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Bayer-Nachwuchs
"Kein Zufall, dass wir oben stehen"

Leverkusen: Bayer-Nachwuchs auf dem Weg zum Titel
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Als erste Mannschaft ist Leverkusen in die Vorbereitung auf die Rückrunde gestartet. Bereits am 28. Dezember bat Sascha Lewandowski seine Spieler zum Training.

Sein Ziel: den aktuellen Platz eins zu verteidigen und weitere Talente an die Profis heranzuführen. Wie das zu schaffen ist und wie er sich die starke Hinserie des Spitzenreiters erklärt, verrät der Erfolgs-Coach im RS-Interview.

Sascha Lewandowski, wie fällt Ihr Fazit der Hinrunde aus?

Sehr positiv! Der Verlauf war schon ein bisschen überraschend, damit hatten wir vor der Saison nicht unbedingt gerechnet. Die Vorbereitung und die ersten Partien waren schließlich recht holprig – immer sehr bemüht, aber spielerisch mäßig.

Wie kam es, dass man mittlerweile souverän an der Tabellenspitze steht?

Die Truppe hat sich unheimlich viel erarbeitet und war zu erstaunlichen Leistungen in der Lage. Das hat sich alles sehr positiv entwickelt, mittlerweile haben wir eine hohe Qualität. Ab dem fünften, sechsten Spieltag haben wir auch spielerisch überzeugende Leistungen gebracht. Beim 5:0 gegen Düsseldorf sind wir erstmals richtig dominant aufgetreten und waren dann später auch in der Lage, eine Mannschaft wie Borussia Dortmund zu schlagen.

Der Blick auf die Statistik offenbart, dass Leverkusen das Nonplusultra der Liga war. Konnten Sie das zuletzt auch auf dem Platz beobachten?

Nein, überhaupt nicht. Wir haben starke Phasen gehabt, aber zwischendurch gab es auch richtig enge Matches wie gegen Ahlen, Duisburg und Schalke. Wir waren weit davon entfernt, die Liga zu dominieren. Aber das Team war in der Lage, viele Spiele zu drehen. Das ist eine Qualität, die wir an den Tag gelegt haben.

Wer war für Sie der Gewinner der Hinrunde?

Da gab es viele. Eigentlich hatten wir gedacht, dass es im 91er-Jahrgang nicht unbedingt Akteure gäbe, die sich für einen Platz im eigenen Lizenzkader oder generell in der ersten und zweiten Liga anbieten würden. Im Laufe der Saison hat sich herausgestellt, dass der eine oder andere eben doch für unsere eigenen Profis sehr interessant wird.

Das betrifft vor allem Pierre Lasogga…

Er ist seit dem Beginn der Rückrundenvorbereitung oben mit dabei und gilt vorerst als fester Bestandteil der ersten Mannschaft. Schauen wir mal, wie sich das entwickelt. Durch die Transfers von Theofanis Gekas und Richard Sukuta-Pasu ist Pierre zunächst einmal Stürmer Nummer vier.

Es gab aber auch noch andere Aufsteiger, richtig?

Christoph Kramer und Patrick Koronkiewicz sind feste Bestandteile der U19-Nationalmannschaft und haben jetzt auch gute Perspektiven im eigenen Verein.

Gerade Kramer gilt als ein Kandidat für die Profis…

Er hat schon einige Male oben mittrainiert. Man muss mal sehen, wie es im Sommer weitergeht. Bei Bayer wird immer geschaut, welches der sinnvollste Weg für das Talent ist. Bei Stefan Reinartz hat es mit der Ausleihe nach Nürnberg wunderbar geklappt, vielleicht geht man bei Christoph einen ähnlichen Pfad. Das ist zwar noch Spekulation, aber eines ist Fakt: Die Jungs sind mit dem Mannschaftserfolg interessanter geworden, das geht ja immer einher. Für sie ist Burak Kaplan ein Vorbild, mit dem niemand gerechnet hat und der aufgrund eines sehr guten Jahres einen Profivertrag erhalten hat.

Wird es noch personelle Veränderungen geben, nachdem Lasogga Ihnen vorerst nicht mehr zur Verfügung stehen wird?

Nein. Wenn man jetzt noch einen holt, muss es einer sein, der richtig weiterhilft. Und da haben die Spieler die Messlatte hoch gelegt. Wenn noch jemand dazukommen will, müsste er schon ein extrem hohes Niveau haben, und das ist auch nicht so leicht zu finden. Außerdem haben wir einen sehr starken 93er-Jahrgang, aus dem wir Danny da Costa und Kolja Pusch jederzeit bedenkenlos in die A-Jugend einbauen könnten.

Werden Sie so Westdeutscher Meister?

Wenn die Entwicklung so weitergehen würde, wie in den letzten Monaten, haben wir eine echte Chance. Es ist ja kein Zufall, dass wir da oben stehen. Wir dürfen auch nicht vergessen, dass wir noch zwei Spiele weniger haben. Aber generell wäre es schon eine Riesenüberraschung, wenn wir es schaffen.

Was kann Sie denn noch am Titel hindern?

Im Erfolg ist es manchmal so, dass sich der ein oder andere einen Tick überschätzt und dann vielleicht nicht mehr ganz so bedingungslos an sich arbeitet. Da liegt eine gewisse Gefahr.

Wer sind für Sie die Hauptkonkurrenten um den Titel?

Gladbach ist für mich die am besten besetzte Mannschaft in der Liga, da muss man gar nicht drumrumreden. Dortmund ist auch ein Mitfavorit, zudem gilt für Bochum das Gleiche wie für uns: Wenn sie in der Rückrunde so arbeiten wie in der Hinserie, ist vieles möglich.

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