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Verl-Kapitän Neumann will aussagen

Wettskandal: Verl-Kapitän Neumann will aussagen
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Der im Zuge des Wettskandals vom SC Verl suspendierte Kapitän Patrick Neumann will mit einer Aussage bei der Staatsanwaltschaft Bochum "reinen Tisch" machen.

"Er wird gegenüber den Bochumer Ermittlern alles sagen, was er weiß. Es gibt nicht so viel zu gestehen. Mein Mandant ist nach dem gewonnenen Spiel gegen Gladbach II von einer Person außerhalb des Vereins massiv psychisch unter Druck gesetzt worden", sagte Neumanns Anwalt Lutz Klose dem Westfalen-Blatt.

Neumann war am Dienstag wie Teamkollege Tim Hagedorn vom Klub suspendiert worden. Neben den beiden freigestellten Spielern soll nach Angaben des zweiten Vorsitzenden Jochen Scholz ein weiterer Spieler verdächtig sein. Dabei soll es sich um einen gebürtigen Rumänen handeln, der bis zum Juli dieses Jahres beim SC Verl spielte, mittlerweile aber zum bayerischen Bezirksoberligisten BC Aichach gewechselt ist.

DFB-Präsident Theo Zwanziger zeigte sich am Donnerstag einmal mehr erleichtert darüber, dass bislang nur Regionalligisten ins Zwielicht geraten sind. "In Deutschland verlagert sich der Skandal in den Regionalligabereich. Wenn die Fälle aufgedeckt werden, gibt es einen Punktabzug - und fertig", sagte DFB-Boss Zwanziger im Bundeskanzleramt in Berlin und fügte hinzu. "Die Qualität des Skandals wäre in Deutschland eine andere, wenn ein Schiedsrichter betroffen wäre. Wir haben derzeit aber keine Erkenntnisse, dass dem so ist."

Verl hat dennoch mit großen Problemen zu kämpfen. Am Mittwoch waren zwei weitere, aber namentlich nicht genannte Spieler des SC, die am Montag dem Verein ihr Wissen über Manipulationen bei zwei Partien der vergangenen Saison mitgeteilt hatten, als Zeugen von der Staatsanwaltschaft Bochum vernommen worden. Von diesen Manipulationen sollen sie unter anderem aus Szene-Kreisen in Bielefelder und Verler Wettbüros erfahren haben. Die Namen der als Zeugen vernommenen Spieler wurden deshalb nicht genannt, weil die Kicker mögliche Repressalien der Wettmafia befürchten. "Sie haben nicht unbegründet Angst vor der Wettmafia. Es bedarf Mut, sein Wissen mitzuteilen", sagte Scholz.

Mittelsmänner der Wettmafia sollen nach Informationen des Westfalenblatts versucht haben, Verler Spieler dazu zu bewegen, absichtlich zu verlieren. Unter anderem habe es Anwerbungsversuche auf dem Vereinsparkplatz gegeben. Zwar gewann man die erste Partie bei Borussia Mönchengladbach II (4:3) am 30. Mai durch ein Tor in der 89. Minute, doch eine Woche später gab es daheim durch ein Eigentor ein 0:1 gegen den 1. FC Köln II. Im Laufe des ersten Spiels, als Verl zur Pause 3:0 in Führung lag, soll ein Akteur in der Halbzeitpause via SMS ("Was soll ich tun?") mit den mutmaßlichen Mittelsmännern Kontakt aufgenommen haben und unter Druck gesetzt worden sein. "Diese beiden Partien sind manipuliert worden, auch wenn es im ersten Fall nicht geklappt hat", sagte Scholz.

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