Attacke, Protest und drohende Hallensperre: Ein Fan der gastgebenden Mannschaft war kurz nach dem Schlusspfiff aufs Spielfeld gelaufen und hatte den amtlichen Spielaufseher Uwe Stemberg umgerannt. Sogar die Polizei musste eingreifen, um die Situation nicht eskalieren zu lassen.
"Ich wollte nach dem Abpfiff die Halle verlassen und habe plötzlich einen Schlag auf den Kopf gespürt. Ich war für ein paar Sekunden weg und bin erst wieder zu mir gekommen, als sich der Dormagener Mannschaftsarzt über mich beugte", sagte Stemberg am Sonntag dem Sport-Informations-Dienst (SID).
Anzeige erstattet Stemberg nicht, allerdings wird vermutet, dass die Polizei weiter ermitteln wird. "Wir entschuldigen uns bei Uwe Stemberg, distanzieren uns von diesem Geschehen und werden alles unternehmen, um den Sachverhalt aufzuklären", sagte Dormagens Teammanager Thomas Dröge. Trotzdem muss sein Klub eine Bestrafung bis hin zur Hallensperre befürchten.
Polizeieinsatz wegen Raufereien vor der Halle
Schon in der Halbzeitpause hatte die Polizei eingreifen müssen, als sich vor der Halle rund 30 Anhänger beider Teams in die Haare gerieten. Dormagen hat seinerseits Protest gegen die Wertung der Partie eingelegt, weil Minden in der Schlussphase angeblich acht Spieler auf dem Feld hatte.
Für den Ausgleich hatte kurz vor Schluss Barna Putics mit einem verwandelten Freiwurf gesorgt. Beim ersten Versuch hatte der Ungar noch an den Pfosten geworfen. Wegen eines Regelverstoßes ließ das Schiedsrichtergespann den Wurf jedoch wiederholen. Damit hat Dormagen als Tabellen-15. nur einen Punkt Vorsprung auf den Relegationsplatz. Michiel Lochtenbergh (7/6) traf am besten für die Gastgeber, Aljoscha Schmidt (10/3) war der erfolgreichste Mindener.
In einer zweiten Begegnung des 28. Spieltags setzte sich die HSG Wetzlar mit 31:30 (15:14) bei der TuS N-Lübbecke durch. Nach schwachem Beginn entwickelte sich noch eine temporeiche Begegnung. Am Ende feierten die Gäste, bei denen Nationalspieler Sven-Sören Christophersen (8/2) überragte, ihren zehnten Saisonerfolg.