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Schiri-Verschwörung?
"Parteilichkeit geht ja noch, aber sowas..."

Croatia Mülheim: Empörung über Spielabbruch
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Spielabbrüche liefern oft Diskussionsstoff. Das vorzeitige Ende des Spiels Vfvb Ruhrort/Laar - Croatia Mülheim hat sogar eine Verschwörungstheorie losgetreten.

Die Vorgeschichte

Ein Spielabbruch sorgt bei Croatia Mülheim nicht nur für Unmut. Die "Kroaten" wittern eine regelrechte Schiedsrichter-Verschwörung. Um das volle Ausmaß zu verstehen, muss man eine Woche zurückgehen, zum Spiel Croatia gegen Speldorf, das die hochkarätig besetzten Gäste mit 3:2 für sich entscheiden konnten. Bei dieser Begegnung, so Croatia-Trainer Robert Babic, habe der Schiedsrichter in Hörweite der Bank seine Spieler beleidigt – auch wenn die Niederlage davon unberührt bleibe, schließlich sei die VfB-Reserve mit ein paar Spielern aus der Ersten einfach zu gut für seine Mannschaft gewesen. Wie sich später herausstellte, war der Schiedsrichter Mitglied beim Vfvb, des nächsten Croatia-Gegners.

Der Hauptteil

Als Babic mit seiner Mannschaft nun an der Vogelwiese ankam, standen da bereits die beiden Schiedsrichter (der von letzter und der von dieser Woche) gemeinsam und unterhielten sich. „Da schwante mir schon nichts Gutes“, sagt Babic. Eine Unterhaltung zwischen Unparteiischen ist selbstverständlich. kein Vergehen. Doch was danach folgte, stieß dem Funktionär sauer auf: „Der Schiri hatte von der ersten Minute an Spaß daran, uns zu verarschen. Er dachte, er sei beim Militär und schrie uns ständig an.“

Damit nicht genug, denn gleich zu Beginn wurde Croatia-Keeper Peter Feistel mit einem Platzverweis bedacht, weil er die Notbremse gezogen und eine klare Torchance verhindert hatte. Doch, so der Kroate: „Da waren noch zwei Abwehrspieler von mir dabei, deswegen geht zwar der Elfmeter in Ordnung, aber die Rote Karte nicht.“ So ging es also weiter bis zu einem Flankenlauf von Andrej Kegelj in der zweiten Halbzeit. „Andrej läuft über links und dann holt ihn ein Gegenspieler voll von den Beinen. Selbst deren Trainer meinte, man könne froh sein, da keine Rote Karte zu bekommen. Aber der Schiedsrichter pfiff nicht mal, sondern lachte nur über meinen Spieler, der da schmerzgekrümmt auf dem Boden lag. Einer von uns wollte auf den Platz, um Andrej zu helfen, aber der Schiedsrichter hat ihn wieder vom Feld geschickt und einfach weiter gelacht.“ Dass es sich dabei nicht um eine der vielen "Das-haben-mir-meine-Spieler-erzählt"-Geschichten handelt, betont Babic energisch: „Der Schiedsrichter stand ja in der Nähe der Bank, ich habe das selber gehört!“ Danach habe der Referee den aufgebrachten Kegelj vom Platz geschickt und anschließend überhaupt nichts mehr gepfiffen, bis er sich in der 80. Minute zum Spielabbruch genötigt sah, weil er sich von Croatia bedroht fühlte.

Das Nachspiel

„Als der Schiedsrichter dann in seine Kabine ging, folgte ihm der Schiedsrichter von letzter Woche. Unser Geschäftsführer ist hinterher, um darauf hinzuweisen, dass der nicht mit der Spielleitung betreute Unparteiische wieder die Kabine verlassen solle, doch der sagte: ‚Ich hol' Ihnen Taschentücher wenn Sie welche brauchen‘ – wie sollst du denn da noch ruhig bleiben?“, fragt Babic und beweist Gefühl für die Relation des Spielniveaus: „Parteilichkeit oder ein schlechter Tag, das geht ja alles noch. Aber so etwas ist echt der Knaller, das ist einfach nur traurig.“

Babics Kollege Michael Dolata wollte den Vorfall in dieser Schärfe indes nicht bestätigen – auch weil er das gesamte Spiel über quer gegenüber saß, also gut 50 Meter entfernt und von dort nicht dieselben Eindrücke bekommen konnte wie der Croatia-Coach. „Man muss da vorsichtig sein“, hebt er an, „denn das Foulspiel, das zu dem ganzen Tumult geführt hat, war in der 87. Minute, als Croatia alles versucht hat, um noch den Ausgleich zu erzielen. Dann gab es dieses härtere Foulspiel unsererseits, das der Schiedsrichter nicht ahndete und die Situation ist ein bisschen hochgekocht. Vieles konnte ich nicht wahrnehmen, aber es kamen eine Menge Zuschauer von beiden Vereinen auf den Platz und wer dann was gesagt hat oder weshalb genau der Schiedsrichter sich bedroht fühlte, ist für mich nicht klar auszumachen.“ Dolata versucht, die Gemüter zu besänftigen, betont aber mehrfach, dass „es ein faires Spiel ohne großartige Reibungspunkte zwischen den Mannschaften“ war. „Einige vorwiegend ausländisch besetzte Mannschaften haben ja einen eher schlechten Ruf, was die Disziplin angeht, aber da kann man Croatia wirklich keinen Vorwurf machen, die haben sich einwandfrei verhalten.“

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