alibilgin Zuletzt aktiv: 28. Mai 2019 - 16:34 Mitglied seit: 5. Juni 2007 Wohnort: Essen
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Rund um die Hafenstraße [Archiv 2005 - Juni 2010]
Wer so ein Buch schreibt, der möchte wahrscheinlich die Leser begeistern. Und ob man in einem Fussballbuch jemanden mit "Kuchen am Spielfeldrand" fesseln kann ist fraglich. [/quote] Wenn der Autor hätte begeistern wollen, dann hätte er meine Westkurven-Geschichte auch übernommen, die ich den Vereinsverantwortlichen kostenlos zur Verfügung gestellt hatte und die hier einige zu Tränen gerührt hat (danke, danke nochmals!);););)
Rund um die Hafenstraße [Archiv 2005 - Juni 2010]
[quote=fussballnurmi12] Ich vermute, er schwankt da ganz konkret zwischen Klinger und M. [color=R]Lorenz[/color][u][/u](;)). Vermute aber, dass Klinger den Vorzug erhält. Fussballnurmi, ich glaube, da liegst Du falsch. Ich war beim Gespräch mit Bonan auch dabei nach dem Pragspiel, und alle Zuhörer waren sich einig, dass um die 6er Position eher Klinger und Gorschlüter feilschen müssen!
Rund um die Hafenstraße [Archiv 2005 - Juni 2010]
[quote=Goal-Getta] @ frikandel: Nach den Verpflichtungen von André Schei Lindbæk (http://www.transfermarkt.de/de/spieler/30402/andrescheilindbæk/profil.html) und Rafael Kazior (http://www.transfermarkt.de/de/spieler/3993/rafaelkazior/profil.html) sind die Personalplanungen an der Hafenstraße offiziell beendet worden. Das Gerücht um eine Rückkehr von Issa Issa (Gerücht hier: http://www.transfermarkt.de/de/forum/85/amateur_geruechtekueche/thread/2193/anzeige.html) kann demnach wohl als Ente bezeichnet werden. Die "werten Forumsmitglieder" haben mehrheitlich die Meinung, dass das vor allem beim Herr Kazior nach Panikkauf aussieht, aber die beiden eine faire Chance verdient haben. Kazior kann sowohl im linken Mittelfeld als auch als hängende oder vorderste Spitze agieren und ist wohl als Ergänzungsspieler gedacht (hat auch nur n Einjahres-Vertrag bekommen). Anders verhält es sich bei Herr Lindbaek, der von seiner Trefferquote doch der gesuchte Knipser sein könnte und mit einer Größe von 187cm als kopfballstark gilt. Der Norweger hat die Verantwortlichen wohl überzeugt als er - wie Kazior - am Dienstag beim Mannschaftstraining teilnahm - Lindbaek bekommt einen Zweijahresvertrag plus Option. Die großen, von einigen erhofften Namen (Kurth, Ebbers, Kahe) sind das zwar nicht, aber wir spielen halt auch nur in der Regio. Vom Verein wurde drauf geachtet, dass man recht junge Spieler verpflichtet, die den Vorgaben des Konzepts entsprechen und wo keiner per spielerischer Qualität oder Gehalt heraussticht, so dass sich ein echtes Team bilden kann. Das scheint mit den beiden wohl gelungen. Des Weiteren präsentierte sich die Mannschaft in den Spielen gegen die Schotten (1:1, Tor Klinger) und Prag (1:3, Tor Klinger) sehr ansprechend! Die gestrige Partie gegen Erkenschwick war dann wohl eher ein müder Kick, wohl auch, weil vor allem die RWE-Kicker müde waren. Bei der PArtie am Samstag gegen Speldorf soll im übrigen die vermeintliche Stammelf anfangen, die derzeit wohl so aussieht: Pirson St. Lorenz, Sereinig, Schäfer/Czyczszon Erfen, Klinger, Haeldermans, Brandy Guie-Mien, Güvenisik Lindbaek das war´s soweit in der Zusammenfassung, wir gehen zurück in die angeschlossenen Funkhäuser! :P @ regenbogen: gute frage, ich will nämlich auch zum cottbusspiel! [/quote] Goalie, du solltest schon bei der Wahrheit bleiben und keine Tore unterschlagen, das Spiel gegen Prag ging 1:4 aus, wars du beim letzten Treffer schon im Wachkoma?? Zur Stammelf: Bonan hat schon darauf hingewiesen, dass Stefan Lorenz zum Saisonauftakt kaum fit sein wird, das Fußgelenk macht noch immer zu.
Rund um die Hafenstraße [Archiv 2005 - Juni 2010]
[quote=Harry de Vlugt] Ich war auch in Erkenschwick und ich kann Harlekin in allen Punkten recht geben. Das war echt ein lahmer Zock und die beiden neuen Stürmer sind (verständlicherweise) überhaupt nicht aufgefallen. Ich bin mir zwar nicht 100% sicher wer wer war, aber ich hatte mir unseren norwegischen Hünen doch anders vorgestellt, da immer soviel von der Größe die Rede war. Für mich wirkte er mehr wie ein "dürrer Hering";) Wie gesagt, dass soll nicht abwertend sein, ich hatte halt mit einem "Schrank" gerechnet:D Ich habe nach dem Spiel vor der Kabine ein Interview mit HB mitbekommen (alibilgin Du warst das nicht, oder?). Er meinte, dass die Mannschaft doch zur Zeit recht platt wäre, immerhin sei es das dritte Spiel in 5 Tagen gewesen. Der Gegner habe sehr tief gestanden und das erwarte man auch in der kommenden Saison und es käme darauf an dafür den Schlüssel zu finden. (Aus meiner Sicht ohne Christel, Stein und Güve nach diesem Spiel heute wohl aussichtslos.) Von den beiden neuen Stürmern ist Kazior zur Zeit körperlich in der besseren Verfassung, aber dessen sei man sich bewußt gewesen. Dann sprach er noch von 3 angeschlagenen Spielern, habe aber nicht verstanden wen er meinte, denn immerhin fehlte Stefan Lorenz (Schulz?) ja auch, dazu die genannten oben macht eigentlich 4!? Weiß' einer mehr? Zum Glück war es einer schöner Sommerabend und ich stand neben 2 Erkenschwicker Urgesteinen, die alle Spieler kannten und dazu noch Anekdoten von allen möglichen Fußballern der letzten 50 Jahre erzählen konnten:D Schon überraschend, wer so alles aus der Gegend bzw. von der SpVgg. kommt. [/quote] Nö, Harry, ich war das nicht, ich war zur selben Zeit in Werden aufm Platz, Tenniskloppen. Scheint so, als hätte ich nicht viel verpasst...
Rund um die Hafenstraße [Archiv 2005 - Juni 2010]
[quote=Happo] [quote=alibilgin] @Happo: Hast Du gestern beim Spiel mit einem Halbstarken auf der Pressetribüne gesessen? Dann hast Du die Reihe 13 direkt vor mir verunziert, lass das nicht zur Gewohnheit werden, da sitzen sonst hübsche Mädels von den Gästeschreibern:D:D [/quote] Hi alibilgin, ich kam in der 2ten Hälfte auf die Pressetribüne. Ob Reihe 13, keine Ahnung. Hatte ein T-Shirt mit vorne "Ich will nach Rot-Weiss" Aufschrift und hinten "Essen - Cooltourhaupstadt" an. Und der Halbstarke müßte dann Martin gewesen sein ;) Aber keine Sorge, mein Platz ist im Block "L". Gesessen habe ich lang genug :P Als Meister der Worte solltest du dich allerdings nicht vom anderen Geschlecht während eines Fußballspiels ablenken lassen. Mach es so wie ich: Im Stadion sind alle geschlechtslos :D [/quote] Du warst es nicht in Reihe 13, denn ich erinnere mich genau an dein T-Shirt, was mir natürlich aufgefallen ist: Vorne stand nicht nur "ich will nach Rot-Weiss", sondern es war auch noch ein heulendes Kind abgebildet, richtig? Wir kamen uns auf der Treppe entgegen.:D
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@Happo: Hast Du gestern beim Spiel mit einem Halbstarken auf der Pressetribüne gesessen? Dann hast Du die Reihe 13 direkt vor mir verunziert, lass das nicht zur Gewohnheit werden, da sitzen sonst hübsche Mädels von den Gästeschreibern:D:D
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[quote=memax] @ Alibilgin Danke für deine eingebrachte liebevolle Huldigung der Westkurve. Für mich war es der Inbegriff der Fanecken im Fussball überhaupt. Ein Ort, wo ich Freude aber auch viel Leid erlitten habe, die Aufsstiegsschlachten wie z. B. gegen Karlsruhe. Mit riesiger Euphorie und Zuversicht waren wir "runter" gefahren, 4 Leute in meiner Minikiste und bis zur Halbzeit hatten wir überhaupt keinen Zweifel an der Mission Aufstieg. nach dem Spiel niedergeschmerttert und eigentlich wollten wir schon nicht mehr zum Rückspiel, natürlich waren wir wie immer in der Westkurve und dann das Gänsehautspiel. ja lang ists her, aber nehmen kann mir das keiner mehr. und kleine Kinder die heute mit Bayerntrikots durch die Gegend laufen, werden im Leben 30 bis 100 Titel sehen und nie begreifen, wie eine Fanleidenschaft zu einem Verein ins Mark gehen kann, das Leben verändert. und so kommen natürlich auchb Erinnerungen an frühere markante Zeitgenossen im Stadion. Sirenenwilli ist erwähnt, ich dene noch an den kokusnussverkäufer und an MORSCHI, sonn blonder Typ, sah ziemlich fertig aus. Wenn meine Erinnerung mich nicht trübt, war er es, der früher den Schreck vom Niederrehin einläutete und erst später Lothar den Part übernommen hat. Über eine perfekte Auffrischung meiner erinnerung würde ich mich freuen. Gruß memax [/quote] Hallo Jungs, danke für die Blumen:D. Schön, dass ich Euch mit meiner Westkurven-Geschichte solche Freude bereitet habe. Dieses KSC-Rückspiel hat sich tatsächlich in mein Leben eingebrannt, da kann ich über noch so viele Champions-League-Spiele berichtet haben und noch berichten. Könnt ihr euch vorstellen, dass ich aus diesem Grund dem Abriss des GMS auch mit einer gewissen Ehrfurcht entgegensehe? Hatte vor dem Abriss des Bökelberg-Stadions mal die Gelegenheit, an einem Donnerstag nach einer PK auf der Trainerbank unten Platz zu nehmen. Es war menschenleer - und da liefen echte Filme vor mir ab: Der Pfostenbruch gegen Bremen (?), der Büchsenwurf, simonsen und le fevre und und und. Ich hatte Gänsehaut-Pickel. In der letzten Saison habe ich oft aus dem neuen Borussenpark berichtet. Tolle Zuschauerzahlen - aber das Flair, die Atmosphäre ist völlig weg. Eine kalte Betonschüssel, und eine Mannschaft ohne Seele. Ich habe ein bisschen Angst, dass wir mit RWE in Zukunft denselben WEg gehen. Das Feeling GMS muss unbedingt herüber gerettet werden!!! Macht Euch schon mal Gedanken, wie.
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@rotweis1: So sollte es sein, da freue ich mich doch:D
Rund um die Hafenstraße [Archiv 2005 - Juni 2010]
Habe das RWE-Jubiläumsbuch schon studiert (lesenswert!) und die schönste Geschichte natürlich vermisst: Die über die Westkurve, die mit viel Herzblut geschrieben wurde. Stelle sie hier mal zur Lektüre rein, vielleicht habt Ihr ja Lust. Anschließende Kritik erwünscht: GELIEBTE AUS BETON Dies ist das Liebesbekenntnis an eine Verflossene - keine aus Fleisch und Blut, sondern eine aus Beton, Stahlrohren, mit unvergleichlicher Rundung und ganz viel Seele: Die Westkurve an der Essener Hafenstraße, Mutter aller Fan-Horte, Trutzburg für die Verbündeten, eine Mauer der Feindseligkeit für die Fremden. Ein Mythos, auch zwölf Jahre nach ihrem Abriss, als am 12. Januar 1994 die damalige Oberbürgermeisterin Annette Jäger höchstselbst den ersten Spatenstich zum Abtrag der maroden Stufen vornahm. Seitdem ist das einst stolze Georg-Melches-Stadion, in den Fünfziger Jahren mit seiner als Vorbild dienenden frei tragenden Tribüne, nur noch ein Dreiviertel-Stadion, seiner Seele beraubt. Auf der Westseite klafft ein gähnendes Loch, mit Schotter aufgefüllt, mit einem VIP-Zelt „entehrt”. In meinem Fußballreporter-Leben habe ich mittlerweile größere Fußball-Stätten kennen gelernt, war im San Bernabeu in Madrid ebenso wie in San Siro von Mailand oder im Stadion Nou Camp von Barcelona. Nichts hat einen so nachhaltigen Eindruck hinterlassen wie die ersten Besuche in der Westkurve; in der guten alten Fußballzeit, als die Stadien noch nach Pipi, billigem Wacholder und Brisk-Haarfett rochen und nicht nach Scampis und Chanel No. 5. Unvergessen der erste Besuch in den Siebziger Jahren, als die Rot-Weißen in ihrer besten Bundesligasaison gegen die übermächtigen Bayern schon 3:1 führten, ehe am Ende Franz Beckenbauer doch noch das 3:3 erzielte: Aus dem Stand, aus dem Fußgelenk in den Winkel, unnachahmlich. Die ganze Westkurve fiel ins kollektive Koma, nur ein Steppke, damals noch glühender Bayernfan, riss jubelnd die Arme hoch, ehe es seinem kreidebleichen Papa gelang, sie ihm wieder herunter zu drücken. Zu spät für den murrenden Nachbarn, der schon knurrte: „He, was ist denn mit deinem Jungen los?” Vater murmelte dann etwas von „rot-weißer Verblendung”. Unauslöschlich im Gedächtnis auch die Aufstiegsrunde 1980 gegen den Karlsruher SC. 1:5 waren die Rot-Weißen im Hinspiel unter die Räder gekommen, dennoch versprach Essens Idol Willi Lippens trotzig im „Aktuellen Sport-Studio” für das Rückspiel noch ein 4:0, was zur Erstliga-Rückkehr gereicht hätte. Die Westkurve war so gepresst voll, dass man nur wagte, im Rhythmus mit seinen Nachbarn den Brustkorb zu heben und wieder zu senken, um keine Verletzung zu riskieren. Bereits nach 60 Sekunden hatte die Menge den Ball zum ersten Mal ins Tor geschrieen, mit Hilfe des RWE-Spielers Meininger. Als Lippens vor der Pause per Fallrückzieher die Latte traf, glaubten wir die Erschütterung noch im Wellenbrecher vor uns zu spüren. Frank Mill erhöhte nach dem Wechsel per Doppelschlag auf 3:0, die Menschen in der Kurve schlossen Spontan-Freundschaften. 18 Minuten blieben, ein Törchen fehlte noch zum Wiederaufstieg, viele freuten sich schon auf Beckenbauer & Co. Vermutlich auch die RWE-Abwehr, denn in einem einzigen Moment der Unachtsamkeit entwischte ein Karlsruher und sein abgefälschter Schuss passierte die Essener Torlinie zum 3:1-Endstand. Nie wieder habe ich nach einem Abpfiff so viele erwachsene Männer auf engstem Raum hemmungslos weinen sehen. Meine Hautärztin will mir heute noch nicht glauben, dass die Pickel auf meinen Unterarmen die Gänsehaut von damals ist. Nicht alle konnten mit der kompromisslosen Nähe in der Westkurve umgehen. Einmal erschien ein Mann im Büro vom langjährigen Geschäftsführer, „Mr. RWE”, Paul Nikelski, und beklagte sein schmerzhaftes Missgeschick. Beim Versuch, sich unter einem Wellenbrecher hindurch zu bücken und davor zu stellen, um sich vor der tobenden Menge in Sicherheit zu bringen, war ihm der Hintermann auf seinen Mantelsaum getreten. Beim Aufrichten riss der Mantel entzwei. Zeit zum größeren Bedauern blieb nicht, weil er beim Aufrichten mit dem Kopf gegen die Eisenstange stieß und dabei sein Gebiss verlor. Oooooh, RWE. „Nun stand er da und wollte uns auf Körper- und Sachschaden verklagen“, erinnert sich Nikelski. Da bei dem armen Fan ein gewisses Maß an Eigenverantwortung nicht abzustreiten war, ging die Sache für den Verein glimpflich aus, bis auf ein paar Freikarten war bei RWE nichts zu holen. Beim Thema zu viel Nähe fällt dem rot-weißen Ehrenmitglied Nikelski noch eine andere Episode ein: Beim Länderspiel der deutschen Nationalelf gegen Zypern am 21. Mai 1969 tummelten sich 55000 Zuschauer im Stadion, die Westkurve bot keinen Halt mehr, die Fans standen als Spielfeldumrandung bis an die Außenlinie. Das Spiel endete 12:0, ein Tor von Franz Beckenbauer konnte nicht anerkannt werden, weil ein Fan, der direkt neben dem Pfosten stand, dem Ball im letzten Moment den entscheidenden Kick ins Tor gab. Auch die Gäste wurden nicht immer pfleglich behandelt. Zweifelhaften Ruhm erlangte die damals gefürchtetste Fankurve in den turbulenten Siebziger Jahren, als aus ihr ein Messer Richtung Bayern-Torhüter Sepp Maier geworfen wurde, ihn zum Glück verfehlte und im Strafraum landete. Attentat auf die Bayern im Wilden Westen! Hoch erschrocken ergriff der Maier-Sepp das Tatwerkzeug und überreichte es dem Schiedsrichter. Nikelski ist sich heute noch sicher, dass diese Tat ungesühnt blieb: „Es war ja nur ein Tafelmesser, was ein Fan zuvor in einer Imbissbude hat mitgehen lassen. Außerdem hat es ja das Tor weit verfehlt.” Damals waren die gestrengen Herren beim DFB den Rot-Weißen offensichtlich noch milde gestimmt. Doch die Westkurve brachte nicht nur Unrühmliches hervor, sondern auch Originale. Viele alte Fans haben noch heute den Lärm von „Sirenen-Willi” im Ohr, der jedem RWE-Angreifer mit einer heulenden Feuerwehr-Sirene Beine machte. Doch über allen thronte unerreicht Oberfan Lothar. Der gelernte Bauschlosser erklomm als Heranwachsender im Alter von 15 Jahren mutig die Zaunbrüstung und intonierte mit dem Rücken zum Spielfeld mit rauer Kehle seinen Sprechgesang mit der Menge, der bis heute als Ritual gilt. Es ist die Ruhe vor dem Sturm, kein Mucks ist dann im Stadion zu hören. Lothar: „Wer ist der Schreck vom Niederrhein?” - Die Menge:„Nur der RWE!” „Wer sammelt alle Punkte ein?” - „Nur der RWE!” „Wer spielt den Gegner an die Wand?” - „Nur der RWE!” Wer schießt die Tore am laufenden Band?” - „Nur der RWE!” Beendet von einem „Lothar, wir danken dir”, aus tausenden Kehlen. Das beliebte Frage-Antwort-Spiel ist in letzter Zeit selten geworden. Lothar Dohr, inzwischen zum Fan-Beauftragten und Vorsitzenden des Fan-Rates aufgestiegen, ist nicht mehr der Jüngste und hat „gesundheitliche Probleme.” Die Gerüchteküche kochte über, sogar von Kehlkopfkrebs war die Rede. „Alles Quatsch“, betont Lothar. Bluthochdruck und Kreislaufprobleme, damit hätte er schon immer zu kämpfen, womit sein Einsatz bei schwülwarmem Wetter schon mal ausfällt. Außerdem fand er es selbst ein wenig albern in einer Phase, als der von Lizenzentzügen und sportlichen Abstiegen gebeutelte Verein bis in die Oberliga geschickt wurde, vom „Schreck vom Niederrhein” zu singen. In der letzten Zweitligasaison, in den Top-Spielen gegen Frankfurt und Köln, da raffte sich Lothar noch mal auf . „Doch immer wenn ich gerade auf der Stange war, fiel der Gegentreffer“, erinnert sich Ober-Fan Lothar. Künstler-Risiko. Mittlerweile ziert das Markenzeichen „Schreck vom Niederrhein“ so manches Fanprodukt: Unterhosen, Frauen-Tangas, ja sogar Kondome. „Den Spruch hätte ich mir damals patentieren lassen sollen, datt ham wer wohl verpasst“, bedauert der wenig Geschäftstüchtige im Rückblick. Inzwischen sind die Fans notgedrungen von der abgerissenen Westkurve auf die Gegentribüne und auch dort mehrmals umgezogen - ein „Nomadenvolk”, der Heimat beraubt. Nur in der Kurve, hinter dem gegnerischen Tor, klangen die berühmten Gesänge so unvergleichlich furchteinflößend. Eines wohl nicht so fernen Tages wird die legendäre Kurve wieder bebaut sein. Die fertigen Baupläne für ein neues Stadion liegen bei Hempelmanns (dem derzeitigen Präsidenten) zwar nicht unterm Sofa, aber in der Schublade und warten auf ihre Umsetzung, was aber erst im Falle des Wiederaufstiegs in den bezahlten Fußball in Angriff genommen werden wird. Dann soll das Stadion „gedreht” werden. Auf der damaligen Westkurve wird sich dann die Haupttribüne befinden, mit ihrem kleinen feinen VIP-Bereich. Bleibt zu hoffen, dass sie dort an exponierter Stelle eine Gedenktafel errichten: „Unter uns ruht für immer die Westkurve, Mutter aller Fan-Horte, Zeugin unvergessener Fußball-Schlachten.” Prösterchen! (Quelle: Aus dem Buch: "...Und der Boss spielt im Himmel weiter", Verlag Henselowsky-Boschmann)
Rund um die Hafenstraße [Archiv 2005 - Juni 2010]
Freunde der Weltzeitung (:O) und von Puschelfragen: Wir haben ein Frauenproblem. NIcht was ihr jetzt denkt, sondern ein viel Schlimmeres! Konnten gestern nach Spiel und PK länger mit HB reden, auch mit Bob Peeters war alles klar, dann legte Frau Peeters ihr Veto ein, weil sie doch gerade in Belgien neu gebaut hätten... Bin dafür, dass OJ nur noch eingefleischte Junggesellen sucht, die auf Männerduschen stehen.... Die Frage nach Bundesliga-Ersatzbänklern in Bochum und Duisburg beantwortete HB eindeutig: NIcht das finanzielle ist das Problem, die Spieler scheuen sich vor dem Gang in die Schweineliga, weil sie Angst haben, dass der Rückweg in Liga eins erschwert würde. Bone versucht sie zu überzeugen, dass Spielen im Ruhrgebiet und sich zu zeigen besser sei als eine Saison auf der Bank oben zu sitzen, aber die Spieler seien noch nicht so weit mit der Erkenntnis. Klang aber, als wäre HB oder OJ da weiter am Ball. HB gibt auch zu, dass die Zeit langsam dränge, aber in den nächsten TAgen soll sich was tun. Allerdings benutzte er auch das Wort "zeitnah", was bei mir schon auf dem Index steht! Bei der Frage nach dem Torhüter, sah ich das Funkeln in HBs Augen. Ob wir denn heute gesehen hätten, wie der Pirson gehalten hat. Habe ich - und kann endlich wieder ruhiger schlafen.... NOch eins zum Gästetrainer (netter Mensch). Als er den Presseraum betrat und all die Leute sah, feixte er, ob hier denn Champions League sei. Der Mann ist auf dem WEg zum RWE-Fan, lobte den Gegner für seine kompakte Spielweise und wie sie dagegen gehalten hätten. DAs auf dem Rasen war übrigens das beste, was Hearts zu bieten hat. Wenn das uns mal keine Hoffnung macht!