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Interview mit Valdez
„Das beste Team, das Paraguay je hatte“

BVB: Das WM-Interview mit Valdez
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Neben Neven Subotic und seinem paraguayanischen Teamkollegen Lucas Barrios ist Nelson Valdez der einzige Dortmunder, der sich auf die WM in Südafrika freuen darf.

Der 26-Jährige zählt zum Stammpersonal seines Landes und absolviert bereits sein zweites Welt-Turnier. RevierSport sprach mit dem Schützen des goldenen Treffers beim entscheidenden 1:0-Sieg gegen Argentinien über seine Nationalmannschaftskollegen, die Chancen seines Landes und die Erwartungen der paraguayanischen Bevölkerung.

Nelson Valdez, welche Bedeutung hat die WM-Qualifikation für Paraguay?

Für jedes Land steht die WM-Qualifikation an erster Stelle, das ist das Größte. Für Paraguay war es wichtig, nach den drei guten Generationen von Fußballern, die wir hatten, dass wir als vierte Generation diese Erfolge bestätigen konnten. Paraguay ist jetzt vier Mal hintereinander qualifiziert, das ist ein neuer Rekord.

Für Sie ist es bereits die zweite WM. Sie waren ja 2006 in Deutschland auch schon dabei…

Ja, ich gehöre also auch zur Generation vorher. Damals habe ich ein bisschen mitgespielt, jetzt bin ich schon ein älterer Spieler, der zu den Leistungsträgern und Führungsspielern gehört.

Was haben Sie persönlich nach der erfolgreichen Qualifikation empfunden?

Es war ein besonderer Moment. Für Deutschland ist die Qualifikation für eine WM fast schon normal, in Paraguay ist das immer ein großer Kampf, die Konkurrenz ist riesengroß. Dass ich es zwei Mal hintereinander geschafft habe, ist ein Traum.

Gemeinsam für Paraguay: Lucas Barrios und Nelson Valdez (Foto: firo).

Sie haben besonderen Anteil an der Qualifikation Paraguays, mit dem wichtigen Tor in Argentinien. War das der größte Moment in Ihrer Karriere?

In der Qualifikation habe ich von 18 Spielen 17 gemacht, war voll mit dabei. Für Paraguay zu spielen, ist für mich eine Ehre. Von daher war es das wichtigste und schönste Tor, das ich in meiner Karriere geschossen habe. Das 1:0 war die Krönung.

Können Sie sich noch daran erinnern, was nach dem Spiel los war?

Drei Stunden nach dem Spiel war ich schon betrunken, dann musste ich zum Flieger und zurück nach Dortmund. Der Trainer hat mich dann samstags lieber auf der Bank gelassen. (lacht)

Welche Unterschiede gibt es zwischen der WM jetzt und der 2006 in Ihrer zweiten Heimat Deutschland?

2006, das war meine erste Weltmeisterschaft, es waren ganz besondere Momente. Für mich war das ein überragendes Erlebnis, obwohl wir schon in der Vorrunde ausgeschieden sind. Und Südafrika? Ganz ehrlich, ich weiß nicht, was uns da erwartet, und hoffe sehr, dass von Seiten der Organisatoren alles gemacht wird, damit es ein schönes Fußball-Fest wird.

Hört sich so an, als führen Sie mit einem gewissen Bauchgrummeln dorthin, vielleicht sogar ein wenig Angst?

Doch, ein bisschen schon. Nach den Vorfällen mit Togo beim Afrika-Cup, dazu liest man viel. Da soll ja sogar ein Minister umgebracht worden sein. Es gibt ziemlich viel Unruhe, und wir alle haben wohl ein ungutes Gefühl. Dabei sollten wir uns als Fußballer darum keine Gedanken machen müssen.

Wird es Ihre erste Begegnung mit diesem Land?

Nein, ich war schon mal da, der erste Urlaub mit meiner heutigen Frau. Zwölf Tage, es war mein schönster Urlaub. Südafrika ist ein richtig tolles Land.

Wir kennen Valdez, wir kennen auch Barrios, aber ansonsten nur wenig von Paraguay. Können Sie uns Ihr Team ein wenig vorstellen?

Unser Trainer Gerardo Martino ist der selbstbewussteste und optimistischste Trainer, den ich je hatte. Er ist ein Motivator wie Jürgen Klopp. Unser Team ist hungrig. Wir wissen, dass wir mit Mannschaften wie Argentinien nur mithalten können, wenn wir mehr laufen als sie. Wir haben viele frische Gesichter nach der WM 2006 ins Team eingebaut. 35 Spieler gehören zum engen Kader. Das ist anders als früher und sehr schwer für den Trainer. Paraguay hat sich auch in der Breite sehr gut entwickelt, Cabanas oder zum Beispiel Santa Cruz spielen im Ausland.

Auf Seite 2: Valdez über Cabanas und die Erwartungen

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