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Evora-Arena Hamm
Ein ganz besonderes Länderspiel

Evora-Arena: Internationaler Glanz
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Vor wenigen Tagen erst hatte sich in der Hammer EVORA-Arena die lokale Fußball-Elite zum Lippewelle-Cup getroffen. Nun kommt sogar internationaler Glanz.

Niemand geringeres als die namibische U20-Nationalmannschaft der Frauen lief zu einem Testspiel gegen das Damenteam der Hammer SpVg auf. Ein Ereignis, das auch Hamms Bürgermeisterin Ulrike Wäsche sich nicht entgehen lassen wollte. Die CDU-Politikerin hieß die internationalen Gäste auf deutsch und auf englisch willkommen und verpasste nicht die Gelegenheit, die gelungene Ausrichtung der Herren-WM in Namibias Nachbarland Südafrika lobend hervorzuheben.

Die U20-Frauen Namibias absolvieren derzeit ein Trainingslager in der Sportschule Kaiserau und haben in dessen Rahmen weitere Testspiele in Bocholt und Lippstadt vereinbart. Gecoacht wird die Mannschaft aktuell vom Deutschen Klaus Stärk – allerdings nur vertretungsweise, da die eigentliche Cheftrainerin zurzeit bei einem FIFA-Lehrgang in Münster weilt. Stärk arbeitet mit dem DFB und dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) zusammen, er ist eine Art „Fußball-Entwicklungshelfer“ und will als solcher nicht nur die Spielerinnen verbessern, sondern vor allem Strukturen schaffen.

Seit zwei Jahren ist er in Namibia tätig, zuvor hat er unter anderem auch schon in Afghanistan Nationalteams betreut. Der gebürtige Schwabe hat den Eindruck, dass seine Arbeit in dem südwestafrikanischen Land erste Früchte trägt: „Wir haben schon viele Fortschritte erzielt, beispielsweise in der Trainerausbildung.“

Auch die Damenmannschaft der HSV ist - zugespitzt formuliert - im Augenblick noch Fußball-Entwicklungsland. Das Team von Rainer Radau wurde zur beginnenden Saison neu zusammengestellt und tritt in der Kreisliga an, nachdem die Hammer Mädels vor zwei Jahren noch in der Landesliga mitmischten. Hamms Geschäftsführer Ulrich Rolfing: „Das Gros der Mannschaft kommt von unseren eigenen B-Juniorinnen, dazu haben wir einige externe Neue verpflichtet.“

Der Funktionär hofft, dass die Elf in den nächsten Jahren wieder ein, zwei Klassen klettern kann, auch wenn er scherzhaft anmerkt: „Wir wollen nicht in die Bundesliga.“ Auch der neue Trainer Rainer Radau gibt sich ehrgeizig: „Wir möchten sofort aufsteigen und ich traue das den Mädchen auch zu.“

Vor dem Anpfiff der Partie durften natürlich auch die Nationalhymnen Deutschlands und Namibias nicht fehlen. Trotz der Tatsache, dass auch im namibischen Fußball noch vieles in den Kinderschuhen steckt, wurde aber mit zunehmender Spielzeit die fußballerische Überlegenheit der Afrikanerinnen deutlich. Sie wirkten ball- und kombinationssicherer, in allem einfach schneller als die Hammer Frauen.

Die Begegnung fand fast ausschließlich vor dem HSV-Tor statt. Trotzdem gelang es den Rothosen, zur Pause ein 0:1 zu halten. In der zweiten Hälfte „wurde es leider sehr deutlich“, wie Coach Radau zugab. Am Ende setzten sich die Namibierinnen mit 8:0 durch. Klaus Stärk war zufrieden: „Für den ersten Test war das ordentlich, aber in der ersten Halbzeit haben wir uns schwer getan. Man sollte aber nicht vergessen, dass wir einige Mädchen dabei hatten, die erst 13 oder 14 Jahre alt sind.“

Trotz der am Ende recht deutlichen Klatsche, war den HSV-Verantwortlichen die Laune nicht völlig verhagelt. „Es war hoffentlich für beide Seiten ein schönes Ereignis. Und ich denke, wir haben dafür einen guten Rahmen geboten“, freute sich Geschäftsführer Rolfing mit Blick auf die neue Tribüne in der EVORA-Arena.

Entwicklungshelfer Stärk hingegen verfolgt weiter seine Mission, den Fußball in Namibia nach vorn zu bringen. Für die derzeit laufende U20-WM der Frauen in Deutschland hat es noch nicht gereicht, doch der 56-Jährige sieht gute Perspektiven: „Eine WM-Teilnahme könnte bei den Frauen eher klappen als bei den Männern. Und ich denke, in ein paar Jahren wird das machbar sein.“

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