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VfB Speldorf
Trotz Tabellenführung - Dertwinkel sieht Verbesserungspotenzial

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Foto: Michael Gohl.
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Zum Start in die Restrunde setzte es für den Bezirksliga-Spitzenreiter VfB Speldorf eine empfindliche 0:4-Niederlage. Patrick Dertwinkel überraschte das nicht.

Zwölf Spieltage vor Schluss liegt der VfB Speldorf mit sechs Punkten Vorsprung auf dem ersten Tabellenplatz in der Bezirksliga. Zum Restrunden-Start musste der Mülheimer Klub jedoch eine 0:4 Niederlage gegen Schwarz-Weiß Alstaden hinnehmen. Auf dem Weg in die Landesliga sieht der neue Sportliche Leiter Patrick Dertwinkel noch viel Verbesserungspotenzial.

Dertwinkel, der seit Anfang Januar beim VfB tätig ist, war in der Hinrunde noch als Spieler für die SpVg Schonnebeck in der Oberliga aktiv. Für den Wechsel in die neue Funktion als sportlicher Leiter hat er seine Fußballschuhe nun an den Nagel gehängt. Dass sei ihm gar nicht so leicht gefallen, gibt er zu: "Gerade am Anfang war es schon hart, nur zuschauen zu können. Ich habe dann noch ein paar Mal im Training ausgeholfen, wenn nicht genug Spieler für ein Abschlussspiel Elf gegen Elf da waren."

Trotzdem merkt man Dertwinkel an, dass er sich in die neue Funktion als sportlicher Leiter schnell eingefunden hat. In den vergangenen zwei Monaten hat sich der 29-Jährige bereits ein umfassendes Bild von den Strukturen im Verein und insbesondere der sportlichen Situation der ersten Mannschaft machen können - und ist zu einer interessanten Erkenntnis gekommen.

"Ich beschäftige mich gerne mit Statistiken und habe mal unsere Liga mit den anderen Bezirksligen verglichen. Dabei ist mir aufgefallen, dass wir der Tabellenführer mit den meisten Gegentoren sind", erläutert er. "Wir schießen zwar auch mit Abstand die meisten Tore, aber ich kenne keine andere Mannschaft, die mit einer ähnlichen Bilanz aufgestiegen ist", identifiziert er Verbesserungspotenzial.

Wir müssen uns ein Beispiel daran nehmen, was der FC Schalke 04 in den letzten Spielen gezeigt hat und als Mannschaft sensibler mit der Defensive umgehen. Unser Ziel ist es, möglichst schnell wieder den Spaß am Verteidigen zu finden.

Patrick Dertwinkel.

Aus dem Grund kam die 0:4-Niederlage gegen Schwarz-Weiß Alstaden für Dertwinkel auch weniger überraschend als für Außenstehende. "Wir hatten in diesem Jahr sieben Testspiele und am Ende ein Torverhältnis von 24:32. Das sind deutlich zu viele. Wir müssen uns ein Beispiel daran nehmen, was der FC Schalke 04 in den letzten Spielen gezeigt hat und als Mannschaft sensibler mit der Defensive umgehen. Unser Ziel ist es, möglichst schnell wieder den Spaß am Verteidigen zu finden", gibt der Sportliche Leiter einen Einblick in die Trainingsziele.

Und ergänzt: "Das ist aber unser generelles Vorhaben. Mein Fazit wäre auch bei einem 5:3-Sieg nicht anders ausgefallen. Felix Magath hat mal gesagt: Es liegt in der Natur des Menschen, bequem zu sein. Davon müssen wir weg".

Dertwinkel, der zur Vorbereitung auf seine neue Rolle nebenberuflich ein 18-monatiges Fußballmanagement-Studium an der ISC-Hochschule sowie Kurse im Bereich Spielanalyse und Scouting absolvierte, ist aber zuversichtlich, dass sein Team dieses Verhalten noch abstellen kann. "Ich bin mir 100-prozentig sicher, dass wir mit einer vernünftigen Defensivleistung aufgrund unserer spielerischen Klasse genug Punkte holen werden, um den Aufstieg zu schaffen", gibt er einen Ausblick auf den weiteren Saisonverlauf.

Und ergänzt, dass die Planungen für die nächste Saison bereits auf Hochtouren laufen. "Eine Vielzahl von Spielern hat für 2023/24 bereits mündlich zugesagt, einige aber nur unter dem Vorbehalt, dass uns der Aufstieg gelingt. Das begrüße ich aber, weil es zeigt, dass die Spieler die richtige Einstellung haben und sich mit unseren Zielen als Verein identifizieren", sagt der Ex-Oberliga-Spieler.

"Dabei freut mich besonders, dass wir einige A-Jugendliche hochziehen konnten, die in unserer ersten Mannschaft super Leistungen abliefern und auch alle im nächsten Jahr bei uns bleiben werden. Das ist mir lieber, als viele Spieler extern zu holen. Bei den Jungs weiß ich, dass sie immer 100 Prozent geben", berichtet Dertwinkel.

Damit auch in Zukunft viele junge Talente aus der eigenen Jugend nachkommen, möchte der VfB Speldorf unter der Aufsicht von Dertwinkels Vorgänger Kevin aus der Wieschen die Jugendarbeit weiter professionalisieren. Und auch für die erste Mannschaft gibt es Ideen. So habe man einige Tracker angeschafft, die die Leistungsdaten der Spieler aufzeichnen und überlegt ein Videoanalysetool zu erwerben.

Dertwinkel betont aber, dass man die Entwicklung des Klubs in kleinen Schritten voranschreiten soll. Zwar würde er sich sehr darüber freuen, mit dem VfB mittelfristig wieder in die Oberliga zurückzukehren, weiter hinauf solle es jedoch nicht gehen. "Das ist natürlich für den Klub auch eine finanzielle Frage. Und für mich selbst ist es undenkbar, meinen sicheren Job aufzugeben um monatelang bei einem Profi-Klub zu hospitieren", erläutert der Familienvater.

Lieber möchte er sich weiterhin auf den VfB Speldorf konzentrieren und den Verein auf dem eingeschlagenen Weg begleiten. Zu verbessern, lacht er, gebe es schließlich immer etwas. Man solle sich nie zu früh zufrieden geben. "Denn Zufriedenheit heißt Stillstand".

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