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Schalke II
Interview mit Co-Trainer Sven Kmetsch

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Der „Kmetscher“ ist wieder da: Sven Kmetsch (45), von 1998 bis 2005 Profi auf Schalke, ist seit dieser Saison wieder Co-Trainer der U23. Über die alten Zeiten spricht er aber noch gerne.

Auf eBay ist vor kurzem ein Schalke-Trikot von Ihnen angeboten worden. Das Startgebot lag bei 104,04 Euro. Haben Sie Ihre alten Trikots eigentlich noch? Die habe ich noch, da sind schöne Erinnerungsstücke dabei. Die Trikots liegen im Keller – manchmal hole ich sie raus und schwelge in Erinnerungen. Einige Trikots habe ich mir von den Jungs, mit denen ich Schlachten geschlagen habe, sogar signieren lassen. Zum Beispiel von Jiri Nemec, Radek Latal oder von Andi Möller.

Würden Sie denn 104,04 Euro für ein altes Kmetsch-Trikot bieten? Es enttäuscht mich schon, dass das Startgebot nur knapp über hundert Euro liegt (lacht). Nein, Spaß beiseite: ich wundere mich. Scheinbar war dann ja doch nicht alles so verkehrt, was ich gemacht habe.

Jetzt tragen Sie nur noch den Trainingsanzug. Seit Juni sind Sie Co-Trainer der Schalker U23. Warum die Rückkehr nach Schalke? Zum einen, weil ich gerne in dem Beruf arbeite. Ich habe zuletzt bei 1860 München mit Benno Möhlmann zusammengearbeitet, vorher schon bei FSV Frankfurt und beim FC Ingolstadt. Mit Schalke hat es sich kurzfristig ergeben und es hat gepasst. Man sagt ja nicht umsonst: einmal Schalker, immer Schalker.

2009 haben Sie schon mit Oliver Ruhnert zusammengearbeitet. Mit dem heutigen Knappenschmiede-Direktor haben Sie die U23 betreut. Genau, ich habe nach meiner aktiven Zeit mit Mike Büskens in der U23 angefangen. Als Mike zum Trainer der Profis befördert wurde, war ich interimsmäßig hauptverantwortlich für die U23. Anschließend habe ich als Co-Trainer mit Markus Högner zusammengearbeitet und anschließend mit Oliver Ruhnert. Der Kontakt zu ihm und zu Schalke generell ist nie abgerissen.

Wie funktioniert die Aufgabenteilung mit Trainer Jürgen Luginger? Unsere Aufgaben sind klar aufgeteilt. Zu unserem Team gehört auch noch Manfred Dubski, der sich viel mit der Spielbeobachtung und der Spielanalyse beschäftigt. Jürgen Luginger ist für die Trainingsgestaltung verantwortlich. In diesem Bereich stehe ich ihm mit Rat und Tat zur Seite und bringe mich ein. Zusammen mit Christian Wetklo als Torwarttrainer versuchen wir, unseren Spielern ein qualitativ sehr hochwertiges Training anzubieten.

Sie haben Schalke 2010 verlassen. Was haben Sie vermisst? Currywurst Pommes (lacht). Nein, eigentlich ist es die Art der Leute hier auf Schalke, die herzlichen Gespräche. Nach Schalke zurückzukehren, das ist schon was ganz Besonderes. Als ich 1998 vom HSV nach Schalke kam, haben mich fast alle vor Schalke gewarnt. Hier sei alles grau, trist, rußig, verdreckt. Als ich dann zum ersten Training gefahren bin, hatte ich schon Zweifel. Aber es war alles ganz anders.

Sie sind auch einer der Meister der Herzen von 2001. Ja, leider. Ich wäre lieber einer der Deutschen Meister. Ich weiß es noch genau. An diesem 19. Mai 2001 stand es zur Halbzeit 2:2. Nach 20 Minuten hat Huub Stevens zu mir gesagt: Aufwärmen. Und dann habe ich mich bis zum Ende des Spiels warmgemacht, reingekommen bin ich nicht. Egal, wir haben 5:3 gewonnen. Wenn ich an die letzten Minuten zurückdenke... Wie sich die Nachricht verbreitet hat: Der HSV führt, 1:0 Barbarez. Dann: Hamburg ist aus – ihr seid Meister. Alle lagen sich in den Armen. Und dann sehe ich mich und die anderen Jungs noch heute oben im Trainerbüro sitzen, alle auf dem Boden verteilt, vor dem Fernseher. Das Spiel in Hamburg lief noch. Wir sehen diesen Rückpass, diesen Freistoß. Ich bin mir sicher, den würde der Andersson nie wieder so schießen. Wir waren alle erstmal nur geschockt, dann schluchzte einer und es flossen bei allen die Tränen.

Eine Woche später haben Sie in Berlin den DFB-Pokal gewonnen. Das Beeindruckendste war eigentlich die Vorbereitung auf das Finale gegen Union. Nach der Meister-der-Herzen-Geschichte hat uns Huub Stevens zwei Tage freigegeben, wir sollten den Schock verdauen. Am Dienstag war wieder Training und es waren 5000 Fans da. Sie haben applaudiert und ein Spalier für uns gebildet. Da bekomme ich heute noch Gänsehaut, wenn ich daran denke. Und dann haben wir den Pokal geholt. Ich wäre zwar lieber Meister geworden, aber das war trotzdem eine super Geschichte.

Auch ein Jahr später waren Sie dabei, als Schalke gegen Leverkusen den Pokal gewann. Gegen Union Berlin war ich im Kader, kam aber leider nicht zum Einsatz. Ich glaube, Huub wollte nicht höher als 2:0 gewinnen (lacht). Gegen Bayer Leverkusen war ich in Berlin dabei, aber ich stand nicht im 18er-Kader. Ich fühle mich aber trotzdem als Pokalsieger. Irgendwo in der ersten Runde habe ich sogar mal ein Tor geschossen.

Wer ist eigentlich der verrückteste Typ, den Sie auf Schalke kennengelernt haben? Thorsten Legat ist da natürlich ganz weit vorne. Aber auch Andi Möller. Zu Andi fällt mir eine Anekdote ein. Michael Goosens hatte Schalke verlassen und die Rückennummer sieben war deshalb frei. Ich wollte sie unbedingt haben und habe deshalb aus dem Urlaub unseren Zeugwart angerufen. Enrico Heil sagte mir, dass das nicht klappt, weil wir einen neuen Spieler bekommen, der die Nummer sieben bekommt. Dann sagte er, dass es Andi Möller ist. Ich habe ihm dann gesagt, dass der doch im Management tätig ist, er doch gar nicht mehr spielt. Enrico sagte dann: nicht Müller, sondern Möller. Ich war baff und fand Andi Möller in dem Moment noch unsympathischer. Ein Dortmunder, und dann schnappt er mir auch noch meine Nummer weg. Dann jedoch durfte ich ihn richtig kennenlernen. Er ist ein Riesentyp. Wie der sich auf Schalke durchgebissen hat, trotz der ganzen Widerstände, das verdient großen Respekt.

Fragen die Jungs aus der U23 Sie manchmal nach den alten Zeiten? Nein, das ist für die Generation von heute ganz weit weg. Das ist auch in Ordnung so. Aber ich könnte den Jungs natürlich erzählen, was es bedeutet, ein DFB-Pokal-Endspiel in Berlin zu erleben. Es gibt viele Spieler, die ein großes Talent haben, den Sprung zu den Profis schaffen, sich dann aber zurücklehnen. Wenn sie nicht spielen, heißt es irgendwann: der war mal ein großes Talent. Im Jugendbereich kann dich Talent sehr weit bringen. Im Seniorenbereich gibt es so viele Talente, da musst du dich abheben. Sonst wirst du auch keine Erfolge feiern, von denen du mal stolz erzählen kannst.

Und keine Trikots mit persönlichen Widmungen besitzen. So ist es.

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