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Sicherheitsdebatte
Heldt wettert: "Ist Müll und dilettantisch!"

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Schmadtke: Diskussion um Sicherheitskonzept "schädlich"
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Jörg Schmadtke (Hannover 96) und Horst Heldt (Schalke 04) haben sich in die Diskussion um das Sicherheitskonzept der DFL eingeschaltet und Kritik geübt.

"Insgesamt macht der deutsche Fußball in dieser Debatte keine gute Figur. Wenn interne Arbeitspapiere gleich in die Öffentlichkeit lanciert werden, dann bietet man eine breite Angriffsfläche", sagte Schmadtke der Tageszeitung Die Welt: "Das ist schädlich und behindert alle Bemühungen, die Problematik in den Griff zu bekommen. Wenn sich manche Vereine dann auch noch vor der Zeit öffentlich distanzieren, dann ergibt das insgesamt kein gutes Bild."

Heldt erinnerte nochmals die Klubvertreter, dass es sich um eine Diskussionsgrundlage handele. "Es hieß: Geht zu den Fans, diskutiert, was ist sinnvoll und was nicht. Wer sagt: Wir akzeptieren das nicht, obwohl er noch gar nicht mit Fans gesprochen hat, der hat nichts verstanden. Das sind Ahnungslose! Das ist Müll und dilettantisch!", wurde der Schalker Manager in der Bild zitiert. Das Papier sei nicht in Stein gemeißelt.

Bei der Liga-Vollversammlung am 12. Dezember soll das dann mit Vereinen und Fans überarbeitete Konzeptpapier verabschiedet werden. Im Vorfeld er Mitgliederversammlung sind Treffen mit den Fan- und Sicherheitsbeauftragten der Mitglieder des Ligaverbandes sowie der AG Fanbelange des Deutschen Fußball-Bundes angedacht.

Wolfsburg, Mainz, Augsburg und Düsseldorf gegen das Papier

In dem Konzept der DFL geht es unter anderem um die Ausweitung von Stadionverboten, die mögliche Einbehaltung von TV-Geldern als Strafe für die Klubs sowie sogenannte "Vollkontrollen" bei den Zuschauern. Unter anderem der VfL Wolfsburg, der FSV Mainz 05, der FC Augsburg und Fortuna Düsseldorf hatten erklärt, die jetzige Form des Papiers abzulehnen.

Das DFL-Sicherheitskonzept stößt derweil beim bundesweiten Bündnis "ProFans" auf heftigen Widerstand. Die DFL versuche, "unter Mithilfe des Deutschen Fußball-Bundes am Staat vorbei eine Parallel-Justiz aufzubauen - eine, die leider meist nicht mit den rechtsstaatlichen Grundsätzen der Bundesrepublik vereinbar ist", teilte die Initiative in einer Pressemitteilung mit.


Es gebe derzeit "überhaupt keine Notwendigkeit für einen solches Papier, das nichts anderes als blinden Aktionismus darstellt", sagte Fanvertreter Philipp Markhardt zu dem Konzept "Sicheres Stadionerlebnis", welches in der vergangenen Woche bereits von zahlreichen Vereinen in dieser Form abgelehnt wurde.

Das Bündnis klagte in diesem Zusammenhang falsche Tatsachenbehauptungen an. So gäbe es im deutschen Fußball "kein gestiegenes Gewaltproblem" - im Gegenteil würden Statistiken belegen, dass die Tendenz zu Ausschreitungen innerhalb der Stadien "sogar seit Jahren rückläufig" ist.

Peters: Konzeptpapier nur Diskussionsgrundlage Wie bereits zahlreiche andere Fanvereinigungen kritisierte "ProFans" zudem, dass die Anhänger der Vereine nicht in den Entstehungsprozess involviert waren. "Von dem von den Verbänden immer wieder propagierten Dialog mit den Fans kann keine Rede sein", sagte Markhardt. "ProFans" fordere nun, dass der "gesamte Diskussionsprozess wieder bei null beginnt - unter Einbindung von Fanvertretern, Fanprojekten und Fanbeauftragten."

Liga-Vizepräsident Peter Peters hatte bereits am vergangenen Donnerstag sein Unverständnis zu Vorwürfen wie diesen geäußert. "Die Kommission wurde gegründet, um eine gemeinsame Position der Liga zu erarbeiten. Uns stört der Vorwurf, dass wir schon bei der Erstellung des Konzepts den Dialog mit den Fans hätten führen müssen", hatte der Schalker Finanzvorstand dem kicker gesagt. Es bringe nichts, mit einem leeren Blatt Papier, ohne Bestandsaufnahme und Analyse in einen Dialog zu treten. Das Konzeptpapier sei als Diskussionsgrundlage aufzufassen.

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