Die wenigen Augenpaare, die das medienöffentliche Training des VfL Bochum am Donnerstagmorgen verfolgten, waren vornehmlich auf Jürgen Locadia gerichtet. Dessen Verpflichtung hatten die Bochumer kurz zuvor offiziell bekanntgegeben. Der Niederländer stand bereits auf dem Trainingsplatz und ist der direkte Ersatz für den nach Zypern abgewanderten Soma Novothny. "Er ist ein anderer Spielertyp als Sebastian Polter und Silvère Ganvoula. Bei Brighton hatte er zuletzt nicht regelmäßig gespielt. Das ist natürlich auch ein Grund, weshalb wir solch einen Spieler überhaupt bekommen können", sagte Trainer Thomas Reis.
Der 1,85 Meter große, technisch starke Mittelstürmer hat das Potenzial, dem in der Hinrunde unumstritten gesetzten Polter Konkurrenz zu machen. Aber auch eine Doppelspitze sei zumindest eine Option, wie Reis durchblicken ließ. "Er ist ein anderer Spielertyp. Wir könnten ihn beispielsweise auch als hängende Spitze einsetzen. Mit seiner Technik ist er auch prädestiniert, in die Halbräume zu kommen", erläuterte er weiter.
Gegen Wolfsburg: Locadias Rolle offen, Stafylidis kein Thema
Ob Locadia am Sonntag (9. Januar, 17:30 Uhr) gegen den VfL Wolfsburg schon im Kader stehen oder gar Spielzeit bekommen wird, konnte Reis nach Locadias erstem Training aber noch nicht sagen. "Er hat einen guten Eindruck gemacht, aber wir sollten es auch nicht übertreiben und direkt den Druck aufbauen."
Definitiv keine Option sei dagegen Kontantinos Stafylidis. Nachdem er sich nach seiner Corona-Infektion freigetestet hatte, trainierte der Außenverteidiger individuell. "Ich hoffe, dass er eventuell zum Pokalspiel gegen Mainz 05 wieder dabei sein kann." Bis dahin stehen Cristian Gamboa und Herbert Bockhorn als Rechtsverteidiger bereit. Medienberichten zufolge habe Gamboa die Nase vorn, Reis wollte das aber nicht weiter kommentieren.