Vom 14. bis 26. August gehen 3600 Nachwuchsathleten aus allen 205 Mitgliedsländern des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) in 201 Wettbewerben der 26 olympischen Sportarten an den Start.
Bei den rund 222 Millionen Euro teuren Spielen der 14- bis 18-Jährigen treten in 20 Sportarten 70 deutsche Talente an. Die deutsche Fahne trug beim Einmarsch der Nationen während der gut zweieinhalbstündigen Eröffnungsfeier vor 27.000 Zuschauern auf einer schwimmenden Plattform an der Marina Bay die Berliner Wasserspringerin Kieu Duong. Die 15 Jahre alte Tochter vietnamesischer Eltern, Jugend-Europameisterin vom Turm, tritt in zwei Wettbewerben an.
Jacques Rogge hatte zuvor bei einer Pressekonferenz erklärt, er fühle sich in Singapur "wie ein Vater im Kreißsaal". Er sei jedoch überzeugt, dass drei Jahre nach dem IOC-Beschluss zur Einführung der Spiele der 14- bis 18-Jährigen ein gesundes Kind zur Welt komme.
"Es ist ein großer Erfolg, dass alle 205 im IOC organisierten Länder in Singapur vertreten sind. Ich bin absolut glücklich mit dieser Entwicklung. Aber sicher müssen wir das eine oder andere hinterher auch korrigieren. Das IOC hat in seiner 110-Jährigen Existenz viel gelernt und nach Fehlern verbessert", sagte Rogge.
Die ersten Jugendspiele mit 1500 Berichterstattern aus aller Welt stoßen auf großes mediales Interesse. Die Veranstaltung mit 201 Entscheidungen in den 26 olympischen Sportarten werde in 166 Ländern übertragen, 25 davon übertragen laut Rogge Eröffnungs- und Schlussfeier komplett. 247 Online-Portale seien vertreten.
Nach dem Wunsch des IOC soll die Jugend durch diese Spiele noch näher an den olympischen Sport und seine Werte wie Exzellenz, Freundschaft und Respekt herangeführt werden. IOC-Vize Thomas Bach, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB): "Das IOC wünscht sich, dass die großartige Verbindung von Sport, Erziehung und Kultur von den Jugendlichen verinnerlicht wird. Vonseiten des DOSB wird es keine Orientierung am Medaillenspiegel geben."
"Alle Athleten sind fit, es kann losgehen", meinte Ulf Tippelt, als Leistungssport-Direktor im DOSB Chef de Mission, vor dem Wettkampf-Auftakt am Sonntag.
114 Jahre nach den ersten Olympischen Spielen der Neuzeit sind die Jugendspiele eine nächste wichtige Etappe. Den Sommerspielen waren 1924 in Chamonix/Frankreich die ersten Winterspiele gefolgt und die Paralympics der Behinderten ab 1960 in Rom (Sommer) und 1976 in Innsbruck (Winter). 2012 erlebt die Tiroler Hauptstadt den nächsten Schritt mit den ersten Winterspielen der Jugend. Das zweite Sommer-Olympia ist für 2014 bereits an Nanjing/China vergeben.