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5 Regionalliga-Thesen
"RWE hat keine Chance"

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5 Regionalliga-Thesen: "RWE hat keine Chance"
Foto: Thorsten Tillmann
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Am Freitag startet die Regionalliga West in die Spielzeit 2017/18. Die RevierSport-Redaktion hat zu fünf Thesen Stellung bezogen.

These 3: Rot-Weiss Essen ist nach der Verpflichtung von David Jansen ein Meisterkandidat.

Christian Brausch: Die Verpflichtung macht RWE auf jeden Fall stärker, aber für die Meisterschaft wird es nicht reichen. Die Essener werden am Ende zwischen Platz zwei und vier landen, das hängt auch davon ab, wie sehr das Verletzungspech in diesem Jahr zuschlägt. Denn der Kader ist nicht groß, viele Rückschläge kann die Mannschaft daher nicht verkraften.

Martin Herms: Um es kurz zu machen: RWE hat keine Chance. Kai Pröger, David Jansen und Robin Urban sind vielversprechende Verstärkungen, aber das wird nicht reichen, um die große Lücke zur Tabellenspitze zu schließen. Jansen ist ein starker Regionalliga-Stürmer, der in der letzten Saison aber nur drei Tore erzielte und beim Konkurrenten Viktoria Köln keine Rolle mehr spielte. Wird das Spiel auf ihn ausgelegt, kann er RWE nach vorne bringen. Aber nicht in die Tabellenspitze. Der Kader ist auch in diesem Jahr nicht groß genug, die Qualität reicht maximal für einen Platz unter den besten vier Teams. Jürgen Lucas und Sven Demandt könnte man in diesem Fall keinen Vorwurf machen. Mehr ist nicht drin. Die Fans werden sich damit aber nicht anfreunden können.

Krystian Wozniak: Das war schon vor dem Jansen-Transfer der Fall. Für RWE muss der Titel das Ziel sein. Alles andere kann man dem treuen Umfeld spätestens nach der zur vergangenen Saison ins Leben gerufenen "Hoch3-Aktion" nicht mehr verkaufen. Die Verantwortlichen haben im vergangenen Halbjahr gute Arbeit geleistet. Im Winter wurden Spieler aussortiert, die RWE sportlich nicht mehr weiter geholfen haben. Im Sommer wurden alle Leistungsträger gehalten. Der Kader wurde vor allem mit Kai Pröger und zuletzt David Jansen verstärkt. Nichtsdestotrotz wird es am Ende zum ganz großen Sprung nicht langen. Dafür ist die Konkurrenz wie Titelverteidiger Viktoria Köln einfach stärker. Aber: RWE wird bis zum Schluss um Platz eins kämpfen.

These 4: Rot-Weiß Oberhausen hat wichtige Spieler verloren und wird sich aus der Spitzengruppe verabschieden.

Christian Brausch: Für RWO gilt dasselbe wie für RWE. Die erste Elf hat richtig Qualität, aber in der Breite fehlen die Alternativen, die Viktoria Köln zum Beispiel vorweisen kann. Muss RWO selten improvisieren, wird die Mannschaft von Trainer Mike Terranova wieder eine starke Rolle spielen. Ansonsten wird es nichts mit der Spitzengruppe.

Martin Herms: Ich bin sehr skeptisch. RWO fehlt die Offensivpower. Wer soll die nötigen Tore schießen? Vier der fünf erfolgreichsten Torschützen haben die Mannschaft verlassen. Philipp Gödde und Patrick Schikowski sind nicht für ihren starken Abschluss bekannt. Tarik Kurt hat Talent, benötigt aber noch Zeit. Ich denke nicht, dass die Mannschaft die Abgänge von Engelmann, Budimbu oder Steinmetz auffangen kann. Letzterer war kein Stammspieler, aber von der Bank immer für ein Tor gut. RWO hat nach wie vor einen hochmotivierten Trainer und genug Qualität im Kader, um im oberen Tabellendrittel zu landen. Für einen Platz unter den ersten drei oder vier Teams wird es dieses Mal nicht reichen.

Krystian Wozniak: RWO wird auch in dieser Spielzeit oben mitmischen. Denn Oliver Steurer, Arnold Budimbu und Simon Engelmann wurden durch Jannik Löhden, Patrick Schikowski und Philipp Gödde gut ersetzt. Mike Terranova ist ein ambitionierter Trainer, der seine Schützlinge unheimlich durch Motivationsreden pushen kann. Er wird alles aus den Spielern herauskitzeln, damit RWO eine ähnliche Platzierung wie im Vorjahr - Rang vier - belegt. Das wird Oberhausen gelingen!

These 5: Wattenscheid 09 wird erneut die positive Überraschung der Liga. Christian Brausch: Nein, in diesem Jahr nicht. Der Etat wurde beinahe halbiert, irgendwann wird sich das auf dem Platz zeigen. Wattenscheid wird am Ende der Saison froh sein können, wenn sie die Liga gehalten haben. Ein einstelliger Tabellenplatz dürfte reine Utopie sein. Vor allem dann, wenn die Konkurrenz ihre Hausaufgaben macht.

Martin Herms: Farat Toku kann einem nur leid tun. Er arbeitet für einen Verein, der nicht regionalliga-tauglich ist. Es ist erstaunlich, wie gut die Mannschaft trotz aller Probleme außerhalb des Platzes funktioniert hat. Das ist Tokus Verdienst. Es wäre ihm zu wünschen, dass ein ambitionierterer Verein auf ihn aufmerksam wird. Wie schnell es gehen kann, beweist das Beispiel Ismail Atalan. Toku durfte sich für die neue Saison nur 18 Feldspieler leisten. Wattenscheid benötigt viel Glück, damit das reicht. Gut möglich, dass dieses zuletzt aufgebraucht wurde. Sollte das der Fall sein und mehrere Leistungsträger fallen aus, kann es für Wattenscheid auch schnell in den Tabellenkeller gehen.

Krystian Wozniak: Farat Toku ist alles zuzutrauen. Es ist einfach unglaublich, wie er es immer wieder schafft, wichtige Spieler zu halten oder gute Jungs wie Jeffrey Obst oder Joseph Boyamba - trotz Angeboten aus der 3. Liga - nach Wattenscheid zu locken. Wenn die 09er von Verletzungen verschont bleiben, dann wird die SG die Großen der Liga wieder ärgern. Falls nicht - dann wird es eng. Denn nach den ersten elf, zwölf Spielern kommt nicht mehr viel. Aber die Wattenscheider werden es wieder schaffen, einen einstelligen Tabellenplatz zu belegen, weil die SG trotz der Etat-Kürzung eine echte Einheit ist und für den Trainer durch das Feuer geht.

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