Nachdem die TuS Hordel nach 25 Spieltagen in der Westfalenliga 2 bereits neun Punkte Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz hatte, sind es nach der vergangenen Partie, Hordel gewann auswärts 2:1 gegen Wacker Obercastrop, nur noch drei. Mit drei Siegen in Folge gegen Westfalia Herne (3:2), Holzwickede (2:1) und zuletzt Obercastrop wendeten die Bochumer den bereits sicher geglaubten Abstieg in die Landesliga mehrfach ab.
Dennoch liegt der Klassenverbleib nicht mehr in der eigenen Hand, die Hordeler müssen auf weitere Patzer der Konkurrenz hoffen. Mirko Talaga, Trainer der TuS, ist sich der Ausgangssituation zwei Spieltage vor dem Saisonende bewusst: "Wir haben es nicht mehr in der eigenen Hand. Wenn man ehrlich ist, haben wir es in der Hinrunde verkackt. Da braucht es jetzt schon ein wahres Fußballwunder, damit der Klassenerhalt noch erreicht wird."
Dass der Klassenverbleib trotzdem noch rechnerisch möglich ist, ist der Siegesserie von zuletzt drei gewonnenen Partien in Folge zu verdanken, ohne die Hordel vermutlich bereits sicher abgestiegen wäre.
Talaga tritt aber auf die Euphoriebremse: "Wir müssen die Kirche im Dorf lassen. Die anderen Mannschaften haben uns bereits abgeschrieben und der Last-Minute-Erfolg gegen Herne hat bei uns Impulse freigesetzt. Aktuell spielen wir deshalb befreit auf. Wir sind aber alle realistisch und uns der Situation bewusst."
Die zwei verbleibenden Gegner der Bochumer sind Tabellenführer FC Brünninghausen und der SV Sodingen. Gerade das kommende Heimspiel gegen den Spitzenreiter, den Talaga als "großes Kaliber" bezeichnet, wird zur Herkulesaufgabe für Hordel.
Großen Druck spürt sein Team trotz der schwierigen Ausgangslage nicht, versichert der 38-Jährige: "Wir müssen die Dinge mit einer gewissen Lockerheit sehen. Die letzten Spiele geben uns ein gewisses Selbstvertrauen, dennoch stehen wir nicht dem Rechenschieber auf dem Trainingsplatz und machen uns aufgrund der Situation verrückt. Bis jetzt lag der Druck eher bei unseren Gegnern. Wir müssen einfach weiterhin Gas geben, alles rausholen und Spaß haben. Dann wird man am Ende sehen, wofür es reicht."
Vor den abschließenden Ligaspielen sind die Bochumer allerdings personell arg gebeutelt. "Wir haben viele angeschlagene und verletzte Spieler. Gegen Obercastrop haben deswegen einige Spieler positionsfremd gespielt und unser Kapitän musste verletzungsbedingt ausgewechselt werden", erzählt Talaga.