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Ausschreitungen in Aue
38 Strafanzeigen nach Ost-Derby

Ausschreitungen in Aue: 38 Strafanzeigen nach Derby
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Nach den Ausschreitungen beim Zweitliga-Spiel zwischen Erzgebirge Aue und Energie Cottbus (1:2) am Donnerstag sind 38 Strafanzeigen gestellt worden.

65 Minuten lang ging es im Zweitliga-Derby zwischen Erzgebirge Aue und Energie Cottbus um die Fußball-Vorherrschaft im Osten der Republik, doch dann überschatteten Ausschreitungen das sportliche Geschehen. Beim Stande von 1:0 für die Gäste aus Cottbus wurden im Fanblock der Lausitzer Feuerwerkskörper gezündet und in den Innenraum geworfen.

Schiedsrichter Peter Gagelmann aus Bremen musste die Begegnung fast zehn Minuten unterbrechen, doch das beruhigte die Übeltäter nicht. Im Gegenteil. Sogar die zur Beschwichtigung zum Fanblock geeilten Cottbuser Spieler wurden mit Feuerwerkskörpern beworfen. So geriet der 2:1 (1:0)-Sieg der Cottbuser, mit dem Aue sich wohl aus dem Aufstiegsrennen verabschiedet haben dürfte, fast völlig zur Nebensache.

"Das sind Szenen, wie ich sie noch nie erlebt habe. Dass die eigenen Spieler mit Feuerwerkskörper beworfen werden", sagte der Energie-Trainer Claus-Dieter Wollitz: "Ich kann mich nur dafür entschuldigen."

Und die hitzige Atmosphäre hielt auch noch nach dem Spiel an. Nachdem Wollitz nach eigener Aussage von Fans aus Aue auf dem Weg zur Pressekonferenz angepöbelt wurde, ließ der emotionale Trainer seinem Frust freien Lauf. Nachdem er im Stadion aufkommende Gerüchte, dass die Überltäter nicht unbedingt Cottbuser Fans gewesen seien ("Aus welchem Lager auch immer"), laut formulierte, erntete er Gelächter - und verließ daraufhin die Pressekonferenz vorzeitig.

Auch sein Gegenüber Rico Schmitt zeigte sich über die Ausschreitungen entsetzt: "Es ist sehr ärgerlich, dass das Derby in einem solchen Rahmen abläuft. Jetzt werden wieder alle sagen, der Osten schlägt sich gegenseitig die Köpfe ein. Das ist enttäuschend."

Nach dem Spiel wurden insgesamt 38 Strafanzeigen gestellt. Die Vorwürfe beinhalten Körperverletzung, Beleidigung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Einsatz von Pyrotechnik. Das teilte die Polizeidirektion Südwestsachsen am Freitag auf Anfrage des Sport-Informations-Dienstes (SID) mit.

Entsetzt reagierten auch die Cottbuser Spieler. "Wir Spieler wollten die Fans beschwichtigen und auffordern, mit dem Abbrennen von Pyrotechnik aufzuhören. Doch dann wurden wir aus dem eigenen Fanblock beworfen", sagte Kapitän Marc-André Kruska: "Diese wenigen Leute, die nur zum Stunk machen ins Stadion kommen, machen mitunter alles kaputt. Es war die Rede davon, dass die Störenfriede gar keine Cottbus-Fans waren. Aber das wissen wir nicht."

Es wäre nicht das erste Mal, dass die Cottbuser Fans in dieser Saison negativ auffallen. Beim 3:1-Erfolg im DFB-Pokal-Achtelfinale beim VfL Wolfsburg hatten Energie-Anhänger ebenfalls durch mehrfaches Abbrennen von Feuerwerkskörpern für Ärger gesorgt. Im Anschluss an die Begegnung hatte Wollitz seine Zukunft bei den Lausitzern infrage gestellt und diesen Personen vorgeworfen, den Verein absichtlich schädigen zu wollen.

"Raketen, Pyrotechnik und Böller werfen ein schlechtes Licht auf den Verein - nicht zum ersten Mal. Das begleitet uns die gesamte Saison über, immer und immer wieder", hatte Wollitz damals gesagt: "Das lässt die Vermutung zu, dass bestimmte Leute dem Verein bewusst schaden wollen."

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