart).

Zuschauer: 61.533.

Die Rostocker hinterließen in den ersten 20 Minuten den besseren Eindruck. Den Schalkern schien noch das Nachholspiel am Dienstag gegen Osnabrück (4:0) in den Knochen stecken, auch die Konzentration hatte ein wenig nachgelassen. Sie könnten sich bei Torwart Marius Müller bedanken, dass er bei einem Schuss des Rostockers Kai Pröger ins kurze Eck (7.) ein Gegentor verhinderte. Drei weitere Abschlüsse und zwei Standardsituationen der Gäste blieben ungefährlich.

Erst in der 22. Minute kamen die Schalker erstmals gefährlich vor das Rostocker Tor. Thomas Ouwejan schlug eine Ecke in die Mitte, dort stiegen Ibrahima Cissé und Kenan Karaman hoch - Torjäger Karaman erwischte den Ball mit dem Kopf und erzielte sein 13. Saisontor, etwas überraschend zu diesem Zeitpunkt. Dieser Treffer brachte Sicherheit für die Schalker, bei denen Cissé und Assan Ouédraogo für Tomas Kalas (verletzt) und Yusuf Kabadayi (Bank) in die Startelf gerückt waren.

Drei Minuten nach dem Treffer lieferten sich beide Teams die erste der beiden Rudelbildungen, ausgelöst durch Müller und Rostocks Stürmer Kai Pröger, die beide Gelb sahen. Pröger leistete sich nur kurze Zeit später ein weiteres Foul und hätte Gelb-Rot sehen können - Reichel ermahnte ihn aber noch. In der 32. Minute stand Pröger ein drittes Mal im Mittelpunkt. Mit einem simplen Pass spielte er Schalkes Abwehrspieler Marcin Kaminski aus und setzte Sapreet Singh in Szene. Dessen eigentlich schwachen Torschuss fälschte Ron Schallenberg unglücklich ins eigene Tor ab - 1:1.

Seguin trifft mit dem Pausenpfiff, Latza kommt für Terodde

Das war aber immer noch nicht alles vor 61.533 Zuschauern in der ausverkauften Arena: In der vierten Minute der Nachspielzeit wurde ein von der linken Seite geschlagener Freistoß von Paul Seguin wieder zu Seguin zurück abgewehrt. Dessen zweite Flanke flog an allen Spielern und Rostocks Torwart Markus Kolke vorbei ins Tor. Nur Sekunden später pfiff Reichel zur Pause - 2:1 für Schalke.

So munter alles war, was sich vor dem An- und Pausenpfiff abgespielt hatte, so langweilig und abwartend begann die zweite Hälfte - es gab 25 Minuten keine große Torchance, keine wilden Zweikämpfe, trotz des knappen Resultats wenig Spannung. Anders als in der ersten Hälfte setzten die Schalker viel häufiger den zuvor unauffälligen Ouédraogo in Szene. Der sah sich aber meist unerbittlichen Gegenspielern ausgesetzt, wurde sechs Mal gefoult. Erst das sechste wurde mit einer Karte bestraft. Torschütze Singh hatte Ouédraogo böse am Knöchel erwischt - Schiedsrichter Reichel zeigte zunächst Gelb, korrigierte nach Video-Studium auf Rot (70.). Zwanzig Minuten in Überzahl blieben den Schalkern - und die Rostocker mussten immer offensiver spielen.

Das aber gelang ihnen gar nicht. Schnell hatten die Schalker erste Matchbälle, um das Spiel zu entscheiden. Ouédraogo scheiterte ebenso an Torwart Kolke (79.) wie Terodde (81.), dem sein Abschiedstor versagt blieb. Die beste Gelegenheit hatte Ron Schallenberg, der mit einem satten Fernschuss die Latte traf (80.). Die Rostocker bemühten sich vergeblich um offensive Aktionen, Schalke setzte auf königsblaue Folklore: Terodde wurde aus- und Latza eingewechselt. Königsblaue Emotionen.

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