Schalkes Trainer Markus Weinzierl ließ am Freitag eine Viererkette aus Metallfiguren aufstellen. Seine Profis starteten nach dem Überbrücken des Mittelfelds Angriffe über die Außenbahnen und kamen zu reichlich Erfolgserlebnissen – allerdings gegen einen sehr unbeweglichen Gegner. Da fiel auch das kleine Missgeschick von Leon Goretzka, der sich in einer Situation den Ball selbst in die Hacke schoss, nicht weiter ins Gewicht.
Auf Goretzka wird es am Sonntag besonders ankommen. Die Königsblauen müssen im Heimspiel gegen den SV Darmstadt 98 (15.30 Uhr/Sky) wahrscheinlich auf zwei Stammspieler verzichten. Max Meyer, zuletzt wegen der ohnehin schon großen Personalmisere als zweite Spitze in den Sturm beordert, knickte im Europa League-Duell mit OGC Nizza um. „Es ist vom Schmerz nicht so schlimm wie in Dortmund“, erklärt Meyer aber.
Es geht nicht um Schönheit, sondern um Punkte
Markus Weinzierl
„Sein Sprunggelenk ist dick, aber wir haben noch etwas Zeit und werden dann entscheiden, ob Max spielt“, sagt Weinzierl. Da der Nationalspieler aber schon beim torlosen Derby in Dortmund einen heftigen Schlag auf das Sprunggelenk abbekommen hatte und danach auf die Zähne biss, wird der Schalker Fußball-Lehrer das Risiko genau abwägen.
Der beste Saison-Torschütze Nabil Bentaleb, der bisher vier Treffer für Schalke erzielte, musste gegen Nizza mit einem Nasenbeinbruch ausgewechselt werden. „Die Nase ist gerichtet worden. Eine Gehirnerschütterung wurde nicht festgestellt. Wenn Nabil spielen kann, dann mit einer Gesichtsmaske.“
Bentaleb, der am Tag seines Nasenbeinbruchs 22 Jahre alt wurde, nahm seine schmerzhafte Verletzung mit Humor. Der Algerier postete in sozialen Netzwerken ein Bild von sich mit dickem Gesichtsverband und dem mit Smileys versehenen Spruch: „Happy birthday to me and my nose“ – alles Gute auch für meine Nase.
Ziel: „Weihnachten zufrieden sein“
Markus Weinzierl konnte sich ein Schmunzeln ebenfalls nicht verkneifen. Zum erhofften Gesichtsmasken-Einsatz von Bentaleb meinte der 41-Jährige: „Es geht nicht um Schönheit, sondern um Punkte.“ Weinzierl plant mit seinem Team die nächste Attacke. „Wir wollen Zähler gutmachen und Weihnachten zufrieden sein“, sagt der ehemalige Augsburger.
Nach dem Darmstadt-Duell müssen die Königsblauen zum starken Neuling RB Leipzig. Anschließend folgen zwei Heimaufgaben gegen Leverkusen und Freiburg, bevor es zum Jahresausklang nach Hamburg geht. Wenn alles gut läuft, können Kapitän Benedikt Höwedes & Co. bis dahin den Anschluss an die Plätze, die zur Teilnahme am europäischen Wettbewerb berechtigen, herstellen.
Weinzierl erwartet Abwehrbollwerk
„Wie meine Mannschaft auftritt, ist sehr positiv. Der Erfolg beflügelt. Solche Spiele wie zuletzt geben Selbstvertrauen“, sagt Weinzierl. Er weiß aber, dass die Lilien nicht mit Nizza zu vergleichen sind: „Darmstadt wird nicht so agieren wie Nizza. Sie werden kompakter sein und um ihr Leben laufen.“
Weinzierl erwartet von seinen Spielern, dass sie „Lösungen finden“, um das Gäste-Bollwerk zu knacken. Eine Situation wie gemacht für Leon Goretzka: Der 21 Jahre alte Jung-Nationalspieler ist durch seine Leistungen zum Führungsspieler avanciert. Wie in Wolfsburg, wo er den Siegtreffer erzielte, will er mit seinen Teamkollegen auch gegen Darmstadt dafür sorgen, dass Schalkes Lauf anhält.