Einige der Leistungsträger musste der Klub ziehen lassen. Aber anstatt neue Hochkaräter zu verpflichten, wurden die entstandenen Lücken durch junge Talente aus der eigenen Jugend geschlossen. Und dieses Konzept ging auf, wie Trainer Ralf Dreier im Interview verrät.
Hallo, Herr Dreier. Wenn Ihnen vor der Saison jemand gesagt hätte, sie stehen sechs Spiele vor Ende der Saison drei Zähler vor Holzwickede, was hätten Sie dem geantwortet? Ehrlich gesagt, hätte ich ihn gefragt, ob er einen Vogel hat. Man konnte die neu formierte Mannschaft ja noch nicht einschätzen. Ich auch nicht. Wir haben vier wichtige Akteure verloren und durch A-Jugendliche ersetzt. Daher mussten wir in der Hinserie auch immer wieder Rückschläge hinnehmen. Dann haben wir uns aber stabilisiert, Holzwickede und Phönix Eving geschlagen. Daraufhin haben wir erkannt, dass wir in diesem Jahr etwas Großes erreichen können.
Was läuft besser als im vergangenen Jahr?
Wir spielen nicht nur besser, sondern vor allem auch viel schneller Fußball als damals. Zu Beginn der Serie bin ich davon ausgegangen, dass wir weniger Qualität hätten als im Jahr davor. Das muss ich aus heutiger Sicht allerdings revidieren. Ich habe eine junge, hungrige Mannschaft, in der unheimlich viel Feuer steckt und die enormen Druck auf den Gegner ausüben kann.
Sie verlassen den SV Herbern zum Ende der Saison. Da wäre ein Aufstieg natürlich ein perfekter Abgang, oder?
Ja. Ganz klar. Für mich wäre das ein absolutes Highlight. Aber auch für die Jungs wäre es natürlich toll unter dem neuen Trainer dann in der Landesliga zu starten. Außerdem haben ja bisher nur wenige von ihnen überhaupt mal einen Aufstieg erlebt.
Sie haben derzeit sechs Zähler Vorsprung, Holzwickede allerdings noch eine Partie mehr zu absolvieren. Was kann ihre Mannschaft noch stoppen?
Eigentlich nur wir selbst. Wenn wir weiter wie bisher von Spiel zu Spiel zu denken, jedes Mal hoch konzentriert unsere optimale Leistung abrufen, dann können wir auch am Ende ganz oben stehen.