RL West

Wattenscheid deklassiert Oberhausen

Gegen erschreckend schwache Oberhausener hatten die Wattenscheider vor 1411 Zuschauern im Lohrheidestadion über die gesamten 90 Minuten keine Probleme. Von Beginn an nahm die Elf von Trainer Farat Toku, angeführt von den bärenstarken Jonas Erwig-Drüppel und Daniel Keita-Ruel, das Zepter in die Hand und ließ Oberhausen nie wirklich ins Spiel kommen. Auch wenn in der ersten Halbzeit nach vorne noch die letzte Präzision auf Wattenscheider Seite fehlte, ging es trotzdem mit einer 1:0-Führung in die Halbzeit. Standardexperte Manuel Glowacz platzierte einen Freistoß nach 33 Minuten unhaltbar im linken Eck.

Nach der Pause brachte Oberhausens Trainer Mike Terranova, der 16 Jahre seiner Karriere für die SG Wattenscheid auflief, mit Tim Hermes einen neuen Impuls, doch die zweite Halbzeit begann ganz anders als von Oberhausener Seite gedacht. Nur drei Minuten nach Wiederanpfiff köpfte Jonas Erwig-Drüppel nach einer tollen Kombination mit Glowacz zum 2:0 ein (48.). Danach folgte von RWO so gut wie nichts mehr, auch wenn die Mannschaft wollte, an diesem Tag aber einfach nicht konnte. Das nutzte Wattenscheid aus, ohne dabei selbst ein Feuerwerk abgebrannt zu haben.

Daniel Keita-Ruel sorgte mit seinem Doppelpack innerhalb von zwei Minuten für die vorzeitige Entscheidung. Zunächst nutzte der Sommerneuzugang einen verunglückten Rückpass von Alexander Scheelen aus (66.), dann erzielte er nach einem langen Pass sehenswert das 4:0 (68.). Zu guter Letzt sorgte der eingewechselte Dias für den 5:0-Endstand (82.), der gegen schwache Oberhausener letztendlich auch in der Höhe in Ordnung ging.

Terranova, dessen erste Niederlage als verantwortlicher Cheftrainer der Oberhausener direkt sehr heftig ausfiel, war nach der Partie mehr als bedient: „Wattenscheid hat das Spiel verdient gewonnen. Ich bin sehr enttäuscht, weil ich mir persönlich mehr vorgenommen hatte.“ Terranova wusste aber auch den Hauptgrund für die deutliche Niederlage: „Wir haben den Großteil der Zweikämpfe nicht gewonnen und dann verliert man so ein Spiel auch. Nichtsdestotrotz müssen wir die Niederlage abhaken, auch wenn das sehr enttäuschend ist. Viele haben nach dem 7:1 gegen Siegen gedacht, dass es jetzt alles von alleine läuft. Dem ist aber nicht so und jetzt müssen wir gegen Gladbach ein gutes Spiel machen.“

Ganz anders hingegen stellte sich die Gemütslage beim Wattenscheider Cheftrainer Toku dar: „Das war ein verdienter Sieg. Wir hatten über die gesamten 90 Minuten eine gute Spielordnung und ich hatte nicht das Gefühl, dass das Spiel Unentschieden oder gar mit einer Niederlage enden kann.“ Auch die Chancenausbeute stellte den SGW-Coach zufrieden: „Im Gegensatz zu den letzten Spielen sind wir auch auf das zweite und dritte Tor gegangen, das war wichtig.“ Dass seine Mannschaft zu einem so frühen Zeitpunkt der Saison schon so weit ist, freute Toku: „Die Jungs haben in einer kurzen Zeit eine riesen Entwicklung hingelegt. Ich hoffe, dass das Spiel Werbung genug war, dass wir den einen oder anderen Zuschauer wieder auf Dauer in die Lohrheide bekommen. Denn das beflügelt meine Spieler, weiter so eine Leistung zu bringen und so ein Engagement zu zeigen.“