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KFC: Wongrowitz
"Wir meinen nicht, wir sind die Kings"

KFC Uerdingen: Peter Wongrowitz im Interview
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Seit über vier Monaten ist Peter Wongrowitz nun für die sportlichen Geschicke beim KFC Uerdingen zuständig. In dieser Zeit hat er schon ein bisschen was erlebt.

Schon jetzt sagt er: „Ich werde irgendwann auf die Zeit in Krefeld zurückschauen und sagen, dass es eine tolle Zeit war. Ich hoffe, sie wird noch geiler!“ RS sprach mit dem Coach über seine bisherigen Erlebnisse beim KFC.

Ich kann mir vorstellen, am letzten Wochenende haben Sie sich mit Blick auf die Ergebnisse der Konkurrenz die Hände gerieben, oder?

Ja, das stimmt. Das kann eben immer mal passieren, auch wenn ich zugeben muss, dass ich nicht damit gerechnet habe. Ich mache mir jedoch momentan keine großen Gedanken über die anderen Teams, wir haben zwei Spieler weniger, die wir noch nicht gewonnen haben

Wie bewerten Sie insgesamt die Saison des KFC bis hierhin?

Ich bin überwiegend zufrieden. Mich stören nach wie vor die verschenkten Punkte gegen Hönnepel und Baumberg. Zumal das damals Gegentore waren, bei denen der Gegner den Ball nur hoch in unseren Strafraum geschlagen hat. Was das angeht, sind wir inzwischen viel stärker geworden. Wir haben in den letzten Begegnungen nur noch ein Gegentor bekommen und das per Elfmeter.

Das heißt, Sie sind mit der Entwicklung einverstanden?

Absolut. Ich bin neu zu einer Mannschaft gekommen, die mich und sich erst kennenlernen musste. Ein Trainer hat immer neue Ideen, das muss sich erst einspielen. Wir haben eine gute Kameradschaft innerhalb des Teams. Das ist sehr wichtig, wenn man erfolgreich sein möchte.

Wundern Sie sich eigentlich manchmal mit Blick auf Ihre Mannschaft, das eigene Stadion und die KFC-Fans, dass Sie sich in der Niederrheinliga befinden?

Die ehrwürdige Grotenburg (RS-Foto: schölzel).

Nein. Es sind in der Vergangenheit Fehler gemacht worden und aus dem Grund ist man jetzt dort. Der Schlüssel zum Erfolg liegt für mich, und das habe ich auch „Lakis“ gesagt, in der Kontinuität der handelnden Personen. Man muss alles gemeinsam vernünftig erarbeiten. Wir müssen mit dem Potenzial, das unser Verein hat, unsere Situation verbessern.

Bei Meisterschaftsspielen sieht man Sie nach der Pressekonferenz oft mit Fans plaudern. Ist Ihnen der Meinungsaustausch mit den Zuschauern wichtig?

Meiner Meinung nach gehört sich das so. Ich mache das grundsätzlich und auch gerne. Die Zuschauer zahlen Eintritt und haben es auch verdient, dass man sie gut behandelt. Ob ich nun eine Stunde früher oder später zuhause bin, das ist mir egal.

Sie haben sogar vor einem Spiel einen Fan in die Kabine geholt.

Genau, diese Idee kam mir spontan. Es darf keine Kluft zwischen Anhängerschaft und Mannschaft entstehen. Ich habe dann also gesagt: „Franco, komm mal mit in die Kabine und sag den Spielern ein paar Sätze!“ Er transportiert das dann wiederum auch nach draußen.

Die Neuzugänge fielen diesmal nicht ganz so bekannt aus wie zum Beispiel Ailton. Würden Sie sagen, dass die Spieler, die geholt wurden, heißer sind als alte Profis?

Wir haben sicher auch erfahrene Leute dazu geholt, aber mir war eben wichtig, dass ich die Charaktere kenne. Michael Lorenz habe ich zum Beispiel verpflichtet, weil ich schnell gemerkt habe, dass er einer ist, der eine Mannschaft führen kann. Solche Spieler braucht man. Leider hat er sich diese schwere Verletzung zugezogen.

So wie es momentan aussieht, könnte es in der Rückrunde wieder viele Englische Wochen für den KFC Uerdingen geben. Glauben Sie, das ist ein Nachteil gegenüber den anderen Teams?

Ich würde mich freuen, wenn man die Hinrunde nun komplett absagen und dann am Ende der Saison im Sonntags-Mittwochs-Rhythmus spielen würde. Jeder Trainer muss doch auf gut bespielbaren Böden antreten wollen. Also würde man allen gerecht werden. Die Fans haben schließlich auch keine Lust dazu, sich bei minus acht Grad den Arsch abzufrieren. Sollten die Spiele dann auf ordentlichem Rasen stattfinden, ist das kein Nachteil für uns.

Ist der Platz in der Grotenburg ein Problem für den KFC?

In der letzten Saison war das wohl so, weil man den Rasen kaputt gemacht hat. Aber ich bin nun in ständigem Austausch mit den Platzwarten, die einen richtig guten Job machen. Ich kann nur auf die Fachleute hören, die uns sagen, ob wir auf den Platz gehen können oder nicht.

TuRU Düsseldorf und RW Oberhausen II liegen in der Tabelle derzeit vor dem KFC. Schätzen Sie diese beiden Teams auch als ärgste Konkurrenten ein?

Das sind auch zusammen mit dem TV Jahn Hiesfeld die Kandidaten, die ich genannt habe. Wir haben definitiv die Qualität, jedes Team von denen zu schlagen, sodass wir alle Chancen haben. Wichtig ist, dass wir nicht träumen, wir hätten die Nachholspiele schon gewonnen.

Viele Leute fragen sich, wie lange macht „Lakis“ die hohen finanziellen Anstrengungen noch mit, wenn sich nicht bald der Erfolg, also der Aufstieg, einstellt. Ist so etwas auch in Ihren Gedanken ein Thema?

Man muss erstmal den Hut davor ziehen, dass er das so macht. Er hat eben das Hobby Fußball und ist positiv verrückt. Man darf bei allem auch nicht vergessen, dass es auch keine Jugendarbeit gäbe, wenn er nicht da wäre. Das vergessen Lakis-Kritiker immer. Grundsätzlich beeinträchtigt es nicht meine Arbeit, auch wenn man sich sicher darüber Gedanken macht.

Für wie groß schätzen Sie die Chancen ein, dass es diesmal etwas mit dem Aufstieg wird?

Ich schätze sie groß ein. Was ich von vielen Leuten höre, ist, dass in den letzten drei Jahren der KFC nicht so einen guten Fußball gezeigt hat, wie jetzt. Wir sind nicht blauäugig und meinen, wir sind die Kings. Dennoch sage ich, dass wir es schaffen können.

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