Nachdem der TuS Essen-West zum Saisonstart in der Bezirksliga Niederrhein 7 leichte Startschwierigkeiten hatte, wurden die letzten drei Partien vor der Corona-Pause nicht mehr verloren. Nun überwintert der Verein auf Tabellenrang fünf. Das Team von Trainer Christian Mikolajczak scheint sich gerade zurechtgefunden zu haben, ehe die Verschärfung der Corona-Krise für die vorzeitige Winterpause gesorgt hat.
Der ehemaligen Schalke-Profi vermisst derzeit sehr die Fußballatmosphäre. „Es fehlt, mit den Jungs zusammenzusitzen und ein Bierchen zu trinken“, sagt der 39-Jährige. Sobald die Corona-Situation sich einigermaßen entspannt und wieder Normalbetrieb im Fußball herrscht, erwartet Mikolajczak eine große Euphorie, sagt er im RevierSport-Interview.
Christian Mikolajczak, nun wurde die Saison erneut Corona-bedingt unterbrochen. Was war bisher Ihr Moment der Hinrunde? Mich hat einfach sehr gefreut, dass die Mannschaft eine sehr gute Entwicklung genommen hat, wir konnten uns stetig verbessern. Im letzten Spiel hatten wir dann sogar den Tabellenführer Vogelheimer SV im Griff. Zwar ist es auch abhängig von der Tagesform, aber man hat gesehen, dass unsere Mannschaft unfassbar viel Potenzial hat. Wenn wir so als Team auftreten, kann man auch Mal gegen Vogelheim bis zur 80. Minute 4:0 führen. Zu sehen, dass eine Mannschaft sich so gut entwickeln kann, hat mir eine sehr große Freude gemacht. Genauso die Tatsache, dass wir sehr gut in der Tabelle dastehen.
Was wünschen Sie sich für das Fußballjahr 2021? An allererster Stelle steht die Gesundheit für alle. Ich hoffe aber auch sehr, dass wir bald wieder einen normalen Alltag im Fußball haben. Man soll sich endlich wieder auf Fußball am Wochenende freuen, mit den Jungs zusammensitzen und ein Bierchen trinken können. Ich glaube, dass Fußball jedem sehr viel Freude bereiten kann – ob jung oder alt. Hoffentlich finden wir bald wieder zu diesem Zustand zurück.
Diese Freude am Fußball erleben Sie auch als Bezirksligist sehr stark. Wie erleben Sie und die Mannschaft nun diese unfreiwillige lange Fußballpause? Es fehlt etwas ganz Großes. Nicht nur das Ausüben des Sports, sondern auch das Beisammensein mit der Mannschaft fehlt. Gemeinsam in der Kabine zu sitzen, ein bisschen Spaß haben – auf gut deutsch gesagt – auch Mal scheiße labern. Dieser Kabinengeruch, wenn man nur mit der Truppe zusammensitzt, das macht den Fußball einfach aus. Egal, ob Bundesliga oder Bezirksliga.
Was glauben Sie, wie es um die Begeisterung für den Fußball nach der langen Pause aussehen wird. Wird sie noch überall so wie zuvor vorhanden sein oder schadet die Corona-Krise dem Fußball allgemein? Viele Sponsoren und Firmen haben mit dieser Situation sehr zu kämpfen und kleine Vereine sind auf jeden Euro angewiesen. Ich hoffe daher, dass jede einzelne Firma oder jeder, der selbstständig ist, diese Krise gut überlebt und dem Fußball dann weiterhin die Treue schwört. Fußball ist und bleibt eine geile Sportart. Sobald wir im Amateurfußball wieder starten dürfen, wird die Freude deshalb nicht abbrechen. Die Vorfreude ist schon jetzt riesengroß. Dieser Sport wird weiterhin am Wochenende viele Massen begeistern – egal in welcher Liga. Ich denke deshalb, dass es eine unfassbare Freude sein wird, wieder mit den Jungs auf den Platz zu dürfen.