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BVB: Personal-Puzzle
Enges Rennen um sieben freie Plätze

BVB: Barrios bringt Personal-Puzzle durcheinander
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In gut zwei Wochen wird es ernst für die Borussia aus Dortmund, denn dann startet die neue Saison direkt mit einem echten Hammerprogramm für den BVB.

Innerhalb einer Woche stehen mit der ersten Runde im DFB-Pokal bei Wacker Burghausen, dem Europa-League-Play-Off-Hinspiel und dem ersten Bundesligaspiel gegen Bayer Leverkusen gleich drei Partien auf dem Programm.

Mit welcher Elf Jürgen Klopp dann den Tanz auf drei Hochzeiten angehen will, ist noch offen. Erste Entscheidungen freilich bahnen sich bereits an, andere sind schon gefallen. Zeit also für eine Bestandaufnahme:

Tor: Im „Kasten“ sind die Rollen klar verteilt. Roman Weidenfeller wird zum achten Mal in Folge als Nummer eins in die Saison gehen. Dahinter darf sich der Australier Mitchell Langerak als Nummer zwei fühlen. Der 21-Jährige, der im Sommer von Melbourne Victory kam, überzeugt mit starken Reflexen und einer guten Strafraumbeherrschung. Johannes Focher wird hauptsächlich bei der Reserve in der Regionalliga auflaufen.


Abwehr: In der Innenverteidigung ist die Lage klar: Neven Subotic und Mats Hummels sollen weiterhin das jüngste Bollwerk der Bundesliga bilden. Hinter dem Duo lauert Felipe Santana auf seine Chance, die Youngster Lasse Sobiech und Marc Hornschuh werden vor allem in der Regionalliga Spielpraxis sammeln.

Rechts dürfte Patrick Owomoyela gesetzt sein, weil sein aus Berlin gekommener Konkurrent Lukasz Piszczek große Teile der Vorbereitung verletzt verpasste. Die linke Seite in der Viererkette ist Klopps größte Baustelle. Sowohl Dede als auch Marcel Schmelzer sind derzeit verletzt. Zumindest Schmelzer dürfte aber in den kommenden Tagen wieder ins Training einsteigen.

Mittelfeld: Von den fünf Plätzen im Mittelfeld scheint lediglich ein einziger fest vergeben. Nuri Sahin ist als einer der beiden „Sechser“ vor der Abwehr gesetzt. Schon bei seinem Nebenmann allerdings fängt das Rätselraten an. Wird hier Sven Bender den Vorzug erhalten, der in seiner Premierensaison auf voller Linie überzeugte, oder wird Routinier Sebastian Kehl noch einmal das Rennen machen? Für Kapitän Kehl spricht seine Ausnahmestellung in der Mannschaft, seine Fähigkeit, das junge Team zu führen und sein ausgeprägterer Offensivdrang.

Bender indes interpretiert die Rolle im defensiven Mittelfeld deutlich zurückhaltender, weiß aber durchaus auch mit klugen Pässen zu gefallen. Im letzten Jahr harmonierte er prächtig mit Nuri Sahin. Die Entscheidung, wer den Vorzug erhält, dürfte maßgeblich davon abhängen, ob es Kehl schafft, zum Saisonstart bei hundert Prozent zu sein. In den letzten Tagen absolvierte er ein individuelles Programm, nachdem bei ihm Rückenschmerzen aufgetreten waren. Sollte er völlig fit sein, dürfte er spielen, wenn nicht, bekommt Bender seine Chance. Markus Feulner muss sich hinter diesem Trio anstellen, Florian Kringe, der vor Ende August sicher nicht ins Training einsteigen wird und dem ein Wechsel nahegelegt wurde, hat kaum Chancen.


Auf den Außenbahnen gesetzt waren im Vorjahr – auch mangels Alternativen – Kevin Großkreutz auf links und Jakub „Kuba“ Blaszczykowski auf rechts. Beide gingen aus der „Pole-Position“ in das Rennen um die freien Plätze und konnten ihren Status wohl wahren. Sicher fühlen kann sich aber vor allem der Pole „Kuba“ nicht. Denn die Konkurrenz ist in diesem Jahr deutlich stärker. Marco Stiepermann, Shinji Kagawa und Mario Götze drängen auf ihre Chance und konnten in der Vorbereitung Pluspunkte sammeln, Yasin Öztekin indes musste immer wieder Rückschläge verkraften und wird erneut keine große Rolle spielen.

Vor allem Götze und Kagawa dürfen sich hingegen aufgrund ihrer Ballsicherheit, Übersicht und überragenden Technik auch berechtigte Hoffnungen auf den Platz hinter den Spitzen machen, der derzeit wohl am heißesten umkämpft sein dürfte. Zunächst schien Jürgen Klopp dort mit Robert Lewandowski zu planen, seit Lucas Barrios allerdings in einem erschreckend schlechten körperlichen Zustand aus dem „WM-Urlaub“ zurückkehrte, könnte der Pole plötzlich in der Spitze gebraucht werden. Auf die zentrale Position in der offensiven Dreierreihe hofft freilich auch Tamas Hajnal. Der kleine Ungar war in der vergangenen Saison zunächst gesetzt, verletzte sich dann aber schwer und kämpft nun um die Rückkehr in die Stammformation. Weitere mögliche Variante: Sven Bender und Sebastian Kehl bilden die „Doppelsechs“, dafür rückt Nuri Sahin hinter die Spitze.

Sturm: Nach seinen 19 Toren im Vorjahr sollte Lucas Barrios als einzige Spitze gesetzt sein, das ließ Trainer Klopp durchklingen. Allerdings galt dies nur, bis der Paraguayer in einem nicht sonderlich fitten Zustand zurückkehrte. Dass er sich damit keinen Gefallen getan hat, ist klar. Zumindet zum Saisonstart dürfte ihm das – trotz seines Tores im Testspiel bei Dynamo Dresden – einen Bankplatz einbringen. Ersetzen könnte ihn in der Spitze Lewandowski, der zwar noch immer nicht genug gesucht wird, seine herausragenden Fähigkeiten aber immer wieder andeuten konnte. Einzige ernsthafte Alternative ist derzeit Dimitar Rangelov, der nach seinem völlig verkorksten ersten Jahr beim BVB kaum noch wieder zu erkennen ist. Körperlich macht er einen ausgesprochen durchtrainierten Eindruck, vor dem Tor zeigte er sich in den Testspielen eiskalt. Nelson Valdez hingen soll den Verein weiterhin verlassen und wird nur schwerlich eine weitere Chance erhalten, Mohamed Zidan fällt nach seinem Kreuzbandriss noch lange aus, der 19-jährige Daniel Ginczek ist (noch) keine Alternative.

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