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Mimoun Azaouagh glaubt an das Gute in Mirko Slomka
„Nach Mainz gehe ich nicht mehr“

Mimoun Azaouagh glaubt an das Gute in Mirko Slomka

Er wusste, dass es bei dem Überangebot an guten Mittelfeldspielern schwer würde. Dennoch hatte sich Mimoun Azaouagh seine Rückkehr von seinem Ex-Club Mainz nach Schalke sicher anders vorgestellt. Nach einer guten Vorbereitung schien der Sohn marokkanischer Einwanderer ganz nah an der Anfangsformation für den Bundesligastart in Stuttgart. Dann entschied sich Trainer Mirko Slomka anders, brachte beim Deutschen Meister zunächst Mesut Özil und später Ivan Rakitic als Kreativspieler. Vier Wochen später ist Azaouagh der einzige gestandene Mittelfeldakteur ohne jegliche Einsatzminute in der Knappen-Elf. Doch während andere auf der Bank schon nach 90 Minuten nervös werden, behält der 24-Jährige noch Ruhe.

"Natürlich bin ich enttäuscht. Wenn du wie in Wolfsburg nicht einmal im Kader bist, das ist schon bitter. Aber bis jetzt hat schon fast jeder seine Chance erhalten. Das macht mich zuversichtlich, dass ich meine auch bald bekommen werde. Und danach werde ich aus dieser Mannschaft nicht mehr wegzudenken sein“, ist Azaouagh, der durchweg mit guten Trainingsleistungen aufwartet, weiter von sich überzeugt. Am vergangenen Mittwoch durfte er beim Freundschaftsspiel gegen den SV Meppen mal wieder ran, schoss auch gleich ein Tor. Doch wirklich glücklich macht ihn das nicht. „Das kann man nicht als Maßstab nehmen. Wir haben ja mit vielen Amateur- und Jugendfußballern gespielt. Aber ich bin super drauf und körperlich topfit“, wartet der eher introvertierte Fußballer weiter geduldig auf den Tag X.

Ob es daran liegt, dass er seinem Cheftrainer damit die Entscheidung vielleicht auch ein wenig zu einfach macht? „Nein, das glaube ich nicht. Ich bin kein Typ, der Stunk gegen einen Coach macht. Ich vertraue Mirko Slomka“, verhält sich der gläubige Muslim, für den am Donnerstag die Fastenzeit beginnt, taktisch klug. „Gesprochen hat er zwar mit mir über meine Situation nicht. Aber das muss er auch nicht. Ich bin keiner, der den Kopf hängen lässt. Ich bin ein lebensfroher Mensch, der immer an das Gute im Leben glaubt“, nimmt man dem 63-Kilo Leichtgewicht ohne weiteres ab, dass er seine Entscheidung, seinen bis 2009 laufenden Vertrag in Schalke fortzusetzen, „keine Sekunde bereut“ hat.

„Bei welchem Verein bekommt man schon die Chance gegen Chelsea und Valencia zu spielen“, wäre besonders ein Einsatz gegen die „Blues“ für ihn „ein Traum“. An einen erneuten Wechsel im Winter verschwende er deshalb keinen Gedanken. „Das kommt für mich nicht mehr in Frage. Nach meiner langen Knieverletzung war das okay, aber jetzt bin ich wieder in bester Form. Glaubt mir, bald werde ich spielen“, hat sein Selbstbewusstsein in den letzten Wochen nicht gelitten.

Obwohl er weiter gute Kontakte zur Klopp-Elf pflegt, will er da im sportlichen Leben nicht mehr hin. „Letztens war ich mit Markus Feulner in Köln essen. Mit vielen Spielern telefoniere ich regelmäßig. Aber nach Mainz oder woanders hin gehe ich nicht mehr. Ich lasse mich nicht mehr ausleihen“, laute die klare Ansage von einem, der es bei den Königsblauen weiter wissen will. Da seine Betriebswirtschaft studierende Freundin Deborah, mit der er seit zweieinhalb Jahren zusammen ist, überwiegend weiter im Rhein-Main Gebiet lebt, hat er in seinen eigenen vier Wänden in Essen viel Zeit, um sich in der spielfreien Woche so seine Gedanken über den durchwachsenen Saisonstart bei den Königsblauen zu machen.

„Wir sind ungeschlagen, das ist nicht so schlecht. Wenn wir nach dem Spiel bei den Bayern immer noch ohne Niederlage sind und danach Bielefeld schlagen, wären wir wieder einigermaßen im Soll“, rechnet Azaouagh. Und hofft weiter, dass sich seine Trainingsleistungen irgendwann einmal auszahlen werden.

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