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Public Viewing: Essen
Erst Gesänge für RWE, dann traf "Poldi"

Public Viewing: RWE-Gesänge in Essen
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Welchen Vorteil bietet das Rudelgucken in Essen gegenüber anderen Ruhrgebietsstädten wie Gelsenkirchen oder Dortmund? Richtig: Südafrikanische WM-Atmosphäre.

Denn während die afrikanische Kult-Tröte „Vuvuzela“ in diesen Städten zum Public Viewing nicht zugelassen ist, erhält man mit ihr im Gepäck in Essen ungehindert Einlass. Statt eines Verbots bevorzugen die Veranstalter das Verteilen von Ohrenstöpseln; so kann jeder für sich selbst entscheiden, ob er sich den annähernd 124 Dezibel aussetzt oder nicht.

Als am Sonntagabend bereits deutlich über zwei Stunden vor Spielbeginn die in Schwarz-Rot-Gold gekleideten Massen aus der U-Bahn-Station an der Grugahalle in Essen emporströmten und in Richtung Messehalle 6 marschierten, wurde bereits wild getrötet. Für einen Auftaktsieg der deutschen Mannschaft gegen die – darüber war man sich schnell einig – in Rugbytrikots angetretenen Australier war es ohnehin angerichtet: In einem riesigen Biergarten so groß wie ein Fußballfeld vor einer 110 Quadratmeter großen Leinwand versammelten sich die deutlich über 5.000 Anhänger von Jogis Elf.

Als „perfekte Mischung aus Stadiongefühl und Wohnzimmeratmosphäre“ bezeichnete bereits Fußballautor Frank Goosen die WM-Arena in der Messe. Moderator Daniel Rott und die Band „Ruhrschnellweg“ sorgten vor Anpfiff noch für etwas Lokalkolorit: Aufbaugesänge für den sich am Abgrund befindenden RWE. Doch mit dem Einsetzen der Nationalhymne hatten die Fans nur noch eine Mannschaft im Kopf und spätestens nach Podolskis Führungstreffer brachen in der Messe alle Dämme. Selbst kurzzeitige Stromausfälle am Bierstand konnten die Stimmung nicht trüben. Zur Feier des 4:0-Sieges wurde nach Spielschluss umgehend der Bierpreis heruntergeschraubt; Ob Rudi Assauer, der als Vertreter der Catering-Firma zugegen war, hier seine Finger im Spiel hatte, wird jedoch sein Geheimnis bleiben. Nach Spielschluss stürmte Schwarz-Rot-Gold wieder in die U-Bahn – natürlich trötend. Wer vorausschauend agierte, hatte seine Ohrenstöpsel noch nicht entsorgt.

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