315 Mal stand Anthony Losilla für den VfL Bochum in einem Pflichtspiel auf dem Feld. So eine erste Halbzeit wie gegen Borussia Mönchengladbach, als es im Ruhrstadion mit einem 0:3 in die Kabine ging, wird er selten erlebt haben.
Es hätte das Gefühl entstehen können, dass viele Akteure ihre Doubles geschickt hatten, so chancenlos war der VfL. Was wenig Hoffnung macht für das kommende Auswärtsspiel.
Denn am Samstag (15:30 Uhr) muss der VfL Bochum bei RB Leipzig ran. Hoffentlich mit neuen Erkenntnissen und neuen Ideen, wie man sich von Beginn an wehrt.
Der Kapitän der Bochumer betont: "Wir haben das Spiel analysiert, allerdings nur die erste Halbzeit. Wir haben gesehen, welche Fehler wir gemacht haben. Vieles hat nicht gepasst."
Und der Routinier nimmt kein Blatt vor den Mund: "Wir wissen ganz genau, dass die erste Halbzeit ganz schlecht war. Eine der schlechtesten Halbzeiten seit langer Zeit hier zuhause. Die Reaktion nach der Pause war in Ordnung, sie soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, wie schlecht wir angefangen haben. Wir sind aktuell in einer schwierigen Situation. Aber wir haben bewiesen, dass wir stark sein können, auch wenn wir zuletzt schwach waren und viel zu viele Tore kassiert haben. Fakt ist: Wir sind nur gut, wenn wir überzeugt auftreten, wenn wir um unsere Stärke wissen. Das ist aktuell nicht der Fall."
Bis zum Spiel in Leipzig muss sich hier was ändern, denn sonst droht die nächste Klatsche - ähnlich wie beim 0:7 bei den Bayern. Denn Leipzig spielt bisher eine starke Saison, auch Losilla weiß: "Leipzig hat eine der besten Mannschaften Deutschlands oder in Europa. Die Offensive ist richtig stark. Wir brauchen Stabilität und eine defensive Struktur. Das ist derzeit unsere Schwäche. Wir haben keine Chance was zu holen, wenn wir es nicht schaffen weniger Treffer zu kassieren."
Daher kann es auch helfen, mal den Kopf frei zu bekommen, an etwas anderes zu denken als die momentane Formkrise der Mannschaft. Bei Losilla sieht das so aus: "Es war schwierig, so eine Partie zu verarbeiten. Denn wenn man so eine Leistung abruft, frag ich mich, wie das passieren konnte. Leider gehört das auch dazu. Aber wir haben nicht die Zeit, um zu viel zu überlegen, denn die nächsten Partie wartet schon. Ich persönlich versuche viel Zeit mit meiner Familie zu verbringen, damit ich den Kopf etwas frei bekommen kann. Sonst kommt man aus der Situation nicht raus. Ich spreche aus Erfahrung. Wenn man zu lange überlegt, wird eine Situation nicht besser." cb / gp