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Basketball-EM
Jagla legt sich mit BBL und Managern an

Basketball: Jagla legt sich mit Liga und Managern an
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Nationalspieler Jan-Henrik Jagla hat herbe Kritik an der Basketball-Bundesliga (BBL) formuliert. In der deutschen Eliteliga werde "grausamer Basketball" gespielt.

Der 28-Jährige, der derzeit bei der EM in Polen auf Punktejagd geht, beklagt in einem Interview mit der Sport Bild besonders das Niveau in der BBL: "Dort wird grausamer Basketball gespielt, zum Weggucken. Da kann man sich genauso Streetbasketball im Hinterhof anschauen." Im europäischen Vergleich rangiere die Bundesliga allenfalls auf Rang fünf und hinke Spanien, Griechenland, Italien und der Türkei immer drei bis vier Schritte hinterher. "Selbst die belgische Liga ist teilweise stärker", sagt Jagla, der fast ausschließlich im Ausland und zuletzt zwei Jahre beim spanischen Spitzenklub Joventut Badalona spielte.

Eine Rückkehr nach Deutschland kann sich der derzeit vereinslose Flügelspieler nur schwer vorstellen. "Wir Deutsche sind in Deutschland nicht erwünscht. Die Klubs holen lieber billige Amerikaner, die nur für ihr eigenes Punktekonto spielen und nach einem Jahr wieder verschwinden", meint Jagla und klagt über die Talenförderung. "So hoch veranlagte Spieler wie Tibor Pleiss oder Robin Benzing habe ich in Spanien nicht gesehen. Aber die sind Weltmeister. Irgendetwas läuft in Deutschland verkehrt."

Jagla fordert deshalb "ein Umdenken bei den Vereinen, aber auf den Managerposten sitzen die falschen Leute". Bundestrainer Dirk Bauermann hatte bereits vor Monaten appelliert, die BBL brauche "ein deutsches Gesicht, um national wahrgenommen zu werden". BBL-Präsident Thomas Braumann gibt zu bedenken: "Es ist alles eine Preis-Leistungs-Frage. Herr Jagla kann gern in Deutschland spielen, er muss sich nur an das Gehaltsgefüge anpassen."

In Spanien verdiente Jagla zuletzt rund 500.000 Euro pro Jahr. "In der BBL sind maximal 400.000 Euro zu verdienen - aber mit Verlaub, von anderen Kalibern als Jagla", ergänzte Braumann.

Am 3. Oktober berät die BBL über eine Anpassung der deutschen Quote in den Vereinskadern. Ab der kommenden Saison (Start am 8. Oktober) sind vier Deutsche vorgeschrieben. Dazu Braumann: "Es ist gut möglich, dass wir auf fünf erhöhen."

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