Das klingt widersinnig – aber nur auf den ersten Blick. Denn natürlich ist es ein Problem, wenn die Nummer 1 ausfällt, wenn auf dieser sensibelsten aller Positionen eine Lücke entsteht, die sich eben nicht durch taktische Verschiebereien ausgleichen lässt.
Andererseits dürften nur wenige Klubs eine derart starke Nummer 2 wie Weidenfeller haben, gestählt in 347 Bundesligapartien, dekoriert mit zwei Deutschen Meisterschaften, dem DFB-Pokal und dem WM-Titel. Wenn Weidenfeller zuletzt gebraucht wurde, war er da. Wie zuletzt im DFB-Pokalspiel gegen Union Berlin, als er mit zwei parierten Schüssen das Weiterkommen im Elfmeterschießen sicherte.
Im Vergleich mit Bürki ist der 36-Jährige weniger spielstark, das schon. Aber auf sein Kerngeschäft, das Abwehren von Bällen, versteht er sich noch immer. Auf Weidenfeller, das hat er oft genug bewiesen, kann der BVB vertrauen.
„Er hat genug Erfahrung, um mit der Situation gut umzugehen”, sagt Matthias Ginter. Das klingt aus dem Mund eines 22-Jährigen etwas komisch. Wahr ist es trotzdem.