FUSSBALL LANDESLIGA-RÜCKBLICKBis weit in die Hinrunde hinein redete Jörg Fey sein Team stark. Der Trainer von Rot-Weiß Leithe predigte gebetsmühlenartig, dass seine Mannschaft durchaus mit den anderen Landesligisten mithalten könne. Selbst das 0:7 in Erle oder das 0:6 in Hombruch konnten Fey nicht von dieser Einschätzung abbringen. In der Winterpause - dazwischen lag noch ein 1:8 in Eving-Lindenhorst - muss der Trainer aber konstatieren: "Unter dem Strich muss man einsehen, dass die Mannschaft das Potenzial für die Klasse nicht hat."
Zahlen lügen schließlich nicht, zumindest in den seltensten Fällen. Vier Punkte aus 16 Spielen, kein Sieg und 8:52 Tore sprechen eine deutliche Sprache. "Wir waren völlig ungefährlich im vorderen Bereich", nennt Jörg Fey einen der Gründe für das miserable Abschneiden. Das habe etwa die Partie bei Eintracht Gelsenkirchen gezeigt. Im Duell zweier "gleichschlechter Mannschaften" (Fey) habe den Unterschied gemacht, dass die Gelsenkirchener eben einen Stürmer mit Torinstinkt in ihren Reihen hatten, der zum 2:0-Sieg traf. "Hinten haben wir gar nicht schlecht gestanden, auch wenn wir manchmal mächtig Haue gekriegt haben", so Fey. Aber es sei nun einmal schwer, "wenn jeder Ball zurückkommt".
Mit nur einem einzigen "Vollblutstürmer", Wesim Bakos, waren die Leither in die Saison gegangen. Diesen stellte Fey aber schon recht früh frei. Aus disziplinarischen Gründen, wie es offiziell immer dann heißt, wenn ein Spieler nicht die Einstellung an den Tag legt, die die Verantwortlichen von ihm verlangen (können). Bakos war eine von vier Suspendierungen, die der Verein im bisherigen Saisonverlauf aussprach. Nach Orhan Can und Mutlu Öztürk traf es zu Beginn der Winterpause Murat Civak.
Die Trennungen sind ein deutliches Zeichen für den radikalen Einschnitt, den die Leither vornehmen. Denn auch Hanifi Dükan (SV Höntrop) und Marcel Scheuer (FSV Sevinghausen) haben den Verein im Winter in die Kreisliga verlassen. Hinzu gesellt sich Francisco Paton, der in seine spanische Heimat ausgewandert ist.
Die ohnehin schon dünne Personaldecke schrumpft dadurch noch weiter. Derzeit verfügt RW Leithe über ein Dutzend Feldspieler. Was ein Problem potenzieren könnte, das Fey schon die ganze Saison über beschäftigt: "Bis auf den letzten Spieltag hatte ich keine Möglichkeit, Druck auszuüben. Ich konnte personell kaum handeln. Jeder wusste, dass er sowieso spielen würde." Enstprechend hätte die Trainingsbeteiligung phasenweise ausgesehen.
Besser dürfte das nach der Pause kaum werden. Auch wenn die Leither ihre drei bis vier Wunschkandidaten tatsächlich an Land ziehen können. "Sollte nicht noch ein Wunder geschehen, werden wir eine Mannschaft für die nächste Saison aufbauen", erklärt Fey. "Wir planen für die Bezirksliga."
Viel deutet darauf hin, dass Fey auch im wahrscheinlichen Abstiegsfall Trainer bleibt. Die Verantwortlichen würden den Vertrag jedenfalls gerne verlängern. Die Entscheidung soll noch vor Rückrundenstart feststehen. Gedanken wird sich Jörg Fey über eine Verlängerung in jedem Fall machen. "Das war ein anstrengendes Jahr", sagt der Physiotherapeut. "Es hat an den Nerven und auch körperlich an mir gezehrt."
Hallo,
weiss jemand wer zu unserem Nachbarn wechselt????Gruss aus Guennigfeld