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Rote Karten sorgen für Gesprächsstoff

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Halle Essen: Rote Karten sorgen für Gesprächsstoff
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Die Endrunde der 21. Essener Hallenstadtmeisterschaft hielt das, was sie im Vorfeld versprach: Eine sehr gut gefüllte Stoppenberger Halle und Spannung bis zum letzten Spiel.

Der Samstag begann direkt mit einer kleinen Überraschung. In der ersten Partie des Tages hatte Titelträger SV Schonnebeck gegen den hochgehandelten Bezirksligisten TuS Essen-West 1881 das Nachsehen. Der 3:2-Siegtreffer kurz vor der Schlusssirene sollte die „Westler“ im Laufe des Tages beflügeln. Erst wurde der Titelverteidiger besiegt, dann mussten auch Mitfavorit ESC Rellinghausen (6:0) und die kampfstarken Sportfreunde Altenessen 18 (6:2) die hohe Qualität des Teams von Stefan Lorenz anerkennen. „Das war unser bisher bester Auftritt. Das 3:2 gegen Schonnebeck hat unser Selbstbewusstsein gestärkt und wir konnten endlich das zeigen, was wir draufhaben. Jetzt wollen wir das Ding am Sonntag natürlich auch holen“, sagte 81-Torjäger Kevin Zamkiewicz, der sich auch berechtigte Hoffnungen auf die Torjägerkanone machen darf.

Wer geglaubt hatte, dass sich die im bisherigen Turnierverlauf so souveränen Schonnebecker für die Auftakt-Niederlage rehabilitieren würden, der irrte sich. Der SVS musste bis zur letzten Sekunde um das Ticket für die Finalrunde zittern. Zwei 2:2-Remis gegen Altenessen und Rellinghausen sollten am Ende überraschenderweise für das Weiterkommen langen. „Dass am Ende drei Mannschaften mit zwei Punkten dastehen und wir die Glücklichen sind, ist schon fast peinlich. Wir nehmen das aber mit und freuen uns, dass wir jetzt am letzten Tag dabei sind. Warum wir am Samstag aber so einen schlechten Tag erwischten, frage ich mich auch. Das war wirklich eine enttäuschende Leistung“, befand Schonnebecks Trainer Dirk Tönnies, der nach Marcel Schlomm (Verdacht auf Mittelfußbruch) nun auch Zakarias Elouriachi (Verdacht auf Muskelfaserriss) verlor. Tönnies: „Ich wäre lieber ausgeschieden und hätte zwei gesunde Spieler. Die Ausfälle sind sehr, sehr ärgerlich.“

Rellinghausens Karl Weiß bedient

Richtig verärgert war auch Karl Weiß. Der Coach des ESC Rellinghausen traute seinen Augen nicht, als er sah, was seine Schützlinge auf dem Parkett fabrizierten. „Ohne Altenessen 18 zu Nahe zutreten: diese Mannschaft müssen wir aber einfach schlagen. Dass wir dann noch 0:6 gegen Essen-West untergehen, ist einfach unfassbar. Wir haben an diesem Tag einfach die richtige Einstellung vermissen lassen. Das habe ich den Jungs auch klar und deutlich zu verstehen gegeben. Wenn jetzt von Blamage gesprochen oder geschrieben wird, brauchen wir uns nicht zu wundern.“

Alles andere als einen blamablen Auftritt legten die 18er hin. Der krasse Außenseiter der Gruppe 1 machte den „Großen“ das Leben sehr schwer und scheiterte am Ende letztendlich an den eigenen Kräften. Nach zwei Unentschieden gegen Schonnebeck und Rellinghausen hatte Didi Krauses Mannschaft, die vor der ersten Begegnung einen schönen Gruß per Banner an die erkrankte Vereinslegende Hermann Raasch richtete, mit 2:6 das Nachsehen. „In dieser Hammergruppe haben wir alles abgerufen und waren nach zwei kämpferisch hervorragenden Leistungen einfach am Ende mit unseren Kräften. Ich bin aber stolz auf die Jungs. Das, was wir in diesem Jahr in der Halle gezeigt haben, war sensationell“, resümierte Krause.

Ähnlich Worte fand auch ESG-Übungsleiter Hansi Wüst für seine Männer. Obwohl die 99/06er neben Steele 03/09 sang- und klanglos ausschieden, konnte Wüst das Aus richtig einordnen: „Wir haben mit Kray und Mintard gegen zwei Champions-League-Teilnehmer verloren. Da haben wir als Europa-League-Klub keine Chance gehabt. Am Ende konnten wir uns ein paar Leibchen und einen Sack guter Derbystar-Bälle sichern. Das freut uns.“ Sowohl bei Mintard, als auch dem FC Kray hielt sich die Freude in Grenzen. Denn sowohl FCK-Torjäger Ilias Eloruiachi („Das, was zählt, ist der Sonntag“), als auch Mintards Tormaschine Matthias Lierhaus („Wir wollen den Titel holen und das kann man nur am finalen Tag“) blickten nur noch in Richtung Finalrunde.

Zwei Rote Karten trüben die Launen von Konietzko und Hense

In dieser könnte der SC Werden-Heidhausen ein gehöriges Wort um den Titel mitreden. Bislang bekleckerte sich der Bezirksligist wahrlich nicht mit Ruhm – bis zur Endrunde. Mit drei Siegen und neun Punkten zeigte die Mannschaft von Danny Konietzko endlich, was sie zu leisten imstande ist. „Das war so, wie wir uns das vorgestellt hatten. Aber am Sonntag werden die Karten wieder neu gemischt“, übte sich Konietzko in Understatement. Das Weiterkommen der Werdener wurde im letzten Gruppenspiel gegen die Turngemeinde Essen-West, die genauso wie auch TuS Helene gegen Werden-Heidhausen und Niederwenigern das Nachsehen hatte, etwas getrübt. Denn Tgd-Spieler Yunus Bucuka foulte Tim Petzke so schwer, dass dieser eine leichte Gehirnerschütterung erlitt. „Ich habe gesehen, dass Bucuka den Spieler Petzke erst in die Bande rammte und ihn dann noch an den Kopf trat“, berichtete der Schiedsrichter. Bucuka bestritt gegenüber RS diese Vorwürfe vehement: „Das war ein unabsichtliches Foulspiel. Nicht mehr, nicht weniger. Ich habe niemanden absichtlich an den Kopf getreten!“ Derweil soll Petzke, der im Gespräch mit der Turnierleitung mit der Polizei drohte, sogar zivilrechtliche Schritte in Erwägung ziehen. Fortsetzung folgt.

Auch beim Vogelheimer SV war die Stimmung nach dem Weiterkommen alles andere als gelöst. Die Rote Karte von Björn Barke beschäftigte VSV-Trainer Sascha Hense auch noch nach dem Gruppensieg: „Wir können das nicht mehr ändern, aber nachvollziehen kann ich das nicht. Für so ein Foul, welches Björn begangen hat, sehen andere Spieler Zwei-Minuten-Strafen und er sieht Rot und darf auch in der Finalrunde nicht mitspielen. Das verstehe ich nicht.“

Die große Party des FSV Kettwig

Etwas verärgert war auch Katernbergs Predrag Crnogaj, der wie sein Gegenüber Franco di Felice vom Heisinger SV, Vogelheim und dem FSV Kettwig den Vortritt lassen musste: „Vom Papier her war die Gruppe für uns machbar. So wollten wir auch unter die letzten Acht einziehen. Leider hat es am Ende aufgrund von blöden Fehlern nicht gereicht. Das ist schon etwas enttäuschend.“

Die größte Party des Tages feierte der FSV Kettwig. Unterstützt von rund 100 Zuschauern schaffte der A-Ligist die Sensation und zog als einziges Kreisliga-Team in die Finalrunde ein. „Und dabei haben wir mit einem Schnitt von rund 21 Jahren den jüngsten Kader des Turniers“, unterstreicht Achim Heymanns. Der FSV-Trainer war richtig stolz auf seine Kicker: „Jetzt wollen wir am letzten Tag auch noch einmal für Furore sorgen. Ich hoffe, dass am Sonntag noch mehr Leute aus Kettwig mitkommen und uns unterstützen. Diese Mannschaft hat sich das verdient.“

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