Eine Menge Gedanken schossen Horst Heldt am Montag um 12.25 Uhr durch den Kopf, als Schalkes Achtelfinalgegner Real Madrid feststand. Zum Beispiel der, dass er "Losfee" Karl-Heinz Riedle eigentlich ganz gut leiden kann, aber das jetzt wirklich nicht hätte sein müssen. Kurze Zeit später aber hatte sich Schalkes Manager wieder gesammelt und erklärte "CR 7" und Co. einen möglichst heißen Kampf.
"Kalle Riedle hat es bei der Auslosung so gemacht wie wir gegen Köln: Er hat gut angefangen und dann nachgelassen", erklärte Heldt mit einem etwas gequälten Schmunzeln.
Denn das Wiedersehen mit dem Titelverteidiger hatten die Königsblauen nicht unbedingt auf dem Plan. Monaco oder Porto hießen die Wunschgegner für die Runde der letzten 16, beide Vereine waren auch noch im Topf, als der frühere Dortmunder Riedle das sechste Achtelfinal-Match zog und dabei zuerst den Zettel mit der AUfschrift "FC Schalke 04" in der Hand hielt. Statt Monaco oder Poro kam dann: Sie wissen schon...
"Das war das schwerste Los, das wir kriegen konnten. Real Madrid ist zusammen mit Bayern München die beste Mannschaft der Welt und einer der großen Titelfavoriten in der Champions League", gab Heldt zu bedenken und führte aus: "Im Februar haben wir schon leidvoll erfahren müssen, wie stark diese Mannschaft ist. Aktuell ist sie nicht gerade schlechter geworden, wenn man deren 20 Siege in Serie sieht."
Um erneut ein Wunder, wie es Schalke zweimal in Mailand gegen Inter gelang, zu vollbringen, brauche Schalke laut Heldt "zwei magische Momente". Auf jeden Fall müsse es die Truppe "besser machen als beim letzten Mal im Hinspiel".
Heldts Devise im ungleichen Duell mit den "Königlichen" aus Madrid: "Wir wollen gewiss nicht den Eindruck erwecken, als wenn wir eine Hobbyreise dahin machen wollen. Wir sind klarer Außenseiter, geben uns aber natürlich nicht von vornherein geschlagen."