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Regionalliga-Reform
Das ist Grindels Plan

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interview, Michael Welling, Reinhard Grindel, Bernhard Hartmann, DFB-Zentrale, interview, Michael Welling, Reinhard Grindel, Bernhard Hartmann, DFB-Zentrale Foto: Lars Heidrich
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DFB-Präsident Reinhard Grindel will vier von fünf Meistern aufsteigen lassen - und so endlich Frieden in der vierten Liga. Ein exklusives Gipfeltreffen mit den Chefs von RWE und Wiedenbrück in der Verbandszentrale.

Wenn es, wie Herr Welling vorgeschlagen hatte, eine neue zweigeteilte vierte Liga gäbe, würde der SC Wiedenbrück herausfallen und müsste in die fünfte Liga. Wäre das für Sie eine Bestrafung? Hartmann: Natürlich. Weil es keine sportliche Entscheidung wäre, sondern eine politische.

Herr Welling, was haben Sie gegen Wiedenbrück? Welling: Nichts. Ich habe großen Respekt vor der Arbeit, die dort gemacht wird.

Was spricht denn noch gegen eine zweigleisige Vierte Liga? Grindel: Warum sollten wir in einer gesunden Regionalligastruktur mehr als der Hälfte der Regionalligisten die Möglichkeit einfach entreißen? Der Übergang von Profi- und Amateurfußball ist zwischen 3. Liga und Regionalliga gut aufgehoben. Es ist unser sportpolitischer Ansatz, dass Spieler in der Regionalliga weiterhin ihren Ausbildungen oder Berufen nachgehen können. Hartmann: Zwei vierte Ligen wären wie eine Profiliga. Das kann der deutsche Fußball nicht vertragen.

Fühlen Sie sich vom DFB eigentlich verstanden und gut vertreten, Herr Hartmann? Hartmann: Grundsätzlich ist der Landesverband für uns zuständig. Und da haben wir ein sehr enges und vertrauensvolles Verhältnis. Wenn ich anrufe, erhalte ich sofort eine Rückmeldung. Wir haben keinerlei Probleme. Und wenn es mal Schwierigkeiten gibt, wird mir geholfen.

Ein Streitpunkt in der Debatte über die Regionalliga sind auch die Nachwuchsmannschaften der Bundesliga-Klubs. Die seien unattraktiv, weil sie keine eigenen Anhänger zu Auswärtsspielen mitbringen würden. Stimmt der Vorwurf, Herr Grindel? Grindel: Viele Regionalligisten wollen auf die U23 nicht verzichten. Im Norden zieht der HSV Zuschauer, im Süden Bayern München und im Nordosten Hertha BSC. Die Zuschauer können Spieler aus dem Bundesligakader sehen. Außerdem ist es für Talente die Chance, regelmäßig auf gutem Niveau zu spielen und sich zu empfehlen, gerade wenn sie aus der U19 raus sind.

Stimmt es, Herr Hartmann, dass diese Bundesliga-Nachwuchsmannschaften mehr Fans anlocken? Hartmann: Nein. Es gibt nur wenige Ausnahmen wie die zweite Mannschaft von Borussia Dortmund. Da war unser Gästeblock ausverkauft. Ansonsten locken diese Teams keine Zuschauer an. Fußballerisch habe ich allerdings nichts dagegen, weil man da auch mal Spieler sehen kann wie zum Beispiel Patrick Herrmann oder Marc-André ter Stegen, die in der U23 von Mönchengladbach schon gegen den SC Wiedenbrück gespielt haben. Viele Regionalligisten freuen sich, wenn sie auf Mannschaften treffen, in denen Spieler stehen, die bekannt sind oder werden.

Die Regionalliga gilt als Totengräber der Klubs. Alemannia Aachen ging in die Insolvenz, Wattenscheid droht das gleiche Schicksal. Sind das Einzelschicksale oder liegt es an einer mangelhaften Struktur? Welling: Das hat nichts mit der Struktur einer Liga zu tun. Dafür sind die Klubs verantwortlich. Wenn Vereine wirtschaftlich über ihren Verhältnissen leben und in die Insolvenz gehen, sind sie selber schuld. Die Ligastruktur selbst ist nie der Totengräber. Solche Ausreden darf niemand vorbringen.

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