Startseite » Fußball » 2. Bundesliga

St. Pauli - MSV 2:2
Neururer: "Das war ein Spektakel"

MSV: Zwei Rückstände am Millerntor gedreht
MSV Duisburg
MSV Duisburg Logo
14:00
SV Sandhausen Logo
SV Sandhausen
18+ | Erlaubt (Whitelist) | Suchtrisiko | buwei.de

Fußball-Herz was willst du mehr? Es klingt zwar abgedroschen, aber mit Blick auf das Match zwischen St. Pauli und dem MSV trifft es den Nagel aber auf den Kopf.

Denn das Spitzenspiel zwischen St. Pauli und dem MSV ist seinem Ruf völlig gerecht geworden. „Das war ein Spektakel, das man in der zweiten Liga nicht sehr häufig sieht“, schnalzte Peter Neururer mit der Zunge. Und auch Holger Stanislawski stand noch unter dem Eindruck des 2:2 (2:1)-Remis‘: „Bei solchen Partien komme ich ins Schwärmen.“

Der 5:0-Kantersieg in Aachen hatte die Kiez-Kicker derart beflügelt, dass sie die Zebras von Beginn an beschäftigten. Allen voran Deniz Naki und Charles Takyi wirbelten die Duisburger Defensive ständig durcheinander. „Es ist verdammt schwer, gegen die beiden gut zu verteidigen“, meinte Keeper Tom Starke.

Zusammen mit Florian Bruns und Ex-Zebra Marius Ebbers ließ das Duo die Viererkette um Björn Schlicke ein ums andere Mal blöd aussehen. Denn weder der Kapitän, noch Frank Fahrenhorst oder die Außen Bernd Korzynietz sowie Olivier Veigneau konnten dem Tempo-Fußball im ersten Durchgang etwas entgegensetzen. Und das Engagement der Nordlichter wurde bereits in der 13. Minute belohnt. Schlicke wusste sich gegen Naki nur mit einem ungestümen Foul zu helfen.

Konsequenz: Elfmeter, Florian Bruns schießt - 1:0. „Das war dumm von mir, denn ich habe ihn umgehauen“, gab Schlicke offen zu. Doch seinen Patzer machte er in der 55. Minute wieder gut. Naki lief alleine auf Starke zu, umkurvte den Torwart, doch Schlicke spitzelte ihm das Leder sechs Meter vor dem leeren Tor noch vom Fuß. „Das war wichtig, denn sonst hätte es 3:1 für St. Pauli gestanden“, meinte Starke.

Denn in der Zwischenzeit lochten Dorge Kouemaha nach einer schönen Flanke von Christian Tiffert (16.) sowie Takyi mit einem Sonntagsschuss aus 18 Metern ein (27.). Erst nach dem Platzverweis für Takyi kamen die Duisburger besser mit dem Kontrahenten zu Recht. Aber es dauerte bis zur 59. Minute, ehe Sandro Wagner den 2:2-Endstand markierte. „Wenn man solange in Überzahl agiert, muss man viel mehr machen“, haderte Neururer mit dem Schicksal, nicht mit drei Zählern im Gepäck die Heimreise angetreten zu haben.

Doch das wäre wohl auch des Guten zu viel gewesen, denn St. Pauli hatte die Partie bis zum Platzverweis im Griff. „Der erste Durchgang war total doof, aber dann haben wir uns zum Glück gefangen“, resümierte Starke. Und wie schon gegen Cottbus hat der MSV nie aufgegeben und sich im Spielverlauf in das Match hineingekämpft. Schwamm die Defensive in den ersten 45 Minuten mehrfach, so strahlte sie nach dem Seitenwechsel wieder die gewohnte Sicherheit aus. „Das war ein Erlebnis, denn beide Mannschaften haben im Vergleich zur Vorsaison eine Weiterentwicklung durchlebt“, erkannte Neururer deutliche Fortschritte im spielerischen Bereich.

Die Zufriedenheit des Fußballlehrers ist verständlich, immerhin ist seine Elf seit zwölf Auswärtsspielen ohne Niederlage. Und beim bisherigen Spitzenreiter ist auch ein Punkt ein Erfolg. „Das war Weltklasse von meiner Mannschaft, wir waren viel besser als in Aachen“, lobte Stanislawski und strich dadurch noch einmal die Bedeutung des Unentschiedens für den MSV heraus. Die 22.554 Zuschauer am fast ausverkauften Millerntor sorgten zudem für den passenden Rahmen. „Es macht immer wieder Spaß, hier aufzulaufen. Die Atmosphäre ist einfach der Wahnsinn“, lachte Starke und strich heraus, dass „wir viel weiter als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres sind. Dieses Team macht einfach Spaß.“

Aber während sich die Duisburger in der letzten Saison auf die stabile Abwehr verlassen konnten, rappelt es nun regelmäßig in seinem Kasten. „Das wird sich ändern, wenn wir alle eingespielt sind“, erzählte Starke.

Neururers Fazit: „Wir haben Moral bewiesen und uns zwei Mal zurückgekämpft. Deshalb muss manmit dem Ergebnis einverstanden sein.“ Sein Zusatz: „In der kommenden Woche müssen wir diesen guten Start mit einem Heimsieg im Derby, das hoffentlich ausverkauft sein wird, gegen Fortuna Düsseldorf vergolden. Dann bin ich mit dem Auftakt einverstanden.“ Und dann heißt es auch für ihn: Fußball-Herz, was willst du mehr?

Deine Reaktion zum Thema
1
2
3
4
5
1
2
3
4
5
1
2
3
4
5
Neueste Artikel