„Ich bin traurig und ein wenig enttäuscht. Das Spiel hätte keinen Sieger verdient gehabt.“ Da nutzte es auch nichts, dass Sven Kahlert, Trainer des 1. FFC Frankfurt, von einem „glücklichen Sieg“ sprach und den Duisburgerinnen ein Riesenkompliment ausstellte.
Das, was dem FCR im Heimspiel gegen den Hamburger SV vor zwei Wochen noch gelang, blieb diesmal den Frankfurterinnen vorbehalten: ein spätes Tor. Zu dem Zeitpunkt, wo sich viele der 1.520 Zuschauer im PCC-Stadion bereits mit einem Unentschieden abgefunden hatten, schlug der Rekordmeister zu. Die eingewechselte Conny Pohlers erzielte in der 88. Minute das 2:1.
FCR Duisburg: Holl - Himmighofen, Bresonik, Kiesel, Popp - Laudehr - Oster (76. Islacker), Maes, Knaak - Ando (70. Weichelt), Grings. Frankfurt: Angerer - Krieger, Bartusiak, Hingst, Lewandowski - Garefrekes, Smisek, Behringer (76. Weber), Huth - Prinz, Marozsan (62. Pohlers). Schiedsrichterin: Wenkel (Höxter-Ottbergen). Tore: 0:1 Marozsan (34.), 1:1 Bresonik (52.), 1:2 Pohlers (88.). Gelbe Karten: Himmighofen - Huth, Lewandowski. Zuschauer: 1520.
Simone Laudehr, die eine starke Leistung auf der Sechserposition zeigte, legte anschließend ihre letzte Kraft in ihren beherzten Konter, schoss aber am linken Pfosten vorbei (90.). Bei der letzten Aktion des Spiels, einem Freistoß in der Nachspielzeit, kam auch noch Torhüterin Ursula Holl mit nach vorne, aber Nadine Angerer fing den Ball sicher ab.
Die Duisburgerinnen hatten wieder einmal Schwierigkeiten, in die Partie zu finden. Nur zwei Chancen konnten die „Löwinnen“ in Hälfte eins verzeichnen. Inka Grings scheiterte aber ebenso an Angerer, wie Jennifer Oster nach einer tollen Kombination über Linda Bresonik und Femke Maes (11./26.). Der Rekordmeister präsentierte sich zweikampfstark und hatte auch die besseren Offensivaktionen. Die Halbzeitführung der Gäste war sodann auch nicht unverdient. U20-Weltmeisterin Dzsenifer Marozsán setzte sich gegen Bresonik durch und traf aus rund 17 Metern aus halbrechter Position zum 1:0 (34.).
„Wo ist Euer Selbstvertrauen?“, appellierte Voss-Tecklenburg in der Halbzeitpause an ihre Mädels. Und tatsächlich ließ der Ausgleich nach Wiederanpfiff nicht lange auf sich warten. Nach einem Freistoß von der rechten Seitenlinie traf Bresonik im Gedränge per Nachschuss zum 1:1 (52.). Mit Steffi Weichelt und Mandy Islacker brachte Voss-Tecklenburg noch zwei neue Offensivkräfte, beide Neuzugänge feierten nach langer Verletzungspause ihr Pflichtspieldebüt für den FCR. „Ich hatte noch die Hoffnung, dass wir die Glücklicheren sind“, meinte Voss-Tecklenburg, aber letztendlich fehlte die letzte Kraft und Konzentration. Und so blieb es Kahlert vorbehalten, anzumerken: „Dafür haben wir Conny Pohlers, die dann zur Stelle ist.“