Der Wuppertaler SV kann aktuell keine neuen Arbeitsverträge für die kommende Saison 2020/2021 unterschreiben. Grund: Wie die "Westdeutsche Zeitung" berichtet, weiß aktuell niemand beim WSV, wie es denn weitergehen wird. Es stellen sich viele Fragen, die aktuell nicht beantwortet werden können.
Spielt der WSV weiter in der Regionalliga oder geht er freiwillig in die Oberliga? Alles steht und fällt wohl mit dem Engagement von Friedhelm Runge. Sollte der 83-jährige Unternehmer, der über 30 Jahre als Präsident und Boss fungierte, den WSV finanziell nicht mehr unterstützen, könnte der Verein in eine prekäre Lage geraten.
Wuppertals Oberbürgermeister äußert sich zur misslichen Lage des WSV
Wie die "Westdeutsche Zeitung" berichtet, drücken den WSV aktuell rund 1,2 Millionen Euro an Altschulden. Zudem soll der Verein die Gemeinnützigkeit verloren haben. Im Hinblick auf das Steuergeheimnis wollten weder der WSV noch das Finanzamt diese "WZ"-Info bestätigen. Jedoch berichtet die Zeitung, dass es schon länger bekannt war, dass die Steuerfahndung ermittelt, weil unter dem alten Vorstand wohl eine Reihe von Scheinverträgen mit Angehörigen von Spielern abgeschlossen worden sein sollen.
Wuppertals Oberbürgermeister Andreas Mucke sagte der "WZ" zum möglichen WSV-Verlust der Gemeinnützigkeit: "Wenn es so wäre, würde es mich nicht wundern. Das hat sich in den vergangenen Monaten ja abgezeichnet. Für einen Verein, der finanziell nicht auf Rosen gebettet ist, ist das natürlich unschön. Sollte es so sein, hoffe ich, dass durch eine vernünftige Aufstellung für die Zukunft die Grundlagen für eine Gemeinnützigkeit wieder geschaffen werden."
Thomas Richter, Sportvorstand des Wuppertaler SV, ist für RevierSport seit mehreren Tagen telefonisch nicht mehr zu erreichen. Schon in der Vergangenheit wollte er sich zu der finanziellen Lage des Vereins nicht äußern. Und auch nicht zu der sportlichen - denn: der Manager kann aufgrund der ungewissen Zukunft keine Arbeitsverträge abschließen.
Derweil versucht Finanzvorstand Melanie Drees gegenüber der "WZ" die Lage zu erläutern: "Wenn alles so läuft wie gedacht, kann hoffentlich endlich Positives vermeldet werden, andererseits brauchen wir Ruhe, um Dinge auch vorzubereiten." Die Fragezeichen bleiben.
Trainersuche läuft im Hintergrund
Trotz aller Widrigkeiten läuft die Trainersuche im Hintergrund. [article=487578]Dass Pascal Bieler Co-Trainer bei der U23 von Borussia Dortmund II wird, ist mittlerweile ein offenes Geheimnis.[/article]
Heißer Nachfolge-Kandidat soll Stefan Emmerling sein. Der 54-jährige Fußballlehrer ist seit 2019 Trainer der Kickers Emden. Aktuell rangieren die Kickers auf Platz elf der Oberliga Niedersachsen. Emmerling würde aber wohl nur nach Wuppertal kommen, wenn der WSV auch vernünftige Rahmenbedingungen für die Zukunft schafft.