Ein Titel ohne Wert, mag sich so mancher denken. Doch eben dies könnte der erneute Weg für Wattenscheid in den DFB-Pokal bedeuten.
Das bestplatzierte Regionalliga-Team aus Westfalen nimmt nach der Saison nämlich an einem Entscheidungsspiel um einen Startplatz im DFB-Pokal gegen den Meister der Oberliga Westfalen teil. Genau so lösten die Sportfreunde Lotte, die zuletzt Bayer Leverkusen aus dem Pokalwettbewerb kegelten, ihr Ticket in der vergangenen Spielzeit. Weil nach dem peinlichen 1:4 gegen den BSV Schüren der Westfalenpokal für die SG 09 vorbei ist, bleibt Wattenscheid nur noch diese Möglichkeit zur erneuten Teilnahme am DFB-Pokal.
„Das wäre natürlich sensationell für uns, wenn wir wieder dabei wären“, sagt Trainer Farat Toku: „Aber es ist überhaupt wahnsinnig, dass wir darüber sprechen können, uns mit Rödinghausen zu vergleichen. Wir haben ganz andere finanzielle Mittel und sind noch weit weg davon, Westfalens beste Regionalliga-Mannschaft zu sein.“ Finanzielle Mittel eingeschränkt
Die finanziellen Mittel sind eingeschränkt, das hat nicht zuletzt die Jahreshauptversammlung gezeigt: 400000 Euro Schulden drücken den Club, allein 180000 Euro Verlust fallen in die letzte Saison. „Mich schockt mittlerweile nichts mehr, ich habe hier schon fast alles erlebt“, sagt Toku zu den Zahlen: „Wir versuchen, das bei den Jungs auszublenden und sie strikt aufs Sportliche vorzubereiten.“
Toku hält auch an seiner Forderung für Winter-Neuzugänge fest: „Das ist keine Frage des Wollens, wir müssen personell nachlegen. Als Trainer bin ich auch in der Verantwortung für meine Spieler. Wenn ich den körperlichen Zustand der Jungs sehe, dann kann ich klar sagen: Hier gehen einige auf dem Zahnfleisch.“ Der Kader umfasst nur 15 Mann, da fallen gesundheitliche Sorgen doppelt ins Gewicht. Für Samstag drohen Nico Buckmaier (Grippe) und Jonas Erwig-Drüppel auszufallen (Schiene nach Mittelhand-OP).
Vor dem Duell gegen Rödinghausen will sich Toku aber nicht zu sehr beschweren, immerhin hat seine Mannschaft zuletzt einen Punkt in Essen erkämpft und sich in dieser Saison Platz fünf erarbeitet. Der SVR, der drei Spiele in Folge gewonnen hat, steht einen Punkt dahinter. „Wir holen Woche für Woche das Optimum raus“, findet Toku: „Und wir werden uns mit aller Macht dagegen wehren, dass wir diese Position wieder hergeben.“