Die Fans des FC Schalke 04 machen sich allerlei Gedanken, wie ihre Mannschaft in Zukunft aussehen könnte. Ein Szenario, das schlimmste sogar: ohne Leon Goretzka und ohne Max Meyer. Beide haben im Sommer auslaufende Verträge, beide haben sich noch nicht endgültig zu ihrer beruflichen Perspektive geäußert. Im Falle von Max Meyer glaubt sein Trainer Domenico Tedesco jedenfalls, dass der Fußball-Bundesligist alles getan hat, damit der 22-Jährige seinen Kontrakt über 2018 hinaus verlängert. „Wir wollen Max Meyers Qualität auch in Zukunft nutzen. Wir geben ihm klare Signale, indem er Spielzeiten erhält“, sagte Tedesco der Sportbild. „Und Schalke ist seine Heimat, darum glaube ich nicht, dass er aus dem Affekt und aus falschem Stolz eine Entscheidung gegen Schalke treffen wird. Dafür ist er viel zu klug.“
Sowohl mannschaftlich als auch individuell habe Meyer, der in der Jugend vom MSV Duisburg nach Gelsenkirchen gewechselt ist und seitdem alle Vorzüge der Knappenschmiede genossen hat, nun neue Perspektiven. Aussichten, die er bei dem ersten abgelehnten Angebot zur Verlängerung im zurückliegenden Sommer nicht hatte: Schalke ist wieder auf Europapokalkurs, Meyer spielt neuerdings eine gewichtige Rolle als Sechser im Mittelfeld. „Die Idee hatten wir schon viel früher, zu Saisonbeginn“, so Tedesco. „Aber die Situation muss passen. Max begann nach der U21-EM verspätet mit der Vorbereitung. Er musste erst auf das Fitness-Niveau kommen, auf dem er nun ist.“
Das zahlt sich aus, Meyer überzeugt seit seinem Positionswechsel von der Außenbahn in die Zentrale. Und fühlt sich sich nach eigener Auskunft bei den Königsblauen so wohl wie noch nie. „Das bereitet uns große Freude, wenn ein Spieler so etwas sagt“, erklärt sein Trainer.
Tedesco erklärt, dass auch für ihn und das Trainerteam die Zeit nicht einfach war, als Meyer noch überwiegend die Spiele von der Auswechselbank aus statt auf dem Rasen zu verfolgen. „Wir wollen, dass uns Trainern das Herz blutet, wenn wir eine Startelf oder einen Kader für eine Begegnung benennen und dann ein Spieler nicht dabei ist – obwohl er gut trainiert. Das ist dann ein Zeichen, dass er trotzdem einen guten Job gemacht hat.“ Für Max Meyer habe dies permanent gegolten: „Dann macht man sich als Trainer Gedanken und sagt sich: Mensch, ich muss ihn belohnen, es kann nicht sein, dass er in jedem Training sieben, acht Kilometer läuft, stark trainiert und nicht spielt. Dann bist du als Trainer gezwungen, kreativ zu sein.“