„Das zeigt, dass wir noch nicht da sind, wo wir sein wollen“, sagte Klopp am Dienstag dem britischen Sender Sky Sports. Während des Spiels am Montag war ein Flugzeug mit einem Banner mit der Aufschrift „White Lives Matter - Burnley“ (Weiße Leben zählen - Burnley) über das Stadion geflogen.
„Es ist doch klar, dass alle Leben zählen, selbstverständlich“, sagte Klopp, „aber in diesem Moment, nachdem was in Amerika und nicht nur da passiert ist, muss man das nicht extra erwähnen. Das zeigt nur, dass du nichts verstanden hast.“
Der gewaltsame Tod des schwarzen US-Amerikaners George Floyd bei einem Polizeieinsatz hatte weltweit für Entsetzen gesorgt. Seitdem protestieren hunderttausende Menschen unter dem Motto „Black Lives Matter“ (Schwarze Leben zählen) gegen Rassismus. Premier-League-Spieler zeigten ihre Unterstützung für die Proteste, indem sie vor dem Spiel am Anstoßkreis niederknieten.
„In dieser Generation gibt es offensichtlich immer noch Leute, die es nicht verstehen wollen“, sagte Klopp, es brauche offensichtlich noch mehr Anstrengung, um alle vom Gedanken der Gleichberechtigung zu überzeugen. „Wir müssen früher damit anfangen, unsere Kinder früher aufklären“, so der 53-Jährige. „Wir müssen ihnen vom ersten Tag die Gleichberechtigung erklären. Vielleicht haben wir das in der Vergangenheit versäumt.“
Dass Spieler und Trainer heute eher bereit wären, ihre Stimme gegen Rassismus zu erheben, glaubt Klopp nicht. „Es war nie anders, um ehrlich zu sein“, sagte er. „Ich kenne keinen einzigen Trainer in meiner gesamten Karriere (...), der einen rassistischen Gedanken hatte, denn das passt nicht zum Fußball.“ Von Zeit zu Zeit vergesse man, über das Thema zu sprechen, weil andere Probleme in den Vordergrund rücken, so Klopp. „Aber jetzt gerade ist es ein wichtiges Thema. Und ich finde es gut, mit welcher Intensität darüber diskutiert wird.“ dpa