Ohne jede Gegenwehr, ohne jedes Aufbäumen, ließen sich die Wuppertaler von dem Zweitliga-Absteiger vorführen. Eigene Torchancen gab es nicht, auf kreative Einfälle, Ideen oder Überraschungsmomente warteten die Fans der Rot-Blauen ebenfalls vergeblich.
So deprimiert und ratlos alle Beteiligten nach dem Abpfiff davonschlichen, so aufgeräumt fand man sich allerdings schon am Sonntag zusammen, um die Situation zu analysieren. „Der Tenor war, dass man sich so nicht präsentieren darf“, fasste Manager Markus Bayertz später zusammen. „Denn der Auftritt gegen Osnabrück war ein einziges Debakel. So sind wir in der dritten Liga nicht konkurrenzfähig.“ Und so fordert der Ex-Profi: „Wir müssen jetzt das Ruder rumreißen. Und das geht nur über Aggessivität, Kampf und Leidenschaft. Die Mannschaft muss sich auf dem Platz stellen. Schon in Dortmund.“
War zunächst erwartet worden, dass sich die im Umfeld bereits aufkeimenden Diskussionen um Trainer Uwe Fuchs nach der Pleite gegen den VfL auch innerhalb des Klubs verstärken würde, sah sich allerdings getäuscht. (Noch) herrschen Ruhe und Sachlichkeit vor rund um das Stadion am Zoo, auch der sonst so oft emotionale und aufbrausende Klubboss Friedhelm Runge übte sich trotz aller angebrachten Kritik in Zurückhaltung. Ein Umstand, den auch Uwe Fuchs durchaus zu schätzen weiß. „Der Präsident hat die Situation sachlich analysiert und wir haben alles sehr ruhig besprochen. Ich merke, dass er mir großes Vertrauen entgegen bringt.“
Seine Mannschaft indes ließ der Trainer unter der Woche leiden. Schon unmittelbar nach dem Spiel gegen Osnabrück hatte er angekündigt, seine Elf viel laufen zu lassen. „Denn“, so seine klare Ansage, „wenn die Spieler ihren Körper spüren, machen sie sich nicht mehr so viele Gedanken.“ Und diese Drohung machte er war, die Intensität der Übungseinheiten wurde unter der Woche jedenfalls deutlich erhöht.
Die Frage nach personellen Umstellungen für das Spiel in Dortmund ließ Fuchs zwar unbeantwortet, jedoch ist davon auszugehen, dass zumindest Mario Neunaber seinen Bonus bei dem Coach verbraucht haben dürfte, nachdem Fuchs den ehemaligen Ingolstädter gegen den VfL bereits zur Halbzeit auswechselte. Seinen Platz in der Innenverteidigung sollte gegen den BVB Steve Müller einnehmen. Eine Chance in der Startformation dürfte dafür Romas Dressler bekommen, der neben Tobias Damm als zweite Spitze auflaufen könnte. Alternativ könnte freilich auch Salih Altin in die Startelf zurück kehren, während ein Einsatz von Beginn an für Fatmir Vata weiterhin wohl zu früh kommt. Unabhängig von der taktischen Ausrichtung fordert Fuchs von seiner Elf aber ein, dass sich diese „wieder auf die einfachen Dinge“ besinnt. „Zudem müssen wir Strategien entwickeln, damit die Mannschaft nicht noch einmal so zusammenbricht wie gegen Osnabrück.“