Schließlich stand am Ende eine Niederlage für die Wedauer zu Buche. Das tut dem Aufwärtstrend aber kaum einen Abbruch. Nach der denkwürdigen 0:9-Pleite scheint der angeschlagene Topfavorit die Kurve bekommen zu haben. Schließlich ist die Niederlage gegen den Tabellenführer der Oberliga seither die einzige Pleite gewesen. „Diese einzigartige Klatsche war für uns im Rückblick wegweisend“, sagt EVD-Trainer Andreas Lupzig heute.
Wegweisend in jedem Fall. Seinerzeit wusste der Duisburger Coach nur noch nicht so recht, in welche Richtung dieses 0:9 deutet. „Natürlich habe ich mir da Gedanken gemacht, wo die Reise hinführt.“ An Aufgabe habe er jedoch nie gedacht. „Wer mich kennt, der weiß, wie ich ticke. Das ist meine erste Station als Seniorentrainer. Trotzdem bin ich aber schon lange genug im Geschäft.“ Das Verhältnis zur Mannschaft sei, allen Gerüchten zum Trotz, aber zu jeder Zeit intakt gewesen. „Ich bin immer fair zu meinen Jungs und die spielen für mich mehr als je zuvor.“
Vielmehr sieht der Coach die kurze Vorbereitungszeit als entscheidenden Wettbewerbsnachteil gegenüber Konkurrenten wie dem EHC Dortmund. Dass dieser sich mit mehr und mehr Spielpraxis zunehmend angleicht, spielt den Duisburgern also folglich in die Karten. „Am Sonntag haben wir jedenfalls gesehen, zu was wir spielerisch in der Lage sind. Und das gegen ein taltentiertes Team. Wir haben das Spiel über weite Strecken auf unserer Seite gehabt, Nur im Abschluss haben wir nicht entschlossen genug gespielt. Außerdem hat der Referee komplett den Faden verloren, so dass wir die meiste Zeit in Unterzahl spielen mussten. Trotz der Niederlage stimme ich also zu, wenn man sagt: die Kurve zeigt nach oben.“
Da passt es eigentlich so gar nicht ins Konzept des ehemaligen DEL-Klubs, dass bis zum 19. November nur noch eine Ligabegegnung auf dem Programm steht. Am kommenden Sonntag empfängt der EVD den Herner EV in der heimischen Scania-Arena, wo Lupzig mit seinem Team die positiven Eindrücke der letzten Wochenende bestätigen, bevor die Füchse erstmal zum Zuschauen verdammt sind.
Zudem haben die Wedauer noch immer etwas gutzumachen. „Die Wunden sind – zumindest bei mir – noch immer offen“, gesteht Lupzig. Den Nachweis, dass der EVD wirklich schon dort angekommen ist, wo ihn die meisten vor der Saison vermutet hätten, müssen die Füchse eben noch nahreichen.